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Living la vida Bocas

Jan 0

Wisst ihr warum es in der Karibik so heiß ist? Dazu muss man sich nur an seine Jugend erinnern - die wirklich guten Partys. Da wo man im tiefsten Winter im T-Shirt hinging und nach einer halben Stunde schweißgebadet war. Und wenn man den Unabhängigkeitstag von der Provinz Bocas del Toro 8 Stunden lang feiert, eine Band trommelte nach der anderen. Was man im folgenden Video nicht sieht ist, dass der Boden von den Trommeln vibrierte. Es fällt dabei wirklich schwer, nicht euphorisch zu werden.

Aber wie war unsere Zeit auf Bocas eigentlich? Wir setzten morgens mit dem Boot über und sahen während der Fahrt den Sonnenaufgang. Nachdem wir uns Domizil - die Casa Verde - bezogen hatten, hörten wir, dass an dem Tag die Unabhängigkeitsfeier ist und seufzten... schon wieder eine Feier. Schon vormittags dockten große Fähren an und luden Hunderte von Menschen ab. Das konnte ja heiter werden. Kurz nach Mittag ging es los und wir waren dann doch gleich Feuer und Flamme. Wir liefen die Hauptstraße auf und ab, um jedem Zug zuzuhören. Manche Züge waren größer (bis ca. 30 Trommler), manche kleiner. Und so ging es bis abends um 22 Uhr, wo wir den letzten Zug sahen. Die meisten Gäste fuhren dann schon mit der Nachmittagsfähre zurück, sodass es schnell wieder ruhig wurde.

Der nächste Tag stand im Zeichen des Red Frog Beachs auf der Insel Bastimentos. Bocas del Toro ist ja eine Inselgruppe mit vielen Inseln, die sehr oft noch mit kleinen Mangroveninselchen umgeben sind. Die Hauptinsel ist Colón, wo sich unsere Unterkunft befand. Wir setzten mittags über, fuhren mit einem Pickup zum Strand und chillten den ganzen Nachmittag. Unglücklicherweise hatten wir kein Buch und keinen MP3-Player mit, weil wir ja eigentlich nicht allzu lang bleiben wollten.

Für unseren letzten Tag auf Bocas hatten wir einen Tagesausflug auf einem Katamaran gebucht. Wir fuhren zur Dolphin Bay, wo es vor Delphinen nur so wimmelte, leider waren andere Boote da, welche die Delphine fütterten und deswegen blieben sie unserem Boot fern. Danach ging es zu Mangroveninseln, wo es schöne Korallen gab. Ich vermied es ins Wasser zu gehen, weil ich mir bei San Blas die Zehen in den Taucherflossen aufgescheuert hatte. Aber an der zweiten Schnochelstelle konnte ich mich nicht zurückhalten und schwamm mit vielen bunten Fischen um die Wette.

Die Reise zum Mittelpunkt der Erde

Jan 0

Unsere erste und einzige Station in Ecuador war Quito. Unsere Marathonbusfahrt dahin war weitaus weniger schlimm, wie erwartet. Zwar sind 38 Stunden Busfahrt entnervend und man kann zum Schluss nachts garnicht mehr schlafen, weil man den ganzen Tag über ruhig in seinem Sitz hockt und dabei gelegentlich einschläft - auch bekannt als Beamtensyndrom. Wir hielten gelegentlich an, um zu Essen und damit man sich die Beine vertreten kann. Wir erreichten die Busstation am frühen Morgen und ließen uns gleich per Taxi zum Hostel chauffieren, wo wir ein üppiges Frühstück genossen. Den Rest des ersten Tages verbrachten wir mit einem Spaziergang zum nahegelegenen Einkaufszentrum und den zweiten Tag mit einem Besuch der Altstadt, die wirklich nicht besonders ist. Einziges Highlight war der Aufstieg auf die Kirche - dort hat die Möglichkeit über dem Kirchenschiff unter dem Dach entlang zu laufen.

Ecuador hat eine Besonderheit - seit ihre Währung abgeschafft wurde, gilt hier der US-Dollar als Zahlungsmittel. Natürlich gibt es hier und da Abweichungen (z.B. das 50-Cent-Stück), aber ansonsten sind nur US-Geldstücke und -scheine im Umlauf. Und wenn man hier das erste Mal an einer Tankstelle steht, trifft einen der Schlag: die Gallone (das sind 3,78 Liter) kostet hier $1,03, was umgerechnet knapp 20 Cent pro Liter wären. So billig haben wir den Sprit bisher noch nie gesehen.

Nach unserem ersten Bummeltag wollten wir wieder ein bißchen Action und buchten die Cotopaxi-Tour. Nachdem am ersten Tag sonniges Wetter war, überraschte uns der zweite Tag mit Regen. Wir waren enttäuscht, aber kaum dass wir das Haus verließen, hörte der Regen auf. Wir fuhren eine Weile, sammelten noch ein paar Leute außerhalb von Quito auf und fuhren dann zum Nationalpark. Dort ist 10 Minuten hinter dem Eingang ein kleines Museum, was Flora und Fauna erläutert. Nicht sonderlich schön, aber das Modell des Cotopaxi ist empfehlenswert, weil man sich dort einen Überblick verschaffen kann, wie es aussehen würde, wenn er wieder ausbricht. Das letzte Mal geschah dies vor über 120 Jahren und der nächste Ausbruch wird für die nächsten Jahre erwartet. Bei ca. 1 Million Menschen, die sich in seiner Umgebung angesiedelt haben, wird das zur logistischen Herausforderung bei einer Evakuierung.

