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Beiträge verschlagwortet als “Plattenkiste”

Logistics – Polyphony

Jan 0

coverHospital. Hospital? Hospital! Als ich bei der Sub Focus schrieb, ich hätte andere Alben auf meiner Juli-Liste gehabt, die besser zum Kauf geeignet wären, habe ich genau von diesem Album gesprochen. So schmerzlich es scheinen mag, würde ich wünschen, das Hospital bald die Pforten schließt. Momentan ist der Output auf einem konstant guten Niveau, mit einer durchgängig erkennbaren Führungshand. Ich will nicht sagen, dass man jeden Release kaufen kann, aber das Minimum ist meiner Meinung nach "Mittelmaß". Und wenn es am schönsten ist, soll man doch aufhören, bevor es anfängt zu nerven. Wenn S.P.Y mit "Back to basics Chapter 17" auf der Matte steht, gähnt auch der größte Drum'n'Bass-Fan.

Ein bisschen Suspekt erscheint mir der Titel schon - Polyphony. Klingt nach alten nervigen Handyklingeltönen. Aber rein vom Inhalt geht es doch um mehrschichtige Klänge oder Komplexität. Herausragend aus dem Album ist "Homeward Bound" - kein Drum'n'Bass und ich bin ja ein Mensch der alten Schule, wo noch auf einer EP ein Hardcore-, ein House- und Club-Mix drauf waren. Aus diesem Grund mag ich Titel, die es wagen, über den Tellerrand der eigenen Musikrichtung herauszusehen und sich auch mal an etwas anderem zu versuchen. Ansonsten grundsolides Album, Sommer, Sonne, Hospital!

Mindspace – Mindcontrol (Remastered)

Jan 0

coverWie schon eingangs berichtet, habe ich meine Oliver Lieb-Sammlung erweitert. Die "Mindcontrol" erschien 2000 auf Methane und hat somit 14 Jahre auf dem Buckel. Das Schöne daran ist, dass sie unglaublich nah an dem Sound ist, den ich unter seinem Pseudonym "L.S.G." kenne und sehr zu schätzen weiß. Natürlich gibt es L.S.G. in unterschiedlichen Ausprägungen, da sich der Klang von L.S.G. zwischen 1995 (Rendezvous in outer space) und 2002 (The hive) weiter entwickelt hat. Die Mindcontrol liegt genau da, wo sie zeitlich hingehört - zwischen "Into deep" und The hive". Am dichtesten wahrscheinlich noch an der "Subraumstimulation".

Metrik – Want my love

Jan 0

coverMensch, es ist Sommer! Wer rausschaut und viele Regenwolken sieht - mag sein, aber das hindert einen nicht daran, den Sommer im Herzen zu haben. Und wenn ich an Sommer denke, assoziiere ich Hospital damit. Und wie auf Bestellung wirft Hospital eine Scheibe auf den Markt, die keine Fragen offen lässt. Das Original von "Want my love" klingt ein wenig wie eine 33er Platte mit 45 abgespielt. Digitale Rechentechnik würde sowas problemlos ermöglichen, aber es klingt von Haus aus etwas zu schnell. Und dann kommt der Club Mix, der das erwünschte Feuerwerk zündet. Hände fliegen in die Luft und der Himmel scheint zu greifen nah. Hauptsache die Sonne scheint.

Relay – Untitled 1-3

Jan 0

coverWas für ein monotones Gebretter! Alles mit einem leichten Hang zur Übersteuerung, aber noch in erträglichem Maße. Aber hier steckt der Teufel im Detail. Man muss sich nur trauen hinzuschauen. Auf den ersten Blick wirkt alles stimmig: Schaltkreis als Cover - Einheitslook für alle Scheiben von "Our Circula Sound". Passend zur Monotonität auch die Titel: Untitled Eins bis Drei.

Hinter dem Ganzen steckt Alexander Lewis, der auch unter anderem als Shifted diesen Sound zur Perfektion getrieben hat. Es verleitet schnell zur Aussage "Ach, das könnte ich auch!" Wenn dem aber so wäre, hätten wir einen überfüllten Markt und diese Musik wäre nichts besonderes mehr. Aber so lauscht man aufmerksam und nimmt immer wieder kleine Details zur Kenntnis, die sich im Laufe des Stückes ändern, variieren und sich wie Efeu um die Hauptstruktur ranken und mit ihr spielen und sie gleichsam verzieren.

Spicelab – The spirit of fear (Remastered)

Jan 0

coverJetzt sollte wohl so eine Art Einleitung folgen, die zu den wieder veröffentlichten Scheiben von Oliver Lieb führt. Starten wir in den frühen 90ern. Harthouse. Da ging es los - Spicelab nannte er sich damals. Es folgte der Wechsel zu Superstition - es ging als L.S.G. weiter. Mit "Rendez-vous in outer space" und "Into deep" hat er wohl zwei der besten Alben veröffentlicht, die ich mein eigen nennen darf. Als Superstition vorbei war, war auch der Trance vorbei. Damit sind wir kurz hinter dem Jahrtausendwechsel. Internet war populär und auch eine Seite, die alle Veröffentlichungen listete. Ich fing an, die alten Alben, die er auf Harthouse als Spicelab veröffentlicht hat, zu ersteigern.

Jetzt schreiben wir 2014 und seit einigen wenigen Jahren remastered Oliver Lieb alle seine alten Scheiben. Letztes Wochenende nahm ich mir mal die Zeit alle bis dahin erschienen Veröffentlichungen auf seinem Label Solieb Digital zu sichten und mir ein paar Perlen herauszupicken. So auch die 1993 veröffentlichte "The spirit of fear". Den Titeltrack kannte ich schon von einer der Harthouse Compilations. Aber der Rest ist im Stil der Spicelab-Releases gehalten. Ich würde es auf keinen Fall Trance nennen, auch wenn es stellenweise doch Trance ist. Ich glaube ein Interview in Erinnerung zu haben, wo er (vermutlich ironisch) gemeint hat, dass er nie Trance gemacht hat. Und damit trifft er diese EP genau auf den Punkt.

Sub Focus – Sub Focus

Jan 0

coverJa, ich hab mich mal wieder bei amazon umgesehen, was es für Musik gibt. Da wurde mir das Album "Torus" von Sub Focus empfohlen, wobei die Kritiken durchweg schlecht ausfielen, das erste Album, wenn auch etwas älter, wäre doch um Längen besser gewesen. Also nahm ich mal das gleichnamige Album unter die Lupe. Mit Ram Records bin ich durch Loadstar schon in Berührung gekommen, von daher kann ich ruhigen Gewissens behaupten, ich wusste, was mich erwartet.

Ram Records hat die Angewohnheit nicht lupenreine Drum'n'Bass-Alben herauszubringen. Da wird verarbeitet, was nur geht. Auch wenn es kommerziell erfolgreich ist - ja, hier wird immer auch ein bisschen Richtung EDM geschielt, die 2009 - als das Album erschien - noch nicht so populär war. Als ich mich umschaute, wo ich das Album am Besten kaufe, kam ich auch bei iTunes vorbei, wo "(C) 2005,2009,2013" stand - ja, was denn nun? Die Mitte war richtig, obwohl ich die Vermutung habe, dass 2013 die digitale Veröffentlichung war. Um den Bogen zum Anfang zu schließen; Sub Focus ist tatsächlich das bessere Album, auch wenn ich es im Nachhinein etwas bereue. Ich glaube, in der Liste der Juli-Veröffentlichungen 2014 war besseres zu haben, wie dieses Album.

Integral Select Compilation

Jan 0

coverSo damn beautiful! Das Schlimme bzw. auch das Gute an meiner Musikauswahl ist, dass die Musikanbieter keine Funktion im Sinne von "Hör doch mal da rein!" haben. Das heißt, man entdeckt Dinge, die man sonst nicht entdecken würde oder verpasst Scheiben, die man doch interessant gefunden hätte. Aber so spielt nun mal das Leben. Als gelungenen Zwischenweg gibt es dann immer noch bei junodownload.com einmal im Monat Genre spezifische Charts, die aus ca. 30 Titeln bestehen. Diese Charts haben mir schon zu Sven Weisemann verholfen und jetzt auch zur Integral Select.

