Ich bin ja immer noch an der Überarbeitung aller Reisebeiträge. Dabei fiel mir auf, dass die komplette zweiwöchige Kreuzfahrt in der Karibik, die wir mit Celebrity Cruises gemacht haben, undokumentiert ist. Zum Glück habe ich mein Tagebuch und kann alles im Groben nachvollziehen.
Also drehe ich mal die Uhr 5 Jahre zurück. Es ist Januar 2014, ich hatte gerade meinen 40. Geburtstag und einen Tag später starten wir fahren wir nach Frankfurt um von dort aus mit Condor nach Puerto Rico zu fliegen. Dort beginnen wir eine Kreuzfahrt mit der Celebrity Summit, die eigentlich zwei Kreuzfahrten sind. Denn die Summit fährt wöchentlich abwechselnd zwei verschiedene Routen, bei denen abgesehen vom Starthafen nur ein Port gleich ist. Und da pro Woche nur ein Seetag dabei ist, sind das zwei Seetage in 14 Tagen, was schon richtig lohnenswert ist. Dieser Beitrag behandelt die erste Woche unserer Tour.
Wir haben bei jedem Start einer Karibikkreuzfahrt das gleiche Problem: die Zeitumstellung. Wir brauchen etliche Tage um uns an den neuen Zeitrhythmus zu gewöhnen. So machen wir beim Start in San Juan gerade noch die Notfallübung mit und fallen dann 21 Uhr ins Bett. Der erste Tag ist ein Seetag, an dem wir natürlich halb 5 Uhr morgens munter werden. Kein Wunder! Neben viel sonnen und Sport passiert sonst nichts am ersten Tag. Wir sind etwas enttäuscht von der Hollywood-Show am Abend. Die war uns zu kitschig.
Bridgetown (Barbados)
Barbados war ein bisschen ein Reinfall. Was aber eher daran lag, dass wir kein Glück mit dem Wetter hatten. Wir laufen bei Sonne ein bisschen in der Stadt herum, Richtung Strand. Schon auf dem Weg dahin werden vor vom ersten Regenschauer überrascht. Natürlich macht es keinen Spaß, sich in den nassen Sand zu legen. Ich schnorchle ein bisschen, sehe aber nur blasse Fische. Da noch ein Regenschauer über uns hinweg zieht, brechen wir wieder auf und sind Mittag schon wieder auf der Celebrity. Da es ja auch die erste Zeit in der karibischen Sonne ist, bleiben wir den Nachmittag lieber im Schatten liegen.
Castries (St. Lucia)
Obwohl wir am Nachmittag des Vortages noch geschlafen haben, können wir bis 6 Uhr durchschlafen. Während Kriszta ihre Runden läuft schaue ich zu, wie wir in den Hafen von Castries einlaufen. Nach dem Frühstück gehen wir an Land, denn dort wartet eine Tour auf uns. Wir haben eine Erkundungstour bei einem lokalen Anbieter gebucht, die uns um die ganze Insel führt und alles Sehenswerte beinhaltet.
Wir beginnen mit einem Halt an einer Bananenplantage. Bananenstauden haben wir schon viele gesehen, aber jetzt erfahren wir viele Infos zum Anbau von Bananen. Für uns ist z.B. neu, dass Bananenpflanzen nicht wie wir das von Äpfeln etc. kennen, ein Baum ist, der mehrere Jahre Früchte trägt. Die Stauden leben zwei Jahre, wovon das erste Jahr zum Wachsen gedacht ist. Nachdem sie im zweiten Jahr die Früchte getragen haben, keimt am Fuß meisten schon ein neuer Spross und die Mutterpflanze wird abgeschnitten. Sobald sich die Früchte bilden, werden sie in Müllsäcke gehüllt, damit keine Insekten oder Tiere an die jungen Bananen mehr herankommen.
Nach so viel wissen, kommen wir zu einem kleinen Verkaufsstand, der diverse Bananenprodukte anbietet. Wir erstehen Bananenketchup und Bananenessenz für einen angenehmen Preis. Wir machen an geeigneten Plätzen immer wieder Fotostopps. Das größte Highlight von St. Lucia sind die Pitons. Natürlich machen wir einen Fotostopp, wo man die Pitons in Kombination mit den bunten Dächern der Häuser auf Film oder Chip bannen kann. Danach fahren wir zur Bucht neben den Pitons, wo wir schnorcheln können. Es sind viele Leute hier und dadurch, dass wir direkt neben einer Bootsanlegestelle sind, ist der Platz sehr begrenzt.
