Drücke „Enter”, um zum Inhalt zu springen.

Im Orbit Dezember 2024

Jan 0
geschätzte Lesedauer: 5 Minuten

Die letzte Ausgabe für dieses Jahr und mit Im Orbit Dezember 2024 auch die letzte Ausgabe von Im Orbit überhaupt, bevor es nächstes Jahr heißen wird: Sonic Future!

Zuke - Come Closer

Zuke – Come Closer

Schon im Oktober konnte ich in das Album von Zuke reinhören und konnte es nicht erwarten, darüber zu schreiben. Denn interessanterweise ist das Material, was ich in Form von Alben zu hören bekomme, um Längen besser, als was Kleinmaterial reinkommt. Das Album heißt Come Closer und erscheint am 13. Dezember auf Loop.

Ich finde schon die Einleitung mit dem Track Ice Bear unglaublich. Die ersten zwei Minuten extrem ruhig und innerhalb kurzer Zeit fährt der Track hoch und entlädt in den letzten 1,5 Minuten seine Beats und Synths. Das war ein unglaublicher Spannungsbogen, von dem man sich erst mal erholen muss. Ed Zuccollo tut uns diesen Gefallen und fährt mit How We Met einen deepen Track, der die aufgerauten Nerven salbt. Wäre dieser Track nicht gewesen, ist Hazel Tales genau der perfekte Anschluss an das Intro.

Mir gefällt, dass der Neuseeländer sich nicht auf einen Stil festlegen mag, sondern flexibel damit umgeht. Viele Breakbeats, die bisweilen schön ausgetüftelt sind, aber vielleicht geht es nicht darum, dass man anhand der Beats auf ein Genre schließt. Vielleicht geht es doch darum, dass es eine Entwicklung gibt, welche die musikalische Entsprechung von Form follows function ist. Die Musik gibt vor, was der der Beat zu machen hat. Und dann habe ich keinen Techno, keinen Downbeat, keine Breakbeats. Sondern irgendwas von allem und nichts.

Andre Zimmer – Wait A Minute

Das Label Seven hat sich auf die Fahne geschrieben an der Schnittstelle zwischen House und Techno zu arbeiten. Damit beschreiten sie natürlich kein Neuland, aber liegen zumindest voll im Trend. Da bietet es sich schon an, jemand Andre Zimmer im Portfolio zu haben, der sich vom Sound der frühen 1990er inspirieren lässt, aber auch Bock hat House im Uptempo-Bereich zu produzieren.

Das Ergebnis heißt Wait A Minute und wird am 12. Dezember erscheinen. Andre Zimmer meint selbst zu den Tracks, dass er gern viele Elemente der frühen 1990er mit dabei haben wollte, aber die Tracks nicht zu komplex machen wollte. Vier Stücke sind auf der Wait A Minute enthalten. Aber ausgerechnet der digitale Bonustrack Champ ist der, der mich komplett abholt.

Rawar EP

Rawar EP

Eine wunderbare EP erscheint am 13. Dezember auf Macro Terra Records. Macro Terra Records ist ein italienisches Label, das sich auf Techno, Electro und Experimental spezialisiert hat. Auf dem sechsten Release haben sich Pomposo, E8 Machines und Gianni Vittozzi zusammengetan. Dazu spendiert Artizhan noch einen Remix.

Die insgesamt sechs Titel auf der Rawar EP sind einfach überwältigend. Schon beim ersten Titel Rawar bin ich wieder in den 90ern und wir hören hier wieder einen der verschollenen RX-101 Tracks oder AFX hat seine Soundcloud noch weiter aufgebohrt. Artizhan nimmt Rawar führt es in Breakbeat über. Es geht dann weiter mit Electro in Harmful und über allem liegt diese Wolke des Stahlwerks in dem diese Klänge geschmiedet wurden. Was mich komplett abholt ist das Spektrum, die Abwechslung und trotzdem die Homogenität der EP.

A-Sides Vol. 13 (Drumcode)

A-Sides Vol. 13

Nachdem, was ich dieses Jahr von Drumcode gehört habe, war ich schon fast geneigt, dass ich erst gar nicht in die A-Sides Vol. 13 reinhöre. Aber irgendwann hat dann doch meine Neugier gesiegt und ich legte los. Was schon mal der erste Bonus ist – nach den ganzen „EPs“ mit zwei Tracks ist eine Compilation mit 18 Titeln sehr beeindruckend.

Die Compilation legt mit einem Track von Labelchef Adam Beyer los und somit beginnt die Compilation mit der Art von Techno, wo ich eigentlich gleich wieder ausschalten möchte. Aber ich lasse die Compilation weiterlaufen. Und plötzlich ertappe ich mich bei einem Vergleich mit den Rave-Compilations, die ich in den letzten Jahren immer mal wieder gekauft habe. Und plötzlich passt der Sound.

Auf einmal ist die Compilation ziemlich gut. Also wenn man die Drumcode-Sammlung von 2024 nicht mehr unter dem Aspekt einer seriösen Techno-Schmiede betrachtet, sondern als Kollektion aus Rave-Hymnen fährt man eigentlich am besten. Die Compilation erscheint am 6. Dezember.

not without friends – volume two

Hinter not without friends stehen die Musiker William Kiss, Luke Alessi und Jordan Brando. Wie der Titel volume two schon nahelegt, ist das die zweite Ausgabe ihrer Zusammenarbeit, die am 6. Dezember auf Rose Avenue erscheinen wird.

Wer einen Hauch von Rio de Janeiro und Karneval mag, wird die A-Seite lieben, speziell den Titel Loco. Samba, Trommeln, Trillerpfeifen – man kann die Hitze und den Schweiß fließen spüren. Das ist nicht so meins, auch wenn mir das Bild sehr gefällt. Ich fühle mich im Deep House der B-Seite wesentlich mehr daheim. Es sind zwar auch noch Congas involviert, aber wesentlich defensiver. Mit Sexy C Side wird es richtig relaxed, schon ein bisschen wie Café del Mar nach dem Sonnenuntergang, schon in leichter Vorbereitung auf die lange Partynacht.

Tinlicker - Cold Enough For Snow Remixed

Tinlicker – Cold Enough For Snow Remixed

Ich entwickle langsam eine Schwäche für die PIAS Electronique Releases. Dieses Mal ist es eine Remix EP vom Album von Tinlicker mit dem Namen Cold Enough For Snow Remixed. Alex Banks, Unkle, Rival Consoles und kein Geringerer als Chris Liebing steuern Remixe bei.

Da ich das Album nicht kenne werde ich vorsichtig herangeführt. Der Unkle-Remix von Glasshouse ist ein schöner Dance-Track, verträumt, unaufdringlich. Ich bin angekommen und es kann weiter gehen. Der Broken Beat Remix von Alex Banks zum Track Slipstream. Er schiebt das Tempo und die Energie etwas hoch. Anhand der Ähnlichkeiten zu Glasshouse kann ich mir das Original denken. Und dann darf Chris Liebing ran. Kein Schranz mehr aber definitiv der Track, der meiste Energie auf den Dancefloor bringt. Und die Stimme kenne ich doch – ist das nicht Brian Molko von Placebo? So sehr ich die Musik von Placebo mochte, aber Brians Stimme passt auch gut hier hin.

Es bleibt noch Rival Consoles als Remixer des Tracks Revolution. Der Song ist schön, aber ich vermisse hier die Vocals. Es ist wie eine Disco-Kugel ohne Scheinwerfer. Aber zusammengefasst ist die Remix EP echt ein Klasse Werk, das ich gern höre. Erscheint übrigens am 13. Dezember.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner