Das ist mal was ganz Neues hier: Jan schreibt über Computerspiele. Grund dafür ist, dass ein neues Spiel erschienen ist, was ja jetzt nichts besonderes ist, aber das Spiel an sich ist etwas besonderes. Der Name: Act of Aggression.
Mittlerweile seit 10 Jahren finden so 2-4 mal jährlich unsere LAN-Partys statt. Und seit Anbeginn der Zeiten spielen wir Command & Conquer Generals (dt. Generäle) oder bzw. die Erweiterung Zero Hour (dt. Stunde Null). Nun rumorte es ein paar Monate, dass es einen Nachfolger geben soll, der endlich die logische Fortsetzung der Generals-Serie versprach. Jetzt endlich ist es soweit.
Seit einigen Wochen ist das Spiel schon käuflich gewesen und man hatte damit Zugang zur Multiplayer-Beta. Erste Spielvideos erschienen und machten Lust auf mehr. Gestern war es soweit – ich nutzte die Möglichkeit das Spiel mit 15% Vorbucher-Rabatt zu kaufen, obwohl es schon veröffentlicht war. Gehört hatte ich ja schon viel von Steam als Portal für Spiele, sodass es mich nicht verwundert hat, dass Act Of Aggression einen Steam-Account verlangt. Nur nervig war, dass ich jetzt 3 Accounts anlegen musste:
- Shop von Focus Entertainment
- Steam (der ist aber keine Verschwendung, da sich ja dort haufenweise Spiele befinden)
- Eugen System, d.h. für Act Of Aggression selbst
Nach ein paar Stunden Download in Slow-DSL-Geschwindigkeit (ich glaube, es sind so ca. 10GB), war das Spiel da. Keine große Installation, einfach starten. Was mir sofort gefallen hat, dass das Spiel beim ersten Start seine grafischen Möglichkeiten selbst ermittelt. Eine falsche ruckelige Konfiguration wird quasi von Haus aus schon vermieden.
Bedienung ist ja relativ selbsterklärend – Einzelspiel oder Multiplayer. Mission oder Skirmish (frei wählbare Karte gegen mehrere (max. 8) Computergegner). Nach dem was ich jetzt gesehen habe, fände ich ein Tutorial echt Klasse. Auf die Idee, dass man in ein mit Gegnern besetztes Haus eindringen kann und der Kampf im Haus stattfindet, wäre ich nicht gekommen, wenn ich nicht zufällig Leute zur Attacke auf ein Haus geschickt hätte und mich wunderte, dass sie reingehen und man dann wüstes Geballer hört. Aber vielleicht alles eine Frage des Probierens.
Die Missionen sind ähnlich wie bei Generals. Es gibt Nachrichtensendungen die eine Rahmenhandlung begleiten. Nach zwei / drei Missionen wechselte ich mal in den Skirmish-Bereich, weil ich mal das Spiel in seiner freien Entfaltung erleben wollte. Wie schon bei den Generals gibt es auch hier drei Parteien. USA, Chimera (sprich: Kaimera) – eine Art UN-Schutztruppe und zuletzt das hochtechnologisierte Kartell. Ich entschloss mich für die USA und wählte einen sehr leichten Computergegner (schön: 5 Schwierigkeitsstufen).
Schon die Bedienung ist fantastisch. Zoomt man raus, bekommt man eine Art Satellitenansicht, die das Feld grob aufgelöst anzeigt. Ansonsten geht der Zoom stufenlos vom Überblick bis hin zu den Schnürsenkeln des Soldaten.
Von den Videos kannte ich schon das Prinzip: Rohstoffe sammeln, d.h. Banken besetzen (gibt Geld), Öl fördern (gibt auch Geld), Aluminium fördern (wird als Rohstoff gebraucht) und für die Endstufen braucht man „seltene Elemente“. Alles (auch Banken) sind endliche Ressourcen und wenn sie verbraucht sind, ist Schluss. Den ersten Teil schafft man bei den USA nur mit Geld, d.h. Kasernen und Raffinerien bauen. Schön finde ich auch, dass man hier wie bei Dune II aufpassen muss, dass man genügend Lager für seine Rohstoffe hat. Auch die Spielführung ist hier sehr einfach, wenn man schon mal Generals gespielt hat. Bei den USA läuft das Bauen von Gebäuden in 3 verschiedenen Stufen ab:
- Defcon 3: Die Basisgebäude – Energie, Raffinerien, Kasernen, leichte Fabrik, Lager, Forschungs- und Technologiezentrum. Alle können gegen entsprechenden Materialeinsatz aufgerüstet werden. Gleiches gilt für die Einheiten.
- Defcon 2: Ist ein Upgrade, dass man sich durch Einsatz von Material kaufen muss. Danach hat man Zugriff auf weitere / komplexere Gebäude, wie z.B. Hubschrauberlandeplatz, Patriot-Abwehrraketen, Gebäude für schwere Panzer/Artillerie. Selbstverständlich gibt es auch hier für alles Upgrades.
- Defcon 1: Ab jetzt geht alles nur noch mit den „seltenen Elementen“. Auch die Atomraketen, die auf den lustigen Namen „Peacekeeper“ hören. Im Gegensatz zu den Superwaffen bei den Generals, machen die Superwaffen bei Act Of Aggression nicht so viel Schaden, können aber (genügend Rohstoffe vorausgesetzt) unbegrenzt gebaut werden und – hab ich zumindest gehört – es gibt Abwehrmechanismen gegen Superwaffen.
Natürlich ist ein Angriff mit einer Superwaffe ein Highlight des Spiels. Also schraubte ich möglichst schnell alles in die Richtung. Ich forschte, baute eine Hand voll Einheiten, ein bisschen Bodenabwehr. Hier fiel mir positiv auf, dass man unten in der Leiste sieht, hinter welchem Shortcut sich welche Gruppe (die übrigens auch mit Strg+1 [usw.] gruppiert wird) verbirgt. Natürlich rechnete ich nicht damit, dass ich beim Suchen nach Rohstoffen zu nah an die Basis des Gegners kam und mein Suchfahrzeug zusammengeschossen wurde. Also schickte ich meine Einheiten los, die aber auch ziemlich schnell kaputt gingen. Zum Glück war mein Peacekeeper bereit, die Ordnung wieder herzustellen. Boooooom! Gebäude platt, ein riesiger Krater. Dass mein Angriff vom Computergegner als Signal zum Gegenangriff interpretiert wurde, war mir jetzt eigentlich egal – ich hatte erstmal genug gesehen.
Nach zwei Stunden Spielen kann man noch kein richtiges Fazit wagen. Weitere Artikel werden folgen. Aber eins steht fest: Das Spiel hat die Fähigkeit ein zweites Generals zu werden. Wenn man sich die ganzen Upgrades weg denkt, ist die Spielführung denkbar einfach. Rohstoffe, Verteidigung, Angriff. Was den langfristigen Spaß ausmacht – vermute ich – sind die Forschungsupgrades, Lagerverwaltung und Ressourcenhaushalt (da begrenzt).