Wir fuhren noch eine Weile weiter, bis auf 4.500 Höhenmeter, wo ein kleiner Parkplatz ist, bei dem der steile Aufstieg zur Berghütte beginnt. Nach 1 Stunde hatten wir die 310 Höhenmeter geschafft und befanden uns damit im Basecamp des Cotopaxi. Da unsere Gruppe sich fit genug fühlte, gingen wir noch weiter, bis zum Gletscher. Die Reiseagentur versprach, dass wir uns auf 5.000 Meter befinden, der Guide beteuerte es auch immer wieder und behauptete meine Uhr wäre nicht richtig kalibriert, denn wir standen laut Höhenmeter bei 4.935. Die Frage, woher er denn weiß, dass dort 5.000 Höhenmeter wären, konnte er auch nicht beantworten. Man merkt, ich war verärgert - wieder mal nur leere Versprechen.

Ab dort ging es wieder hinter bis zum Parkplatz, wer wollte, konnte ab da mit dem MTB fahren, wir ließen uns vom Bus herunterschaukeln. In der Nähe des Museums ist noch ein kleines Restaurant, wo wir Suppe und Weißbrot mit einer sehr leckeren Guacamole aßen. Leider war das Weißbrot extrem limiert, da sich unsere isrealischen Mitreisenden gleich zwei Scheiben unter den Nagel rissen, sodass die letzten, die am Tisch ankamen, garnichts mehr abbekamen. Anschließend fuhren wir nochmal zu der Unterkunft auf halbem Weg, luden ein paar Leute ab, genossen Schokokuchen mit Tee und dann ging es heim. Der Sonnenuntergang war farblich brilliant und dazu kuschelten sich noch ein paar Wolken an die Berge, ich habe es bedauert, nicht aussteigen zu können.

Den nächsten Tag wollten wir eigentlich zu einem netten Dorf mit einem schönen Markt fahren. Die Tour hätte das Hostel organisiert, aber es fanden sich nur 3 Leute, sodass wir mit 38 Dollar pro Person dabei gewesen wären. Das war uns etwas zu teuer und schöne Dörfer hatten wir in Südamerika schon genug gesehen und kaufen wollten wir auch nichts. Also nahmen wir lieber die öffentlichen Verkehrsmittel (hin und zurück für $1,90 für uns beide!) zum Äquator. In Mitad del Mundo gibt es zwei Äquatore! Den offiziellen, der damals mit französischer Hilfe Anfang des 20. Jahrhunderts ermittelt wurde und ein kleines Museum mit dem von der US-Army per GPS ermittelten. Wir besuchten beide, ließen uns zertifizieren und bestaunten die Wunder des Strudelns. Ich befragte auch das GPS meines Mobiltelefons, was meinte, dass der Äquator noch 3km davon entfernt wäre. Am liebsten hätte ich noch meinen GPS-Logger befragt, aber der blieb im Hotel. Wir schlossen den Tag mit einem Menü bei Tropi Burger ab und genossen zum krönenden Abschluss noch Eis, Milchshake und Schokoplätzchen bei Republica del Cacao.

Around La Paz

Jan 0

Yungas Straße

Früh um 6.15 Uhr in La Paz stehen und auf einen Tourbus warten, ist nicht unbedingt prickelnd. Aber der Guide entschuldigte sich und es ging aufwärts. Bis auf 4.600 Meter. Von dort aus startete unsere Mountainbike-Tour entlang der Death Road (aka Most Dangerous Road, aka Yungas Straße) ins Tal bis auf 1.200 Meter. Zuvor noch ein paar Fakten über diese Straße...

  • unbefestigte Straße, links bis zu 400 Meter abwärts, rechts Fels
  • durch die Höhe: Nebel, Regen und Schlamm
  • als sie noch als Straße betrieben wurde: jährlich 200-300 Unfalltote
  • an manchen Stellen nicht breiter als 3 Meter
  • Linksverkehr, da der Fahrer links sitzt und so besser den Abstand schätzen kann
  • Aufwärtsfahrende haben Vorfahrt
  • seit die Umgehungsstraße existiert, hauptsächlich touristisch genutzt

Die ersten 32 Kilometer fuhren wir auf befestigter Straße mit dem normalen Verkehr. Manchmal mussten wir LKWs überholen, unser Guide schätzte die Geschwindigkeit, die wir erreicht haben auf ca. 60 km/h. Es war schon etwas abenteuerlich, denn wir waren mitten in den Wolken und es war sehr schlechte Sicht, ungefähr 50 Meter. Dann folgt ein kurzes Stück, dass aufwärts geht. Diese Mühe wurde uns erspart und der Bus fuhr uns das Stück. Danach ging es die alte Straße weiter und es wurde ungemütlich. Viele Steine auf dem Weg, es regnete und die Straße verwandelte sich in eine Schlammpfütze. Wir hatten zwar Full Suspension Bikes, aber das schützt vor Dreck nicht. Nachher waren die Hosen komplett nass und wir waren von oben bis unten mit Dreck vollgespritzt. Nach einer Pause mit Möglichkeit zum Duschen und Mittagessen ging es dann wieder heim.

