Gerade komm ich aus der Wanne – nur mühsam konnte ich mich trennen. Mein neues Buch ließ mich einfach nicht gehen. Ich wollte ursprünglich nur ein paar Seiten lesen, als ich feststellte, dass ich mich schon gierig auf Seite 32 vorgearbeitet hatte und es wohl auch nicht so schnell aus der Hand legen werde. Gehen wir aber langsam in der Zeit zurück…
Heute Abend war wieder Leben in meiner Küche angesagt, ich sprang zwischen Töpfen und Schneidbrettern hin und her, um mir eine Spanische Hähnchenpfanne zu machen. Etwas kompliziert war die Handhabung, weil man eine ziemlich große Pfanne mit feuerfestem Griff benötigt, aber meine kleine Pfanne war auch ausreichend. Schön die Hähnchenschenkel anbrutzeln, während man den Rest kleinschneidert. Und nach 45 Minuten im Ofen und einer weiteren Viertelstunde hat man an ein ziemlich leckeres Essen. Keine Angst, es zerkocht dabei nicht, im Gegenteil, ich hatte das Gefühl, die Kartoffeln waren noch etwas bißfest.
Den heutigen Nachmittag waren wir noch ein bißchen Rad fahren. Das Wetter war hervorragend dazu geeignet, nur der Gegenwind ließ uns etwas aus der Puste kommen. Zwischendurch machten wir noch eine kleine Pause und dann ging es wieder heim. Es kam mir überhaupt nicht so viel vor, aber angeblich haben wir 20km auf dem Radweg Richtung Coburg zurückgelegt. Den Abend zuvor waren wir in der Oberen Mühle in Rattelsdorf, hatten einen traumhaften Blick auf das Wasser, in dem sich die untergehende Sonne spiegelte. Dasitzen und quatschen und dann setzten wir das Ganze auf dem Balkon fort. Es war schon nach Mitternacht, als sich die Weinflasche dem Ende neigte und wir ins Bett fielen.
Am Nachmittag zuvor trafen wir uns in der Stadt, konnten uns nicht verkneifen am Buchladen vorbeizuschauen, als ich dieses Buch sah… „42“ von Thomas Lehr. Menschen, die miterleben, wie durch ein Experiment im CERN die Zeit stillsteht. Ganz besonders faszinierend ist Beschreibung der Wahrnehmung des Erzählers. Ich bin schon so gespannt, welche Details noch folgen werden. Wie kann er begründen, dass die Sonne noch scheint? Ich glaub, ich werde mich dann noch ein wenig dem Buch widmen. Wir tranken noch einen Kaffee und machten uns über die vorbeiströmenden Leute lustig. Anschließend sammelten wir noch ein paar Mohnblumen auf einem Feld ein und düsten dann heim.
Und ich hab wieder einen Produkttest vorgenommen. Krasse 3er BMW. Gegenüber jedem anderen Auto in dem ich gesessen habe, kam ich mir dort eingesperrt vor. Die Bedienung war analog zu dem, den ich letztens schon gefahren bin – gut es war kein Automatik – aber ich habe selbst in meinem Rüedi das Gefühl, mehr Luft um mich zu haben. Amaturen, Lenkrad, Schaltung, alles ist dort wo es hingehört und doch fehlt die Bewegungsfreiheit. Gerade bei langen Fahrten stütze ich meinen Arm gern am Fenster ab. Wird sehr schnell unbequem, denn die Fensterkante ist dafür eindeutig zu hoch. Spritziges Fahren war auch schon gleich der einzige Vorteil, der mit dazu einfällt, denn die Technik im Inneren überzeugte mich nicht wirklich. Autoklima und CD-Player gehören jetzt schon fast zur Standardausstattung jedes neuen Wagens. Witzig ist allemal der Start/Stop-Knopf, was ein gewisses Gefühl von LKW verleiht. Ein Zündschloss gibt es auch nicht mehr, ein Schlüssel, den man ähnlich wie eine Chipkarte einsteckt, sorgt für die Fahrzeugsperre. Großes Knobeln begann, als ich den Schlüssel wieder ziehen wollte. Dabei ist die Lösung doch einfach – denken wie ein Windows-Nutzer. Drücken Sie „Start“, um zu beenden! Also zieht man nicht am Schlüssel, um ihn herauszubekommen, sondern drückt ihn herein.