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Fleischerinnung

Jan 0
geschätzte Lesedauer: 2 Minuten

Fleischerinnung – dieses Wort hat mich gestern kurz ins Stolpern gebracht. Für einen kurzen Moment machte mein Kopf das Wort „Fleischerinnerung“ daraus. Aber was ist eine Fleischerinnerung? Der wehmütige Gedanke eines selbst ernannten Vegetariers in schwachen Stunden an sein letztes Schnitzel? Eine Narbe, die einen daran erinnert, dass man das scharfe Messer hätte doch anders halten sollen? Der Topf mit den Rest einer saftigen Roulade, die darauf wartet, am nächsten Tag noch einmal aufgewärmt zu werden?

GügelkircheDie Fleischerinnerung gibt es natürlich (noch) nicht, sondern es war nur ein Lesefehler für den Namen einer Kneipe in Nürnberg, die sich Fleischerinnung nannte. Nach dem Nürnbergbesuch wurde dann noch der geplante Theaterbesuch über den Haufen geworden und ich streute das Wort „Kino“ in den Raum und lieferte gleich noch „Chanson d’Amour“ und „Tagebuch eines Skandals“ nach. Ich plädierte für „Tagebuch eines Skandals“ – ein Film, in dem eine ältere Lehrerin in einer neuen Kollegin ihre Seelenverwandte glaubt zu erkennen und darauf hin die Chance nutzt, als Sheba (die neue Kollegin, gespielt von Cate Blanchett) mit einem Schüler eine Affäre beginnt, ihr das Leben zur Hölle zu machen. Judi Dench spielt ihre Rolle hervorragend als ältere Lehrerin, die kurz vor ihrer Pensionierung steht und welche von Einsamkeit psychisch zerfressen ist. Der Film wagt sich in die Abgründe der menschlichen Seele und zeigt die Wunden und Narben, die durch das Verhalten von Barbara (J. Dench), die sich isoliert als Respektsperson zeigt, entsteht. Auf der einen Seite hat man Mitgefühl für ihre Einsamkeit, auf der anderen ist man entsetzt von ihrer Vorgehensweise als „Drachen“, die sie nahtlos von ihrem schulischen Dasein ins Privatleben übernommen hat. Alles in allem sehr empfehlenswert und als kleines Schmankerl gibt es noch den Soundtrack von Philipp Glass oben drauf.

Nach dem Film kam es noch zu einem Dialog, den ich kurzerhand mal unter Alzheimer-Dialoge einordne – wenn sich zwei Vergessliche unterhalten. Es ging darum, wie man seine Geburtstage verbringt…

S: Über was denkst du gerade nach?
J: Was ich an meinem letzten Geburtstag gemacht habe…
S: Du hast dich das erste Mal mit mir getroffen.
J: 😳
*kurze Pause*
S: Wann hattest du eigentlich Geburtstag?

GiechburgHeute Morgen hieß es ausschlafen und erstmal bei leicht geöffnetem Fenster, Sonnenschein und Vogelgezwitscher noch ein bißchen herumdösen. Nach dem Frühstück räumte ich noch ein bißchen auf und startete dann meinen Ausflug zur Giechburg. Die Mischung aus Wolken und Sonne und frühlingshaften Temperaturen zog mich einfach raus. Die Giechburg liegt eine Autobahnviertelstunde von Bamberg entfernt und liefert einen phantastischen Blick auf das Umland. Nach meinem Besuch der Giechburg fuhr ich noch zur Gügelkirche (mein Verdacht: das muss ein Sachse erfunden haben) und nach einem kurzen Kaffeestop lief ich noch eine Runde hinter dem Haus lang und köchelte mir dann ein schönes Risotto. Und jetzt steht mir der Sinn nach dem Tutorial von „Darwinia“…

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