Tiwanaku (Tiahuanaco)

Tiwanaku wird als die wichtigste archäologische Stätte Boliviens bezeichnet. Die Fahrt dahin hat man in 1,5 Stunden hinter sich gebracht. Hier findet man atemberaubende Tempelanlagen, die zwar nicht imposant sich, aber Spuren bis 1.500 v.u.Z. enthalten. Die Epoche von Tiwanaku gipfelte nach der Expansion des Volkes in den Inkas.

Unser Guide erzählte viel von der Mythologie, von der Religion und von der Kultur des Volkes. Natürlich musste er auch zugeben, dass es absolut ungeklärt ist, wie sich die 120 Tonnen schweren Steinblöcke an ihren Platz begeben haben. Deswegen waren die meisten Dinge, die er erwähnte Theorien. Am interessantesten fand ich, dass eine Theorie besagt, dass die Priester diejenigen wurden, die mit den Füßen zuerst zur Welt kamen. Im Laufe ihres Lebens wurde ihr Schädel verformt und ein Stück Gold in ihren Hinterkopf eingesetzt.

Rurrenabaque: Ab in den Dschungel

Jan 0

Nächstes Ziel auf unserer Reise durch Bolivien ist Rurrenabaque. Hier wollen wir in den Dschungel, jede Menge Tiere sehen und mit etwas Glück auch die seltenen Flussdelphine erwischen.

Bevor ich mit dem eigentlichen Bericht beginne, möchte ich noch ein paar Details zur Erklärung vorweg schicken. Also in Bolivien kommt man bequem in einem Doppelzimmer für 20 Euro unter (inkl. Frühstück) und wenn man abends zu seinem Lieblingsitaliener geht, ist man für eine kleine Pizza, Pasta und 1 Liter Saft mit 6 Euro dabei. Was wird also eine 3-Tages-Tour mit allen Mahlzeiten, Unterbringung in Holzhütten mit Moskitonetzen und ein paar Ausflügen mit dem Boot kosten? Vielleicht so 100 Euro? Aber lasst euch überraschen...

Unser Flug von La Paz ging am Nachmittag mit einer 19 sitzigen Fairchild Metro III. Das ist eine kleine Propellermaschine mit 2 Sitzreihen. Es holperte und schaukelte, aber dafür flogen wir unmittelbar an den Bergen hinter La Paz vorbei und hatten einen sensationellen Blick darauf. 35 Minuten später landeten wir im kleinen Rurrenabaque und es begann die Umstellung. Vorher: 7°C auf 3.700 Meter, jetzt: 34°C auf 220 Meter. Von der Fluggesellschaft amaszonas hatten wir noch jede Menge Gutscheine und Rabattmarken für Kneipen bekommen. Jetzt standen wir auf dem Flughafen, der nüchtern betrachtet ein Sturzacker mit angeschlossenem Abrisshaus war.

Wir hatten Glück, dass wir mit Franzi und André zusammen waren, denn es stellte sich heraus, dass ein Ex-Schweizer, der schon seit 18 Jahren in Rurrenabaque lebt, gerade seine Tochter zum Flughafen schaffte und uns mit zurück in die Stadt nehmen konnte. Er empfahl uns ein Hostel und eine Gesellschaft mit der wir die Pampa-Tour machen können - Balatours. Nachdem wir im Pahuichi-Hostel einzogen, buchten wir sofort die Tour bei Balatours und konnten noch 10% Empfehlungsrabatt herausschlagen, da uns der Laden von Jürgen empfohlen wurde. Trotzdem zahlten wir 216 US-Dollar pro Person. Unser Anspruch an die Reise war sehr hoch.

Zu den Gutscheinen gehörte auch ein Gratis-Caipirinha in einer sogenannten Moskkito-Bar. Gratis? Alkohol? Wir wurden wahnsinnig positiv überrascht. Es wurde nicht an Alkohol gespart und der Caipi war sehr lecker, sodass wir uns entschlossen, gleich noch das Abendessen und ein paar Cocktails mehr hinten anzuhängen. Wir entschieden uns für ein gegrilltes Fischfilet mit Knoblauchsauce mit Gemüse, Reis und Pommes Frites. Sämtliche kulinarischen Genüsse von Südamerika waren besser als erwartet. Es war ein Genuss. Wir hatten alle ordentlich zugelangt und trotzdem belief sich unsere Rechnung auf ca. 28 Euro (für 4 Personen). Wie gut musste dann unsere Tour werden?

