Wir fliegen eine Woche auf Rhodos. In erster Linie sind wir dort, um zu entspannen und Sonne zu tanken. Da wir es aber nicht lange aushalten, in der Sonne zu liegen, ist jeder zweite Tag mit Programm gefüllt. Wandern, Rundfahrten und Städtebesichtung gehören zum Plan.
Einleitung
Nachdem wir dieses Jahr noch keinen Urlaub hatten, klingen drei Wochen Urlaub wie ein Segen. Geplant hatten wir ursprünglich drei Wochen Frankreich. Da unsere Rundfahrten selten entspannend sind, teilen wir den Urlaub auf. Eine Woche auf Rhodos und zwei Wochen Frankreich.
Wohl wissend, dass es vom Wetter anders herum viel besser wäre, steht die Entspannung doch an erster Stelle. Wir suchen uns ein Hotel auf Rhodos aus und Freitag Abend geht es ab Nürnberg los. Zumindest sollte es das, denn die Maschine ist nicht da. Deswegen verzögert sich der Start von 21 Uhr erst mal auf 22 Uhr.
Doch es stellt sich heraus, dass auch das nichts wird. Als die zwei Stunden Verspätung vorbei sind, werden Verpflegungsgutscheine ausgegeben, die wahlweise für ein paar Wiener oder für ein Getränk reichen. Das war schnell verputzt und wir warten weiter. Mittlerweile erfahren wir, dass wir eine Ersatzmaschine bekommen und dann erst gegen Mitternacht starten.
Auch wenn wir schneller fliegen als ursprünglich gedacht, kommt der Flug mit mehr als drei Stunden Verspätung an. Die Ausgabe am Gepäckband dauert eine kleine Ewigkeit. Danach geht es aber ziemlich zügig zum Bus und der fährt uns auf Umwegen zum Hotel Irene Palace in Kolymbia.
Die ersten Tage auf Rhodos
So kommen wir erst gegen zwei Uhr ins Bett. Wir haben Meerblick gebucht, aber im ersten Stock schaut man zwar Richtung Meer, aber Meerblick hat man durch die Bäume nicht. Wir sind zu müde und reklamieren das am nächsten Morgen. Obwohl das Hotel ziemlich voll ist, bekommen wir ein neues Zimmer zugewiesen, das keine Wünsche mehr übrig lässt.
Noch etwas schlaftrunken gehen wir gegen 8 Uhr zum Frühstück zum Essen. Im gesamten Hotel gilt Maskenpflicht. Für Einreise in Griechenland mussten wir außerdem ein Formular über Impf-, Test- oder Genesenenstatus ausfüllen. Das wird auf dem Flughafen geprüft und im Hotel abgegeben. Zum Glück gibt es kaum Leute, die das mit den Masken nicht respektieren. Im Restaurant ist immer ein großes Buffett aufgebaut, deswegen muss man sich jedes Mal Handschuhe anziehen.
Nach dem Frühstück regeln wir das mit dem Zimmer und ziehen um. Zum Mittag nehme ich das erste Mal das Restaurant richtig wahr. Ich muss wohl noch ziemlich sehr müde gewesen sein. Es erinnert mehr an einen großen Speisesaal und wir fühlen uns an den Tischen draußen wohler. Am Nachmittag gehen wir ein bisschen den Strand und die Nachbarstrände um Kolymbia erkunden.
Der erste Tag war eindeutig zum Ankommen da. Am zweiten Tag ist bereits Programm geplant. Wir wollen die Tsampika Kapelle besichtigen. Nicht, weil sie so schön ist, sondern weil sie auf dem höchsten Berg in der Umgebung liegt und man eine wunderbare Aussicht hat.
Wir stehen zeitig auf und sind mit die Ersten beim Frühstück. Danach schnappen wir unsere Rücksäcke und laufen los. Der Weg führt zuerst an der Straße entlang, doch schon nach kurzer Zeit geht der Weg ab und führt nach oben. Wir werden von einigen Autos und Motorrädern überholt, die ungefähr die Hälfte des Berges abkürzen.
Ab dort beginnen die 300 Stufen, die zum Gipfel führen. Der Sage nach sollen viele kinderlose Frauen beim Bau der Kapelle mitgeholfen haben, die nach Fertigstellung wundersam schwanger wurden. Seither gilt das Absolvieren der 300 Stufen als Fruchtbarkeitsritual. Als wir oben ankommen, ist es zwar kurz nach 9 Uhr, aber schon ordentlich warm.
Wir steigen wieder hinab und gehen zum Tsampika-Strand. Im Gegensatz zum kieselhaltigen Ufer ist dieser Strand mit feinem Sand bedeckt, sodass wir uns zwei Liegen mieten und bis weit nach dem Mittag bleiben. Es stellt sich die Frage, ob wir rechtzeitig aufbrechen, um noch das Mittagessen im Hotel zu erreichen oder auf eigene Faust Essen gehen. Da wir auf dem Weg einige schöne Restaurants gesehen haben, entscheiden wir uns für letztere Option. Wir nehmen das Restaurant Edem, was familiär aussieht und essen vorzüglich.
Danach kehren wir ins Hotel zurück und versuchen einen Platz auf dem Gelände zu finden, wo wir uns sonnen können, was ziemlich knapp ist. Am Abend stehen wir am Hotel, schauen auf den Berg und sind stolz auf uns, was wir heute geschafft haben. Und nach so viel Anstrengung haben wir uns wieder einen Tag Ruhe verdient, wo wir außer den Nachbarstränden nichts entdecken.
