Mit dem musikalischen Kalenderblatt für den Februar möchte ich ein Album hervorholen, dass einen ganz speziellen Stellenwert für mich hat. Und das aus zwei Gründen. Die Rede ist von Ian Pooleys Album Since then.
electro-space monthly ist eine Serie, bei der es um Musik geht, die mich beeinflusst hat. Dabei können Künstler, Musikstile oder Labels als Themen auftauchen. Inhaltlich geht es selten um Vollständigkeit, sondern nur um den Abriss, der mich bewegt hat.
Außerdem gibt es die Serie auch als Podcast zum Anhören. Dort gibt es neben dem hier stehenden Text noch die Musik, über die geredet wird. Und vielleicht erzähle ich auch noch etwas mehr, wenn mir spontan etwas einfällt.
Grund Nummer eins ist die unübertroffene Sommerstimmmung, die das Album mitbringt. Es ist die Jahrtausendwende und für mich als Student ist ein Sommer auf Ibiza ein Kopfkino mit Partys am Strand bei Sonnenuntergang, die sich durch die Nacht in den Clubs bis zum Morgengrauen – wieder am Strand – hinziehen. Leider war Ibiza schon damals ein teures Pflaster.
In Realität sitzen wir mit Leuten vom Studium abends zum Picknicken zusammen, das Album läuft und irgendwie jeder – auch die, die jetzt nicht unbedingt eine Affinität für elektronische Musik haben – fühlen sich abgeholt.
Grund Nummer zwei ist die Einzigartigkeit dieses Albums. Selten habe ich einen Künstler in meiner Sammlung angetroffen, der schon so lange Zeit Musik macht, der einen so konkreten Schnittpunkt mit meinem Musikgeschmack macht, wie Ian Pooley. Er ist ja selbst jetzt noch aktiv, aber seine Musik spricht mich bei weitem nicht mehr so an.
Nachdem ich das erste Mal Since then gehört hatte, musste ich natürlich auch mal einen Blick in die Vergangenheit werfen. Davor gab es das Album Meridian, was auch schon ziemlich gut war, aber wo noch ein Hauch von Perfektion fehlte. Wie ich schon immer wieder gern betone, bin ich jetzt nicht unbedingt der Freund von House, aber schon durch Good Looking ein Freund gepflegter Lounge Sounds. Und genau da trifft sich das Album mit meinem Musikgeschmack. Since then kann man genau so mit Freunden hören und dabei quatschen, wie auch ordentlich aufdrehen und feiern.