Wir fuhren den nächsten Morgen um 9 Uhr los. Im Gegensatz zu den anderen Touren wurden wir mit einem geschlossenen Wagen mit Klimaanlage gefahren. Zwischendurch hielten wir an und unser Guide kaufte eine Flasche Cola für uns. Es ließ sich sehr gut an. Als wir ankamen, nahmen wir unsere Quartiere in Beschlag, einfach, aber nicht heruntergekommen und abgenutzt. Mit uns kam noch eine andere Gruppe mit 3 Leuten plus Guide, d.h. zusammen waren wir 9 Personen. Als dann das Mittagessen aufgetischt wurde, waren wir entsetzt. Das sollte für uns alle reichen? Nachdem wir Essen geholt hatten, war schon fast nichts mehr für die anderen da, außerdem war es kalt und fade. Unser Guide erklärte, dass die Köchin nicht genügend Zeit zur Vorbereitung hatte und wir nachsichtig sein sollten.

Am Nachmittag begannen wir mit einer kleinen Bootsfahrt. Wir sahen jede Menge Kaimane, Wasserschweine und Vögel. Leider spielte das Wetter nicht so mit, es regnete zwischendurch. Zu unserem Glück, denn dadurch war es nicht mehr ganz so heiß. Als das Abendessen anstand, hatte sich nichts geändert. Das Essen war kalt und bei weitem nicht ausreichend. Wir reklamierten den Zustand, die andere Gruppe hingegen sagte nichts. Als am nächsten Morgen wieder kalte frittierte Sachen gereicht wurden, meinte unser Guide nur, wir sollten selbst in der Küche vorsprechen, er hätte es jetzt zwei mal gesagt. Ab diesem Moment wurde er auch uns gegenüber immer wortkarger.

Der Vormittag sollte uns zu den Flussdelphinen führen, die sich aber in andere Regionen verzogen hatten, da der Wasserstand extrem niedrig war. Wir brüteten vier Stunden in der prallen Sonne, konnten aber wieder jede Menge Fotos von der Tierwelt machen. Über das Essen rede ich nicht mehr, es war weit unter dem, was man für diesen Preis erwarten konnte. Zum späten Nachmittag fuhren wir noch einmal raus und gingen Piranhas fischen. Nur unser Guide hatte Glück. Wir fingen nur ganz kleine Fische. Die Küche frittierte den Fisch für uns und als Kriszta den Guide fragte, wir man einen Piranha am besten isst, bekamen wir nur die Antwort: "Mit dem Mund". Ernst gemeint, ohne jegliche Ironie.

Als wir den nächsten und letzten Morgen Anacondas suchen gingen, lief unser Guide immer lustlos herum, während die anderen beiden Guides (es kam den Tag zuvor eine neue Gruppe) im Gras suchten. Wir fanden nichts und gingen wieder zurück. Bei unserem letzten Mittag fragten wir unseren Guide, ob er krank wäre. Er wäre so ruhig und er wirkt so lethargisch. Nein, es wäre unsere Schuld. Wir würden uns nur unter einander auf Deutsch reden und uns gar nicht mit ihm unterhalten. Der Guide muss jetzt auch noch von uns unterhalten werden? Wir hatten den Kanal voll und waren froh, dass wir wieder zurückfahren. Die Moskkito-Bar wartete auf uns. Das Essen war wieder legendär und die Drinks auch.

Dann begann der Schreckenstag. Die Nacht war Stromausfall und wir sammelten unser Hab und Gut im Dunklen ein. Wir standen schon auf dem Flughafen, ich schaute in meinem Rucksack nach, wo mein iPod ist und in dem Moment fiel mir ein, dass ich ihn unter das Kopfkissen gelegt hatte. Ich fluchte und wir beschlossen auf den Nachmittagsflug zu wechseln, während Franzi und André schon nach La Paz zurückdüsten. Der Player war noch da, aber auf dem Weg zum Hotel verlor Kriszta noch ihre Jacke, die nicht wieder aufzufinden war.

Als sich der Nachmittag näherte, zogen dunkle Regenwolken auf und der Wind verschärfte sich. Durch dieses Wetter mussten wir durch. Es schaukelte extrem, wir hatten Todesangst. Wir durchflogen etliche Luftlöcher, die uns ganz schön nach unten rissen. Im Cockpit piepten ständig Warnsignale. Um uns herum waren nur Wolken. Die Piloten deuteten mit den Händen auf die Richtung, wohin sie fliegen sollten. Hatte ich erwähnt, dass man mit solchen Maschinen auf Sicht fliegt? Über die Anden? Irgendwie waren wir dann durch die Berge durch und es wurde ruhiger. Als wir wieder in La Paz landeten, war wieder schönes Wetter.

Auf dem Flughafen von Rurrenabaque entdeckte ich noch den Grund, warum die Touren so teuer waren: Es wurde ein Beschluss gefasst, dass der Mindestpreis für 3 Tage Tour 100 Euro sind, um die Qualität zu gewährleisten. Sonst nichts - nur der Preis war der Garant für mehr Qualität. Und was wir für Qualität bei Balatours bekommen haben, steht ja da. Auf unsere Beschwerden im Büro wurde nur geantwortet: Ihr habt ja doch die 10% Rabatt bekommen. Nie wieder Balatours!

