Gestern wie heute – programmiert. Der Parser nahm langsam Gestalt an, mittlerweile schluckte er anstandslos alle meine Beispiele (fehlerfrei und fehlerbehaftet). Als am Dienstag der Kollege, der mir helfen soll, einen Blick auf meinen Code warf, meinte er nur: Du schreibst wirklich gut lesbaren Code. Man merkt, dass du nicht erst seit gestern programmierst. Kein Wunder – bei genauerer Überlegung programmiere ich jetzt seit 18 Jahren. Heute ging es also um die Randbedingungen für meinen Parser. Es sind relativ viele, aber die Zielrichtung und Umsetzung ist klar und ich mußte nur den Code in den Computer trommeln. Denken brauchte ich dabei nicht viel und bei der Hitze war das auch sehr vorteilhaft. Das Öffnen der Fenster war heute auch nicht so richtig möglich, da es permanent zog und sämtliche Papierstapel durcheinander gewirbelt worden wären.
Dienstag abend bin ich nochmal auf den Michaelsberg gegangen und hab mir angesehen, wie die Sonne auf Bamberg untergeht. Schöne Aussicht und schöner Anblick. Heute stand die Suche eines Internet-Cafés auf dem Plan. Das ursprünglich anvisierte fand ich nicht. Auch der zweite Versuch verlief kläglich. Also ging ich meinem Instikt nach – frei nach TKs „Regeln zum Überleben im Großstadtdschungel“: Jede größere Spielhölle hat auch einen internetfähigen PC. Also fix Geld eingeworfen, gemailt, Blogs gelesen. Ich mußte dabei feststellen, dass der Browser keine Cookies ablegte und somit eine Anmeldung bei blog.de unmöglich war. Auch jegliche Kommentierung wurde verweigert. Also zog ich mißgelaunt von dannen, zumal der Kugelhagel vom benachbarten Billardtisch doch etwas heftig war. Dort war ein Spieler der Meinung, spielerisches Talent mit roher Gewalt überspielen zu können, was dazu führte dass die Kugel nahezu jedes Mal über die Bande hinausflog.
Also verzog ich mich wieder in mein Quartier, schrieb ein bißchen, versuchte Fernsehen zu schauen. Meine Güte, ich hatte total vergessen, was für ein Unsinn im Fernsehen läuft, z.B. eine anderthalbstündige Dokumentation über Königin Beatrix. Und dafür zahlt man dann auch noch Fernsehgebühren. An der Stelle muss ich mal einen ganz lieben Dank an Astrid loswerden, die mich daran erinnert hat, dass es neben der Stille noch eine reale Welt da draußen gibt. Den ganzen Abend Postkarten und im Notizbuch schreiben, ist dann doch sehr monoton und vor allem ein Monolog.