Es folgt als nächstes ein vulkanisch aktiver Bereich. Wir gehen nicht hinein, schließlich haben wir auf Island schon mehr als genug vulkanische Aktivität gesehen. Zumindest können wir von draußen den Schwefelgeruch wahrnehmen. Bevor wir zurück zum Schiff fahren, kommt noch der Toraille Wasserfall. Wie ich schon einmal erwähnte, gibt es auf jeder Insel einen Bach, der sich mehr oder weniger tief stürzt und als touristische Attraktion verkauft wird. So auch dieser Wasserfall – nicht speziell, dafür schön im Grünen gelegen. Auf dem Weg zur Celebrity machen wir noch einen kurzen Halt in einer Bucht, wo Matt Damon ein ganzes Hotel gemietet hat, um sein Ehegelübde zu erneuern.
St. John’s (Antigua)
An irgendeiner Stelle hatte ich ja schon mal behauptet, dass wir im Rahmen unserer Weltreise auf Antigua waren. Das stimmt natürlich nicht, denn genau auf dieser Kreuzfahrt lernten wir meine Lieblingsinsel erstmals kennen und lieben. Aber wie jede tiefe und innige Liebe beginnt sie etwas holprig. Wir steigen nach dem Frühstück aus dem Schiff und müssen erstmal warten, bis wir genug Leute finden, die Lust haben, in einem Minibus eine Inselrundfahrt zu machen.
Also wenn Antigua etwas zu bieten hat, dann Strände. Sonst gibt es auf der Insel nicht viel zu sehen. Wir haben auch etwas Pech mit unserem Fahrer, der nicht gerade die Freundlichkeit in Person ist. Wir fahren zu einem Punkt, schauen uns um und weiter geht es.
Die Krönung kommt fast zum Schluss, als wir ein Hotel besichtigen und wir der Meinung sind, dass wir gleich weiterfahren können. Schließlich sind wir mit dem Schiff hier und brauchen kein Hotel. Die Amerikaner, die mit uns unterwegs sind, lässt sich aber von dem schicken Aussehen des Hotels beeindrucken und so laufen wir dort etwas herum.
Na wenigstens kommt das Beste zum Schluss. Gleich am Strand neben dem Hotel. So unfassbaren weißen Sand und so türkisfarbenes Meer habe ich bisher nur auf Bildern gesehen. Wir haben Glück und finden noch einen Platz im Schatten und bleiben hier eine Weile. Trotzdem war unsere Tour viel zu kurz und wir sind 14 Uhr schon wieder auf der Celebrity.
Phillipsburg (St. Maarten)
Im Gegensatz zu Antigua waren wir 2011 schon mal auf St. Maarten. Unser Programm für diesen Tag ist ziemlich minimal. Wir laufen vom Hafen in die Innenstadt und schauen uns erstmal um. Danach nehmen wir den Local Bus zum Maho Beach. Der Strand an sich ist nicht so spektakulär, wie aber die Flugzeuge, welche um die Mittagszeit dort starten und landen.
Trotz Warnhinweise gibt es Verrückte, die am Zaun stehen und beim Starten der Maschinen den Kick erleben wollen. Aber selbst am Strand macht beim Start einer großen Boeing ein Mann eine Rolle-Rückwärts und findet sich im Meer wieder. Nach mehreren kleinen Flugzeugen und zwei bis drei großen Maschinen, nehmen wir den Bus zurück in die Stadt.
Zu der Zeit war der Dollarkurs ziemlich günstig und wir nutzen die Gelegenheit um uns mit Sonnenbrillen, Parfüm / Kosmetik und Tommy Hilfiger-Klamotten einzudecken.
Charlotte Amelie (St. Thomas)
St. Thomas ist amerikanisches Hoheitsgebiet, da die Insel zu den amerikanischen Jungferninseln gehört. Wir nehmen für $18 ein Taxi, dass uns zum Coki Beach bringt. Der wird sehr schnell sehr voll, weswegen wir beizeiten zurück fahren. Unsere Rückfahrt wird durch einen umgestürzten Laster verzögert. Nachdem wir wieder auf dem Hafengelände sind, beginnen wir einen Shopping-Excess. Wir decken uns wieder reichlich mit Klamotten und Parfüm ein.
Vielleicht ist jetzt der geeignete Zeitpunkt über das Thema „Uhr“ zu reden. Kriszta hatte gleich am ersten oder zweiten Abend auf der Celebrity eine Uhr für sich gekauft. Genug Zeit für mich, mir die Herrenuhren anzusehen. Mich spricht eine Citizen-Uhr an, die mit Funk und Solarbetrieb die wohl autarkste Uhr ist, die mir untergekommen ist. Mit einem Preis von über $400 echt kein Schnäppchen. Aber sie gefällt mir doch sehr! Deswegen schauen wir in den Uhrenläden auf St. Maarten und auch auf St. Thomas nach, ob wir sie nicht günstiger bekommen. Fehlanzeige!
Damit geht dann auch schon unsere erste Woche zu Ende. Da die Kreuzfahrt in Puerto Rico für alle endet, müssen wir formell von der Celebrity auschecken, können aber alles in der Kabine lassen.