Nachtrag 2024

Während wir uns nach einer Tour damals umsahen, hörten wir immer wieder, dass es extra Camps für Israelis geben soll. In unserer Zeit im Dschungel hörten wir abends im Lärm von Nachbarcamps. Auf Frage erfuhren wir - das sind die Israelis. Wir wollten mehr wissen, was geht da ab? So hörten wir, dass es spezielle Touren für die Israelis gibt, wo sie darauf bestehen Tiere zu jagen, z.B. Capybaras und dann zu essen. Damals schüttelten wir die Köpfe und verbuchten das irgendwo zwischen Urban Legends und Antisemitismus. Dass Israelis in Südamerika bei den Einheimischen nicht sehr beliebt sind, weil sie laut sind und sich daneben benehmen, konnten wir zu großen Teilen schon bestätigen.

Kriszta hatte schon vor einiger Zeit gehört, dass es da mal einen Israeli gab, der als Legende gilt, weil er sich durch den Dschungel geschlagen hat. Seit dieser Geschichte ist es bei den jungen Israelis sehr beliebt, nach dem Militärdienst für eine Zeit nach Südamerika zu reisen und Abenteuer zu erleben. Nachdem wir den Film "Jungle" von 2017 mit Daniel Radcliffe gesehen hatten, gewannen wir einen Einblick in diese Geschichte. Und plötzlich ergab alles Sinn.

1981 machte sich Yossi Ghinsberg mit einer kleinen Gruppe auf den Weg am Fluß entlang von La Paz nach Rurrenabaque. Ganz auf sich allein gestellt, nur mit leichtem Gepäck. Sie aßen, was sie fanden und was sie jagten. Nach ein paar Tagen trennte sich die Gruppe, weil es gesundheitliche Probleme gab. Ein Teil wollte zurück nach La Paz, der andere nach Rurrenabaque. Yossi fuhr mit Kevin auf dem Fluss weiter. Sie gerieten in Stromschnellen und wurden getrennt. Danach ging Yossi im Dschungel verloren und wurde dann fast verhungert von Kevin drei Wochen später gefunden.

Close to the sky – einmal durch die Uyuni

Jan 0

Leicht müde kommen wir nachmittags im windigen Uyuni an und suchen uns eine Unterkunft. Wir bekommen nur noch ein Raucherzimmer, wo der Putz von der Decke kommt. Aber es ist ja nur für eine Nacht. Durch Franzi und André haben wir den Tipp bekommen, dass El Desierto nicht schlecht sein soll. Das Büro liegt schräg gegenüber von unserem Hotel und wir beginnen die Verhandlungen. Anfangspreis sind 600 Bolivianos pro Person. Wir wollen aber nicht mit sieben Personen in einen Jeep gequetscht werden. Also fragen wir nach, was der Jeep kostet, wenn wir ihn zu viert nehmen wollen und landen bei 3.400 Bolivianos, was 850 pro Person sind. Etwas mehr Komfort ist uns das wert. Durch die Empfehlung wissen wir auch, dass Roman als Fahrer nicht schlecht ist. Leider ist er nicht verfügbar und wir bekommen Valerio als Fahrer. Für 120 Bs extra bekommen wir sogar noch eine Köchin dazu.

Bolivien, Altiplano

Ziemlich hungrig verlassen wir das Geschäft und gehen ein paar Schritte weiter, wo eine kleine Pizzeria ist. Wir sind ziemlich allein dort, bekommen aber eine erstklassige Gemüsesuppe und eine hervorragende Pizza. Den nächsten Morgen gehen wir auch gleich wieder dort frühstücken und finden uns kurz nach 10 Uhr bei El Desierto ein. Wir werden hereingebeten, hinter uns schließt sich die Tür. Es gibt keine Köchin, aber die 120 Bs will man uns trotzdem nicht zurückgeben. Valerio würde ja für uns kochen. Wir rebellieren - das wäre doch die Standardtour und die kostet auch nichts extra. Etwas widerwillig gibt man uns das Geld zurück.

Valerio macht sich als Fahrer gut, er fährt sicher, quasselt nicht pausenlos, gibt aber ausreichende und für mein Spanischverständnis qualifizierte Informationen. Von Uyuni geht es in die Salar de Uyuni (25km), wo wir den ersten Stop beim Salzhotel machen und jede Menge Fotos schießen. Bis zum Mittag geht es zur Isla del Pescado (oder auch Isla Incahuasi) auf der wir eine kleine Wanderung machen. Auf der Insel wachsen jede Menge Cardones (d.h. die Kakteen, die beim Absterben verholzen). Die Salar ist unglaublich weiß und hell, trotz Sonnenbrille und Mütze blendet es und ich bin froh, als wir am Nachmittag die Salar verlassen. Unsere erste Übernachtung ist in San Juan in einem kleinen Hotel, dass komplett aus Salzblöcken aufgebaut ist.

Bolivien, Altiplano

Der zweite Tag startet 8.30 Uhr, wir fahren eine ganze Weile bis zum ersten Stop, wo wir einen wunderbaren Ausblick auf einen aktiven Vulkan haben, der auch leicht qualmt. Es stellt sich heraus, dass es eine sehr gute Entscheidung war, den Jeep zu viert zu nehmen, da die hinterste Reihe für normal große Mitteleuropäer nicht erträglich ist. Zum Mittag sind wir dann an der ersten Lagune (Laguna Cañapa), wo sich die Berge herrlich im See spiegeln. Den restlichen Nachmittag folgen noch drei weitere Lagunen. Zum späten Nachmittag erreichen wir die Laguna Colorada. Alle Jeeps die nach uns folgen biegen vor dem Nationalpark zu einer Aussicht ab, nur wir fahren gerade aus. Wir bemängeln diesen Zustand und etwas mürrisch kehrt Valerion um und wir haben eine geniale Aussicht auf die Laguna Colorada. Es dauert eine Weile, bis sich unser Fahrer beruhigt hat und wir fahren zu unserer Unterkunft, die garnicht so primitiv ist, wie uns erzählt wurde.

