Gestern habe ich total verschwitzt, wieder unter der Rubrik „Männer am Rande des Wahnsinns“ unsere mittwöchlichen Gedanken zu veröffentlichen.
Gestern ging es um Dialekte. Wir brauchen nicht darüber reden – sächsisch ist einhellig für alle Deutschen der furchtbarste Dialekt. Für einige ist er quasi Sinnbild für die Ostdeutschen. Deswegen boomen auf in Sachsen sogenannte Sprachschulen, wo man seinen Dialekt loswerden kann. Dicht hinter den Sachsen kommen dann Hessen und Schwaben.
Was aber die wenigsten wissen: Innerhalb von Sachsen gibt es regionale Abstufungen. In Dresden spricht man zum Beispiel ein weltoffenes „a“.
Nu dlaar! (Wer einem Sachsen schon mal genau zugehört hat, wird feststellen, dass die Kombination „GL“ dem Sachsen viel zu hart ist und er ein weicheres „DL“ draus macht. Deswegen heißt der Ort zwischen Dresden und Chemnitz aus Dlauchau :)) )
Eine Redewendung zeigt deutlich, welche Stadt in Sachsen für was gut ist: Was in Chemnitz hergestellt wurde, wird in Leipzig zu Geld gemacht und in Dresden verprasst. Deswegen sprechen wir Dresdner „Sächsisch royal“ :)) Der Leipziger tendiert beim „a“ leicht zum „o“. Also quasi…
Nu dloar!
Der Chemnitzer setzt das Ganze gleich zum „o“ um. Wer sich also des Sächsischen bemächtigen will, sollte in Dresden anfangen und dann nach Chemnitz durcharbeiten, dann ist der Kulturschock nicht so groß :))
Ach so: Wem immer noch ein Rätsel ist, was Nu dlaar! denn heißt: wörtlich übersetzt heißt es Ja klar! Kommt aber sinngemäß einem Kein Problem! Wird erledigt! Gerne doch! näher. Interessant wird es erst dann, wenn man einem Sachsen ein Lügenmärchen erzählen will, dann kommt nämlich auch Nu dlaaaaar! was dann von der Bedeutung genau ins Gegenteil umschlägt und soviel wie Ja ja! Auch das noch! Du kannst mir viel erzählen! bedeutet.