Rundfahrt mit dem Mietwagen
Schon ein paar Tage zuvor hatten wir uns schon wegen Mietwagen umgesehen und mussten feststellen, dass die Vermietung im Hotel Irene Palace doch am günstigsten war. Also nahmen wir einen Wagen zweitniedrigsten Kategorie. Klein sollte der Wagen schon sein, weil die Gassen in den Orten eng sind, aber genug Power haben, um nicht am Berg schlapp zu machen. Das sind reine Erfahrungswerte.
Nach dem Frühstück übernahmen wir den Wagen und fuhren los. Erste Station war Lindos. Mit der Akropolis und den weißen Häusern im Vordergrund sieht die Stadt wunderschön aus. Nur leider nicht am Vormittag, da die Sonne genau aus Richtung Meer scheint. Wir parkten etwas außerhalb der Stadt und liefen rein.
Zielstrebig steuerten wir die Akropolis an, bevor die ganzen Touristen kommen sollten. Das war eine gute Entscheidung, denn trotz Corona begann kurz nach uns der Ansturm. Wir liefen etwas umher und versuchten noch ein paar gute Fotomotive zu erhaschen. Aber leider war schon eine Kreuzfahrtgruppe da und es wurde voll.
Deswegen gingen wir wieder hinab und setzten uns in ein Café auf die Dachterrasse und schauten der Schlange am Einlass zu, die mittlerweile sich den halben Berg hinabschlängelte. Wir zogen es vor nicht zu vielen Menschen in den engen Gassen über den Weg zu laufen und gingen zurück zum Auto.
Es war mittlerweile Mittagszeit und wir fuhren weiter Richtung Süden. Leider sind dort kaum noch Dörfer und demzufolge auch wenig Restaurants. Aber wir hatten Hunger. Ich bog mitten im Nichts nach links ab, als ich ein Hinweisschild auf ein Fischrestaurant Plimmyri sah. Kriszta war sehr skeptisch. Aber es saßen vier touristisch aussehende Familie / Paare an den Tischen und wir nahmen Platz – immer noch sehr skeptisch.
Als wir gefragt wurden, was wir möchten und wir unschlüssig waren, bat uns die Chefin in die Küche – wir sollten uns selbst einen Fisch aussuchen. Mit einer Mischung aus Neugier und Unwissenheit nahmen wir Haifisch und Tintenfisch in Knoblauch gebraten. Dazu Salat und Pommes. Inzwischen wurde es immer voller. Das Essen war sensationell. Verglichen mit unseren Erwartungen war das Resultat überwältigend.
Danach ging es bis zum südlichen Zipfel, wo bei Macheria die Halbinsel ist. Dort waren viele Kite-Surfer unterwegs, aber sonst war es unspektakulär. Deswegen fuhren wir weiter an der Westküste Richtung Norden. Nächster erwähnenswerter Stopp war Monolithos.
Hier sollte man nur den Ausblick genießen. Ein Besuch dort lohnt sich nur aus sportlichen Gründen, sehenswert ist der Platz nicht wirklich. Deswegen fuhren wir weiter, um bei der Burg Kritinia das nächste Mal anzuhalten. Auch hier gab es nicht viel zu sehen. Um so schöner war der Garten unterhalb der Burg, wo wir uns auf ein eisgekühltes Getränk hinsetzen. Der Inhaber war etwas suspekt, aber freundlich und der Garten hatte Charme.
Zum Abschluss traten wir den Heimweg an, tankten noch mal und gaben den Wagen ab. Nach so viel Erlebnissen war der nächste Tag wieder ein Tag, wo wir wieder zu einem Nachbarstrand begaben und dort sonnten.
Rhodos Stadt
Um die eine Woche auf Rhodos abzurunden, nahmen wir den Bus und fuhren nach Rhodos. Der Bus war schnell voll und der Busfahrer tat uns den Gefallen und hielt dann nur noch an, wenn Leute aussteigen wollten. So waren wir schnell da.
Nach einem Blick auf die Karte am Busbahnhof waren wir verwirrt. Es gibt zwei Hafeneinfahrten die zwar unterschiedlich groß sind, aber sehr ähnlich auf der Karte aussehen. Ein Blick aufs Smartphone half. Wir liefen erst halb um das historischen Zentrum herum, um dann in der Nähe des Großmeisterpalastes reinzulaufen.
Es macht Spaß die vielen verwinkelten Gassen zu durchlaufen. Natürlich mussten wir auch durch die Rittergasse laufen. Aber besser haben uns die ruhigen Ecken gefallen. Was uns aber völlig überrascht hat, war, wie wenig ideenreich die Touristen waren. Mitten am Hippokratesplatz gibt es eine Treppe, die zu einem kleinen Balkon führt, wo man einen schönen Überblick auf den Platz, in die Gassen und zur Moschee hat. Auch wo wir oben standen, gesellte sich keiner zu uns.
Da es auch wieder über 30°C waren, machte uns das Laufen langsam müde und wir fuhren mit dem Bus gegen 14 Uhr wieder Richtung Kolymbia zurück. Den letzten Tag hatten wir noch bis Mittag Zeit, denn dann sollte uns der Bus zurück zum Flughafen bringen. Wir standen noch einmal mit der Sonne auf, spazierten am Strand entlang und dann ging es reibungslos wieder heim.