Bolivien, Laguna Colorada

Zum Abendessen gibt es Spaghetti und Rotwein. Wir sind auf 4.300 Meter über Normal Null und die Nacht wird zu meiner persönlichen Horrornacht. Ich bekomme höllische Kopfschmerzen, gegen die auch keine Tabletten helfen und liege die ganze Nacht völlig aufgekratzt im Bett. Erst gegen halb 4 Uhr kann ich eine Stunde schlafen. Halb 5 Uhr geht es schon wieder weiter, wir fahren zu erst zu den Geysiren (auf über 4.900 Metern), dann zu den Thermalquellen und zur Laguna Verde, die sich nicht in Grün präsentiert.

Bolivien, Eisenbahnfriedhof

Auf dem Rückweg nach Uyuni zerlegt es uns zwei mal den Vorderreifen. Das erste Mal wechselt Valerio den Schlauch, beim zweiten Mal nimmt er das Ersatzrad. Wir halten noch etliche Male, weil die Aussicht so schön ist, aber viel schlafe ich auch und hole so die Nacht etwas nach. Letzte Station unserer Reise ist der Zugfriedhof kurz vor Uyuni, wo Dutzende Lokomotiven stehen und vor sich hin rosten. Ich mache eine erste Hochrechnung: über 300 Fotos habe ich in den letzten drei Tagen geschossen und schon beim Entwickeln bin ich mir sicher: Es war eins der Highlights unserer Weltreise.

Der große bolivianische Städtetest

Jan 0
La Paz

Zu La Paz fällt mir nicht viel ein. Wir buchen unsere Flüge für den Dschungeltrip und unseren Rückflug nach Cuzco. Ansonsten befällt mich ein anhänglicher Schnupfen und Husten, den ich über die Zeit, die wir hier sind, auskuriere. Wir versuchen uns hier an die Bolivianischen Verhältnisse zu gewöhnen. Zum Frühstück gibt es zwar Brot, aber keinen Belag. Marmelade bekommen wir auf Nachfrage. Die Ananas hat schon längst den Status "überreif" überschritten, wird aber trotzdem Tag für Tag aufgetischt. Und am nächsten Morgen ist dann auch noch die Milch sauer.

Wir laufen etwas durch die Stadt, unter anderem um etwas Essbares zu finden. Entweder sind die Restaurants bei minderer Qualität hoffnungslos überteuert oder man traut sich nicht mal, den Laden zu betreten. Zu unseren Zielen in der Stadt gehören der Hexenmarkt, auf dem man z.B. getrocknete Lama-Föten kaufen kann und auch der Schwarzmarkt, der aber so übel nach Urin riecht, dass wir es nicht lange aushalten. Außerdem kommt uns der Verdacht, dass man Touristen hier nicht mag. Fragt man Preise an Nicht-Touristen-Ständen nach, wird man angenuschelt oder bekommt einen astronomischen Preis genannt, der auch nicht verhandelbar ist.

Sucre

Sucre hinterlässt bei uns schon einen besseren Eindruck. Hier ist nicht alles so verfallen wie in La Paz. Ja, man könnte fast behaupten, dass die Stadt Charme hat. Unser Weg von La Paz nach Sucre führt nicht über die schlechte Straße, über die man 14 Stunden holpert, sondern wir wagen den Flug mit einer Bolivianischen Fluggesellschaft. Im Flughafen stolpern wir über einen Subway, der sich im Gegensatz zum Essen der vergangenen Tage als purer Genuss entpuppt. Nur das Flugzeug mit dem wir fliegen, hat schon die besten Jahre hinter sich (Boeing 727-200, geschätztes Alter: ca. 35 Jahre).

In Sucre wagen wir etwas, was man sich normalerweise nicht Bolivien wagen sollte: einen Besuch im Kino (Hangover 2) und anschließend einen nächtlichen Heimspaziergang. Aber da wir zu viert sind und es Samstagabend ist, fällt das Risiko relativ gering aus. Der Film ist enttäuschend, wie alle Fortsetzungen, aber trotzdem werden wir gut unterhalten.

Potosi

Wie schreibt der Planet so schön "Potosi shocks." Stimmt ausnahmsweise. Eine dreckige, verlassen wirkende Stadt, die kaum sehenswerte Plätze hat. Auf eine Besichtigung der Minen verzichten wir - Menschen zu besichtigen, wie sie ihre Gesundheit für einen Hungerlohn ruinieren, ist für uns absurd. Irgendwo lese ich, dass die Menschen hier ca. 10 Jahre in den Minen arbeiten und danach ihre Lungen hinüber sind.

