Gestern hatte ich noch ein ziemlich merkwürdiges Erlebnis. Ich öffnete den Briefkasten und fand ein Schreiben der Berufsgenossenschaft für Druck und Papierverarbeitung darin. Die BG möchte mich, meine Angestellten und meine „Produktionsräume“ gerne gegen Unfälle versichern. Oder besser gesagt, sie will und ich nicht. Immerhin war sie so schnell, bereits ein Jahr nach Geschäftsgründung sich zu melden. Kommt Zeit, kommt Rat und das Schreiben wird jetzt auch erstmal einen kleinen Moment warten dürfen.
Irgendwie machte sich bei mir sehr schnell gestern die Müdigkeit breit und ich verzog mich schon kurz nach dem Sandmännchen (also gegen 23 Uhr) ins Bett. Die Rache folgte auf dem Fuße – ich war um 3 Uhr putzmunter und habe erst gegen 5 Uhr wieder Schlaf gefunden. Mag auch damit zusammenhängen, dass mir noch ein anderes Problem des Tages anhänglich war und mich nicht schlafen ließ. Und wie es mit den Dämonen der Nacht so ist, sollte man sie so schnell wie möglich bekämpfen, was ich dann heute auch vorgenommen habe. Der Arbeit tat das überhaupt keinen Abbruch, es war noch ausreichend Kaffee da, außerdem ist das Thema ziemlich interessant.
Nach zweieinhalb Monaten herumfliegen im Code, darf ich seit gestern auch noch ein bißchen forschen und tüfteln. Natürlich an meiner Lieblingsschnittstelle – der Datenbank. Mein Opfer ist die OLE DB – eine COM-Schnittstelle aus dem Hause Microsoft. Unglaublich flexibel und sehr umfangreich. Meine erste Erkenntnis: Nachdem ich jetzt ca. 1.000 Interfaces initialisiert habe, kann ich schon fast eine Sitzung eröffnen. Starke Sache, oder? Die Dokumentation ist ziemlich umfangreich, könnte jedoch etwas anschaulicher sein. Die ein oder andere Grafik zum Ablauf würde das Verständnis ungemein steigern. Statt dessen kämpft man sich durch Schnittstellen und Parameter, die dann auch noch pUnkSession heißen. Nicht geht über die Kreativität bei der Vergabe von Variablennamen. Wer es nicht glauben mag, hier ein Screenshot oder gleich der Verweis in die MSDN. Die besten Variablennamen sind ohnehin schon vergeben und kommen aus dem Hause GNU.
Nachdem ich den ganzen Tag mit der Punksession herumgerockt habe, kam ich spontan noch auf die Idee, mit meinem Wackelpeter zur Altenburg zu fahren und dort den Sonnenuntergang zu genießen. Nur doof, dass die Altenburg kurzzeitig ausgeschrieben ist und dann fehlt jeglicher Hinweis. Also düste ich eine Weile herum und machte mich, nachdem die Sonne untergegangen war, unverrichteter Dinge wieder heim. Aber die Fahrt war lang genug, den neuen Podcast in voller Länger zu hören. Unglaublich deep, kaum zu glauben, dass die Zeit so schnell vergeht. Ich stellte noch ein paar Fehler fest, die ich jetzt die nächsten Tage beheben werde, perfekt ist gerade gut genug.
Daheim lag eine Papptasche auf der Treppe zu mir, meine neuen Platten sind eingetroffen. Eine Scheibe war ein totaler Fehlgriff, dafür sind die La Manie – Schluss mit traurig und die Holger Flinsch – Hidden unschlagbar gut. Letzterer ist einfach brilliant. Das Stück „Eve of the end“ ist atemberaubend. Und wenn ich schon mal das Thema Musik am Wickel hab, gleich noch eine Nachricht hinterher: Björk veröffentlicht im Mai ein neues Album, das auf den Namen „Volta“ hören wird. Angeblich selbst geschrieben und produziert, aber unter Zuhilfenahme zahlreicher bekannter Produzenten, wie zum Beispiel Timbaland. Wird jetzt auch Björk klingeltontauglich? Seit dem letzten Nelly-Furtado-Album hege ich eine gewisse Abneigung gegen ihn, denn die Texte und Ideen für die Lieder waren bereits fertig, als es hieß „Alles Mist, ich mach die Musik und du schreibst die Texte dazu.“ In meinen Augen nicht die Aufgabe eines Produzenten, sondern eher einer Gelddruckmaschine. Fehlt bloß noch, dass ihr ein textlicher Rahmen vorgegeben wurde. Aber ich wollte eigentlich zu Björk schreiben – beruhigend zu wissen, dass auch Mark Bell wieder mit von der Partie war. „Homogenic“ war meiner Meinung nach ohnehin das beste Album. Punkt. Den Rest wird die Zeit zeigen.
Immer wieder verhüllten dichte Wolken den Mond in dieser Nacht
und jedes Mal fiel der Bann von mir ab.
Und ich sperrte ihn ein – wenn es doch endlich vorbei wäre…
Na Danke! Lob können wir immer gebrauchen.