Den Rechner im Schlafzimmer stehen zu haben, kann auch von Vorteil sein. Man kann gleich nach dem munter werden Mails checken, ohne aufstehen zu müssen. Ich stöpselte dann meine Walkman-Kopfhörer an und lauschte meinem Podcast, während die Sonne durch die Gardine auf mein Gesicht schien. Ich beobachte wie ein paar Staubteilchen im Schein der Sonne über meiner Bettdecke in unendlicher Langsamkeit ihren Tanz vorführten und sich dabei langsam fallen ließen.
Eigentlich könnte ich mal eine neue Serie anfangen: Errungenschaften der Menschheit. Denn nach 14 Tagen voller Abstinenz jeglichen Wohncomforts entdeckte ich heute, wie selbstverständlich gewisse Geräte für uns sind. Nach 14 Tagen die Kaffeemaschine anzuschalten und einen selbstgemachten Kaffee zu genießen, ist schon mal wie die Rückkehr in die Zivilisation. Und gerade erkämpfte ich mir die zweite Maschine in meinen Herrschaftsbereich zurück: die Waschmaschine. Nachdem sich in meinem Schlafzimmer zwei Berge von der Größe des Olympus Mons stapelten, brummelt der Bauch meines Waschmaschinchens wieder zufrieden.
Jetzt muss ich nur noch das Wunder des Elektroherdes wieder für mich entdecken. Die Herren Handwerker waren so gnädig, mir gestern meine Spüle und meinen Herd wieder anzuschließen. Der gesunde Menschenverstand ist wahrscheinlich der Meinung, den Dreck wegzumachen, bevor man Schränke wieder in einen Raum stellt, aber vielleicht kommt das in der Fortsetzung nächste Woche, wenn meine Wände nochmal etwas Rauhfasertapete und Farbe sehen werden. Jedenfalls bin ich heute Mittag Fremdesser gewesen und wenn ich schon mal ein Päckchen erwarte, dann kommt das grundsätzlich Samstag Mittag, wenn ich außer Haus bin. Aber diesmal gab es keine Probleme, ich konnte es mir bei Nachbarn abholen.
Natürlich habe ich es ungeduldig aufgerissen und freudig meine T-Shirts in Empfang genommen. Zusätzlich hatte ich mir noch die Peel Session von Boards of Canada bestellt. Die CD fehlt mir noch in meiner Sammlung und damit habe ich sie vervollständigt. Nur als ich die CD-Hülle öffnete, begrüßte mich ein schwarzer CD-Aufdruck. Völlig unüblich für eine Peel Session aus dem Hause Warp. Noch viel mehr verwunderte mich der Aufdruck: Plaid – Spokes, WARPCD114P. Eine Promo-CD in der Hülle von Boards of Canada? Da muss wohl was schief gelaufen sein. Also legte ich die CD in das Laufwerk meines Rechners (da die Anlage immer noch nicht aufgebaut werden kann). Um so mehr war ich erstaunt, als ich dann doch Boards-of-Canada-typische Klänge vernahm. Ich fasse mal zusammen: Ich habe eine Fehlpressung von Boards of Canada mit dem Aufdruck der limitierten Promo-CD von Plaid. Vielleicht hätte ich heute auch noch Lotto spielen sollen, der Jackpot steht bei 24 Millionen…