Ich habe meine Uhr kalibriert, dass sie die richtige Höhe anzeigt und sie liegt mit +/-10 Metern Abweichung immer relativ genau. Nur Potosi, dass angeblich über 4.000 Metern liegen soll und den Titel "höchst gelegene Stadt der Welt" für sich beanspruchen will, lässt meine Uhr kalt. Sie meint, dass Potosi gerade mal 3.950 Meter hoch liegt.

Ein im kalten Wind flatterndes Plakat lässt mich aufhorchen - Potosis erstes Trance-Festival fand am 20. September statt. Hätte mich schon mal interessiert, wie man in Bolivien auf elektronische Musik reagiert.

Der große Puma

Jan 0

Schon wieder früh aufstehen und den nächsten Bus nehmen. Nächstes Ziel: Copacabana in Bolivien. Der Grenzübergang nach Bolivien geht reibungslos von statten, keiner will unser Gepäck sehen und der Grenzbeamte schaut auf meinen Pass, lächelt und meint "Ah, Lukas Podolski!" Mittags erreichen wir Copacabana, was in Bezug auf Puno keine Weiterentwicklung ist. Wir nehmen uns ein Hotel für 175 Bolivianos (=17,50 Euro) und entscheiden uns, nicht länger als nötig zu bleiben. Schnell buchen wir eine Halbtagestour zur Isla del Sol - der Geburtsstätte der Inkas. Übrigens haben die Inkas in der Form des Titikakasees einen Puma gesehen, weshalb Titikaka auf auf Quechua auch "großer Puma" bedeutet.

Mit einem einfachen Boot werden wir 1,5 Stunden zur Isla del Sol gefahren und laufen dort 1,5 Stunden, ohne nennenswerte Artefakte der Inkas zu sehen. Aber für 15 Bolivianos (= 1,50 Euro) ist das leicht verschmerzbar, denn der Ausblick auf die Berge und den See ist schön. Auf dem Rückweg müssen wir Benzin sparen und fahren nur mit einem Motor und benötigen deshalb über 2 Stunden zurück. Angesichts mangelnder Auswahl entscheiden wir uns für Pizza als Abendessen und kehren dann ins Hotel zurück.

Kamisaraki

Jan 0

Nach der kleinen Überschwemmung, die im Zimmer von Franzi und André ausgebrochen war, schafften wir es trotzdem pünktlich zum Bus von Cuzco nach Puno. Wir hatten eine Fahrt mit mehreren Stops an "interessanten" Orten gebucht. Tatsache war, dass es wieder Orte waren, die wie alle bisher gesehenen aussahen. Einzig interessant war noch die Inkastätte Raqchi, wo unser Guide aus dem Bus uns mit interessanten Fakten zum Thema Erdbebensicherheit und Wasserfestigkeit der Inkagebäude informierte. Nach Einbruch der Dunkelheit erreichten wir Puno, welches sich schon auf den ersten Blick als hässliche Stadt entpuppte.

Wir hatten zwei Zimmer in San Antionio Suite gebucht und hatten auch noch das Glück, dass wir vom Busbahnhof abgeholt und zum Hotel gefahren wurden. Wir liefen am Abend noch etwas durch die Stadt, es war ein großer Umzug zum Jahrestag der Universität im Gange. Aber es war kalt und wir hielten es nicht lange aus. Wir buchten noch eine Inseltour für den nächsten Morgen und gingen dann schlafen.

Seit wir auf über 3.500 Metern übernachten, haben wir Probleme mit dem Durchschlafen. Mitten in der Nacht wachen wir auf und sind putzmunter. Es fällt unwahrscheinlich schwer, wieder einzuschlafen und wenn, dann ist man am nächsten Morgen gerädert. Zu alledem kommt noch, dass ich mir beim Machu Picchu eine kleine Erkältung zugezogen habe, die mich zusätzlich schwächt.

Am nächsten Morgen beginnt unsere Tour auf dem Titikakasee. Wir fahren ca. eine halbe Stunde, bis wir Uro - die schwimmenden Inseln - erreichen. Wir werden mit einem freundlichen "Kamisaraki" begrüßt, was auf Aymara "Wie geht's" bedeutet. Die passende Antwort bekommen wir schon im Vorfeld gelehrt - "Hualiki!" Mit gemischten Gefühlen hören wir uns an, wie die Inseln aufgebaut sind, welche Bedeutung die Kleidung hat und wie gejagt wird. Wohl wissend, dass dieser Ort ausschließlich so existiert, weil Touristen ihn besuchen und nur deshalb die Tradition erhalten bleibt.

Nach einer weiteren Fahrt von 2,5 Stunden erreichen wir Taquile. Wir quälen uns den Berg hinauf, um bei einem spektakulären Blick auf den Titikakasee unser Mittagessen einzunehmen und anschließenden auf der anderen Seite der Insel wieder hinabzusteigen und eine 3-stündige Rückfahrt anzutreten.

Ein friedlicher Ort

Jan 0

Der Planet beschreibt Colonia del Sacramento als die Stadt mit dem gewissen Etwas, ohne genau zu bestimmen, was das gewisse Etwas überhaupt ist. Aber "Es" würde die Menschen begeistern. Wenn man durch die Straßen von Colonia geht, gerade auch abends, kann man sich dem Zauber nicht entziehen. Es sind die auf Hochglanz polierten Oldtimer, die vor den Gaststätten stehen, die Ruhe und Friedlichkeit eines Küstenstädtchens, der Stil der Gebäude und die südländische Gelassenheit, die für "Es" sorgen. Gerade der Gegensatz zum hektischen Buenos Aires beruhigt die Nerven noch ein wenig mehr.

