Gleich den nächsten Tag nach unserer Fahrradtour in Bagan mussten wir kurz vor 3 Uhr aufstehen und den nächsten Bus Richtung Inle See nehmen. Der Inle See ist bekannt für seine Fischer, die mit einem Bein rudern, damit sie die Hände für die Fischernetze frei haben.
Diesmal stand uns die härteste Etappe bevor: 10 Stunden Minibus, ohne Klimaanlage. Wir hatten aber Glück und der Großteil der Passagiere bestand aus Touristen, die sich gleichmäßig im Bus verteilten. Großes Gedränge gab es nicht und auch das Wetter verschonte uns, die Bewölkung hielt hartnäckig. Unterwegs mussten wir mal tanken und konnten beobachten, wie der Bus aus einem Kanister betankt wurde, der von Händlern am Straßenrand verkauft wird.
Als wir an der Abzweigung Richtung Inle See ankamen, teilten wir (d.h. die verbliebenen 4 Touristen) uns ein Pickup-Taxi nach Nyaung Shwe. Auch wenn wir uns auf das Aquarius und das Teakwood verteilten, machten wir alle Touren die nächsten Tage zusammen – geteilte Kosten sind halt doch besser. Am Rande von Nyaung Shwe wurden wir wieder um eine Eintrittgebühr von $5 erleichtert.
Den restlichen Nachmittag fragten wir, was eine Bootstour auf dem Inle See kostet. Die Preise schwankten zwischen 12.000 und 20.000 Kyats. Wir entschieden uns für die teuerste Variante, was sich später als sehr günstig herausstellte, weil die preisgünstigen Touren meist an jedem Shop halt machen. Wir besuchten hingegen den Markt, den schwimmenden Garten, einen Schmied, eine Weberei, die Schirmherstellung für Papierschirme, Zigarrendreher und Inn Thein – einen entlegenen Ort mit vielen halb verfallenen Stupas. Alles mit Shop, aber ohne Kaufzwang. Zum Abschluss folgte dann noch das Jumping Cat Monastery. Die Katzen sprangen zwar nicht sonderlich hoch, aber trotzdem war es erstaunlich, dass man auch Katzen dressieren kann. Zwischendurch gab es immer wieder herrliche Ausblicke auf den See, der mit seinen Fischern interessante Motive zum Fotografieren ergab.
Am zweiten Tag liehen wir uns Fahrräder für 1.000 Kyats aus und fuhren zuerst zu einer Höhle. Wie es sich herausstellte, gab es zwei Höhlen und in beiden lebten zumindest teilweise buddhistische Mönche. Wir wurden von einem sehr freundlichen Mönch herumgeführt, der uns mit seinem gebrochenen Englisch versuchte, alles zu erklären.
In der ersten Höhle lebte ein Mönch in fast völliger Dunkelheit um zu meditieren. Im Licht der zwei Kerzen konnten man ihn kaum sehen. Die zweite Höhle war etwas weitläufiger mit vielen Abzweigungen, die sehr schnell enger wurden. Auch dort gab es einen Platz zur Meditation, der auch von Bewohnern des Dorfes aufgesucht wurde. Anschließend schauten wir noch bei der Schule des Dorfes vorbei, wo die Kinder lesen und schreiben lernten. Ich muss sagen, dass ich bis jetzt noch Schrift gesehen hab, die optisch so schön ist, wie die burmesische.
Von dort aus traten wir unsere eigentlich Radtour an. Wir fuhren bis ca. zur Hälfte des Sees. Dort aßen wir Samosas und verhandelten mit den Motorbootbesitzern. An einer langen Holzbrücke gab es jede Menge Häuser, die auf Pfeilern im Wasser standen. Am Ende der Brücke war die Anlegestelle für die Motorboote. Uns kam eine Schulklasse entgegen und dann setzten wir über und fuhren die andere Hälfte zurück. Dort kamen wir an den Hotsprings vorbei, die ein klein wenig ein Gefühl von Island weckten, denn es roch nach Schwefel und die heiße Quelle dampfte sogar ein wenig. Aber ansonsten war der Platz wenig einladend und verleitete schon gar nicht zum Baden.
Am Abend mussten wir notgedrungen etwas Geld tauschen. Die Lage von Nyaung Shwe veränderte den Kurs doch sehr. Wir hatten das Glück, dass wir $20 zum Kurs von 740 Kyats tauschen konnten. Den nächsten und letzten Tag wollten wir eigentlich damit verbringen, dass wir uns die Tempel in der Stadt ansehen. Aber Kriszta bekam plötzlich Fieber und Durchfall. Und das in einer Ecke, wo es auch Malaria gibt. Aber nachdem sie eine Tablette nahm und das Fieber sofort weg war, muss es wohl eine Magenverstimmung gewesen sein. Nur komisch, dass es mich nicht erwischt hat.