Ein kaum überhörbarer Medienhype ging durch das Land. Nachdem jetzt auch in Bayern Ferien sind, gibt es kaum noch was zu berichten, außer Kilometer langen Staus auf der Autobahn. Das Thema Özil ist auch durch, also wenden sich alles einem Ereignis zu, was weltweit ein bis zwei mal jährlich passiert – einer Mondfinsternis. Die Mondfinsternis 2018 hatte es aber trotzdem nicht einfach, aber dazu später mehr. Ich war ausgerüstet und hatte mir eine gute Position auf dem Berg hinter unserem Haus ausgesucht, wo man weit ins Tal schauen konnte.
Im Vorfeld hatte ich überlegt, welche Ausrüstung ich mitnehme:
- Teleskop mit Kameraadapter
- Spiegelreflex mit 500mm Teleobjektiv
- oder meine neue Bridgekamera
Gegen das Teleskop sprachen die Witterungsverhältnisse. Überhaupt war das Wetter komplett ungeeignet für Astro-Beobachtung. Seit Tagen war es über 30°C heiß und dementsprechend war die Atmosphäre aufgeheizt. Dazu kam noch, dass die Mondfinsternis kurz nach Sonnenuntergang statt fand und es nicht ausreichend abgekühlt hatte. Für den Laien erklärt: Wenn ihr im Sommer flach über den Asphalt schaut, flimmert die Luft darüber. Den gleichen Effekt hat man, wenn man an einem warmen Sommerabend Mond, Planeten usw. beobachtet.
Also galt es noch zu entscheiden, ob die DSLR oder meine kleine Bridge mitnehme. Die DSLR hat den größeren Sensor, aber die Bridge die neuere Technologie. Also hat die Sony RX10 gewonnen. Mit im Gepäck war natürlich ein Stativ. Am Nachmittag war es komplett bewölkt und wir befürchteten, dass wir gar nichts sehen, aber gegen 19 Uhr verzogen sich die Wolken. Die Mondfinsternis 2018 konnte beginnen.
Als wir unseren Beobachtungspunkt erreicht hatten, verkündete ich „Schau, da ist er schon!“. Meine Frau schaute sich um – wo war er denn? Ganz milchig und kaum zu erkennen, erhob sich der Mond über dem Horizont. Auch meine Kamera wollte ihn nicht finden, worauf ich manuell fokussieren musste. Ich schoss mehrere Bilder mit unterschiedlicher Fokussierung und mehreren Belichtungszeiten. Das Ergebnis war immer leicht unscharf, was ich zum Teil auch auf die aufgewärmte Atmosphäre schob. Wir blieben bis ca. 23 Uhr, als sich der Mond wieder hinter einer Wolke versteckte. Danach ging es heim. Hier eine kleine Auswahl der Ergebnisse.