Zündfunken war dabei "Remembrance" von Phil Tangent. Dabei muss ich sagen, dass die Charts, die aus einzelnen Tracks bestehen, genau den selben Effekt haben - entweder man erwischt einen erstklassigen Track und das Album ist rundherum total langweilig oder man hat einen mittelmäßigen Track, aber im Kontext des Album funktioniert er viel besser, wie allein. Aber zurück zur Compilation - Drum'n'Bass halt. Ich hatte immer Hospital Records auf meiner Liste gehabt, aber Integral liefen genauso geilen Shize ab. "Remembrance" mag dabei der beste Track sein, aber er ist auch ein Teil eines Ganzen, das qualitativ sehr homogen wirkt. Kleines Extra für diejenigen, welche die Compilation bei junodownload.com bestellen: Dort gibt es einen Bonus-Track.

Phon.o – Cracking sound Pt. 1+2

Jan 0

coverSeit seinem Album "Black boulder" habe ich Phon.o auf dem Kieker. Der Tüp arbeitet für mich in der obersten Liga mit. Das sind keine Tracks, keine Songs, keine Lieder, das sind Hymnen. Hymnen haben den unangenehmen Charakter, dass sie jede Menge Leute anlocken, die den Künstler schon viel früher gekannt haben, noch bevor er so kommerziell geworden ist und ähnliches Geschmeiß. Zum Glück ist der Musikmarkt heute so breit gefächert, dass sich das gut verteilt und jeder seinen eigenen kleinen Bereich hat, wo Hymnen entstehen und vergehen.

Zuerst habe ich die Cracking sound Pt. 1 komplett ignoriert. Aber dann zündete die Cracking sound Pt. 2 mit "Whi5tleblower" komplett und setzte beide EPs in Flammen. Das ist Tanzmonster was mit fetten Dub Chords um sich wirft. Und danach geht das Teil unmittelbar durch die Decke... mehr geht einfach nicht. Ich will ja nicht drängeln, aber ein Longplayer von der Qualität wäre nicht auszuhalten.

Sully – Blue

Jan 0

coverMini-Reviews sind was tolles, sie verraten dir, auf was du dich bei einer Platte einlässt. Ansonsten wäre mir diese Platte glatt durch die Lappen gegangen. Das Stichwort war "Jungle like in 1994". Damals hatte ich nie den Nerv für Jungle, die Beats waren mir etwas zu broken. Ich weiß nicht viel über Sully zu berichten, also kann ich nicht mal feststellen, ob er überhaupt aktiv am Musikgeschehen 1994 teilgenommen hat, aber seine Reproduktion "Blue" klingt, als wären die 90er nie vorbei. Nach dem was der Resident Advisor schreibt, hat Sully schon in den 90ern Party gemacht, als kann man von Jugenderinnerungen sprechen.

Lange Breaks, kurze Ragga-Vocals, ein kurz geschriehenes Yeah! mehr gab es damals nicht und mehr hätte dem Album geschadet. Auch die Samples haben etwas authentisches - sie quietschen und quäken. Wenn ich an meine eigene Sample-Datenbank denke, die hatte auch nur eine Handvoll Sounds und die habe ich bis zum Erbrechen belastet. Ich wünschte nur, das Ergebnis wäre ähnlich vorzeigbar gewesen.

Ghosts Of Paraguay – Ember

Jan 0

coverMagische Momente passieren - kein Zweifel. Schon allein wenn man an dem Namen "Ghosts Of Paraguay" herumschnuppert, tauchen Bilder von Südamerika auf. Tiefe Dschungel, versteckte Heiligtümer der Inkas, riesige Tempelanlagen, in die seit hunderten von Jahren kein Mensch mehr gesetzt hast. Und die Geister die dort hausen, wurden jetzt freigelassen. Da aber Inkas mit Paraguay nicht viel gemein haben, sind es sehr gutmütige Geister, welche sanfte Visionen von Dubstep auf die Menschheit loslassen, die schon fast poppigen Charakter haben.

Aber so fluffig wie das Album beginnt, desto größer wird der Pathos, der sich im Laufe der Spielzeit bildet, eben wie eine Moosschicht auf einem alten Tempel. Streicher begleiten das Zusammenspiel und hüllen den Tempel in feine Schichten von Nebel. Nur mit dem Track "When the rains came down" kann ich mich nicht anfreunden - die Stimme ist mir einfach zu unsympathisch. Zu meinem Unglück gibt es das Lied auch gleich in zwei Versionen. Aber das restliche Album macht diese Unebenheit locker wieder wett.

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