Ein blödes Gefühl schlich sich an. Nach Puerto Rico näherten wir uns Haiti. Im Norden Haitis hatte sich Royal Caribbean ein Fleckchen Erde gekauft - Labadee. Dort können die Besucher am Strand liegen, Jetski fahren oder eine Art Sommerrodelbahn herunterrollen. Natürlich darf die allseits beliebte Zip-Line nicht fehlen. In dieses Gebiet werden auch eine Hand voll Einheimische eingelassen, die dort den Dreck der Touristen wegräumen dürfen bzw. ihre Kunstwerke an den Mann bringen.
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Dritte Station unserer Kreuzfahrt war San Juan auf Puerto Rico. Was habe ich mir nicht gewünscht, nach Puerto Rico zu kommen. Wer nicht damit vertraut ist - auf Puerto Rico befindet sich das Radioteleskop von Arecibo, die größte Radarschüssel der Welt.
Nach St. Maarten kam den nächsten Tag St. Kitts. Als wir am Morgen aufwachten und uns die Insel ansahen, meinte Kriszta, dass es verdächtig nach Irland aussieht. Saftig grüne Hügel stiegen aus dem blauen Meer und freundliche bunte Häuser warteten darauf, entdeckt zu werden.
Erste Station unserer Kreuzfahrt war die Insel St. Maarten mit dem Hafen in Philipsburg. Philipsburg liegt im holländischen Teil der Insel. Wir bummelten etwas an der Strandpromenade entlang, wurden von einem kleinen Sprühregen überrascht und schauten uns dann nach Touren um. Nach langen Diskussionen machten wir mit einem indisch-kanadischen Pärchen für $25 pro Person eine Inselrundfahrt in einem Taxi. Geführt wurden wir dabei von unserem Fahrer Franklin.
Unsere letzte Phase hat begonnen - entspannen und trotzdem reisen. Auf Empfehlung buchten wir eine Kreuzfahrt bei Royal Carribean. Es fing aber alles etwas unglücklich an - Die US-Küstenwache inspizierte das Schiff "Navigator of the Seas" und hatte sich verrechnet, weswegen das Boarding verschoben wurde. Als wir am Hafen ankamen, stand eine riesige Schlange und wir brauchten 1,5 Stunden, um an Bord zu kommen. Zwischendurch gab es keine Information, warum wir warten und Getränke wurden auch erst später ausgeschenkt.
Wir bezogen unser Zimmer und kurze Zeit später kam dann auch schon das Gepäck. Es war ein kleines Zimmer, hatte aber allen Komfort. Kurz darauf genießen wir unser erstes Dinner - sehr schön gemacht, lecker und mengenmäßig gut aufeinander abgestimmt. Anschließend schauen wir uns noch die Willkommen-Show an - nach 7 Monaten Backpacker komme ich mir vor wie im falschen Film... eine Show bei der auf heile Welt gemacht wird, in welcher Welt leben die denn?
Später erfahren wir, dass es nicht nur Probleme mit der Küstenwache gab, sondern dass es auch der geschäftigste Tag in Port Everglades war: Es wurden 55.000 Leute auf 9 Schiffen geboardet. Das erklärt auch, warum wir 30 Meilen außerhalb von Fort Lauderdale ein freies Motel gefunden haben.
Die nächsten beiden Tage verbrachten wir auf hoher See. Wie schon von der Stahlratte bekannt, wehte ein straffer Wind, das Schiff schaukelte gemütlich, aber es schaukelte. Nach einem Tag merkte ich das Schaukeln schon garnicht mehr, nur Kriszta erinnerte mich immer wieder daran. Der Rahmenablauf eines Tages war eigentlich auf der ganzen Kreuzfahrt gleich: Aufstehen (meistens zwischen 6-7 Uhr), Joggen, Sonnen oder Landbesichtigung, Mittagessen am Büffett, Sonnen, Sport (Gewichte heben und Radeln), Abendessen und danach Abendprogramm.
Während der Zeit an Bord erdeckte ich meine Liebe zu Sudoku, denn es gab täglich zwei neue Rätsel. Zu Beginn tat ich mich noch schwer, aber im Laufe der Zeit entwickelte ich einen Algorithmus, der mich meistens zum Ziel führte. Und wenn nicht, grübelte ich oft stundenlang...