Wir setzten am Abend über und fanden uns auf einer spärlich beleuchteten Straße wieder. Es war uns nicht geheuer - hier sollten wir langgehen? Aber die Sorge war unbegründet. Völlig unbehelligt kamen wir beim Hostel an, nahmen die beiden Betten im Dorm in Beschlag und machten einen Abendspaziergang. Bei Nacht wirkt Colonia noch ruhiger wie bei Tag und da es hier Winter ist, waren nur sehr wenige Menschen auf der Straße, man könnte auch das Wort "ausgestorben" dafür verwenden.

Da unsere Fähre zurück nach Buenos Aires erst am nächsten Nachmittag fuhr, spazierten wir am folgenden Vormittag nochmal bei Tageslicht durch die Gassen. Was sich nachts gezeigt hatte, hielt auch bei Tageslicht stand. Aber einen großen Nachteil sollten wir bald entdecken: So schön Colonia auch ist, es gibt keine schönen Postkarten. Wir fanden dann in der Post ein paar halbwegs ansprechende. Zum krönenden Abschluss gab es dann noch eine Platte für zwei Personen. Man stelle sich ein Serviertablett vor, die unterste Schicht 5cm dick, zu einem Drittel mit Salaten, der Rest mit Pommes Frites gefüllt. Darauf tronen zwei riesige Steaks, auf denen sich gebratener Schinkenspeck, geschmolzener Käse und ein Spiegelei stapeln. Wir gaben uns größte Mühe, mussten aber angesichts der Menge resignieren.

Fernostsee

Jan 0

Ein komplizierter Akt bei der Vietnamreise ist neben der Busfahrt die Auswahl des Anbieters für den Halong Bay Ausflug. Man hört von Leuten, die mit $45 zufrieden waren, aber auch das Allerschlimmste. Und nach oben sind keine Grenzen. Viele beschwerten sich auch, wenn sie ihre Auswahl mit Hilfe des Hostel/Hotels getroffen haben, denn sie bezahlten $80 und bekamen schlimmeres. Wir waren im Little Hanoi Hotel, von dem man beim Buchen des Ausflugs nur gute Sachen gelesen hatte und buchten unseren Trip für $70.

Der Tag unserer Abreise fing mit bösen Vorzeichen an. Im Plan stand, dass wir 7:45 Uhr abgeholt werden, tatsächliche Abfahrt war aber 8:30 Uhr. Wir wurden zwischendurch bei einer Verkaufsstelle abgeliefert, wo man zu überhöhten Preisen Getränke, Essen und Kunstkitsch kaufen konnte. Aus angekündigten 25 Minuten Pause wurden 35 - man hat es hier nicht so mit Pünktlichkeit. Trotzdem kamen wir planmäßig 12:30 Uhr im Hafen und bestiegen das Boot.

Nach dem Mittag bekamen wir die Kajüten zugeteilt und wir erschraken ein zweites Mal. Unsere Kabine war direkt hinter dem Schiffsmotor, der unheimlich laut dröhnte. Unser Guide erklärte uns, dass nach dem Abendessen auf einen kleineren Motor umgestellt wird und dann auch die Klimaanlage funktioniert. Den Nachmittag verbrachten wir mit Paddeln und einer Höhlenerkundung. Die Höhle war ein Reinfall, denn zum Schutz des Materials hatte man die Decke komplett mit Schaumstoff(?) ausgekleidet, damit der Schweiß der Menschen den Stein nicht angreift. Sehr löblich, aber unschön und unnatürlich. Kurz nach Sonnenuntergang war es soweit - das Schiff ging vor Anker und wir durften ins Wasser. Hier nimmt man es mit der Sicherheit nicht so genau und da darf man auch schon mal vom obersten Deck des Schiffes springen, was ich unbedingt ausprobieren musste.

Wie versprochen schaltete man nach dem Abendessen den großen Motor ab und ein kleiner sprang an, den man zwar immer noch hörte, aber der wurde vom Rauschen der Klimaanlage komplett übertönt. Wir schliefen gegen 21 Uhr und ich wachte um 5 Uhr auf - rechtzeitig zum Sonnenaufgang, der sich zwar hinter Wolken versteckte, aber sich mit Schifferbooten toll in Szene setzte. Nach dem Frühstück ging es wieder zurück und wir hatten noch die Chance ein zweites Mal Paddeln zu gehen, diesmal aber gegen Bezahlung. Aber wir hatten keine Lust mehr. Zurück ging es mit dem Bus und diesmal geschah ein Wunder: Wir wurden nicht wie bisher an zentraler Stelle abgeladen und stehen gelassen - nein, wir wurden wieder bis zum Hotel gebracht. Wer also eine Empfehlung braucht: Im Little Hanoi Hotel (48 Hang Ga) den Trip für 2 Tage / 1 Nacht bei Fantasea buchen.

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