Für einen Moment dachte ich, dass es die Ausgabe von Im Orbit August 2024 nicht geben wird. Überall sind Sommerferien und damit wäre es absolut legitim, wenn der Beitrag später oder gar nicht erscheint. But music never sleeps.
Cromby – House Flava EP
Big Saldo’s Chunkers steht pünktlich zum 1. August mit einem neuen Release vor der Tür. Es war nur eine Frage der Zeit, bis ein Release von Cromby erscheinen würde. Bei lernten sich kurz nach ihrem Umzug nach Berlin 2016 kennen und sind seit dem befreundet. Beide verbindet ihr Musikgeschmack.
Die House Flava EP hinterlässt bei mir gemischte Gefühle. Denn alle Tracks sind schon rund, gut produziert, aber irgendwie gibt es bei jedem Track irgendeine Kante, an der ich mich störe. Nur zur Vollständigkeit, das sind wirklich Krümel. So zum Beispiel ist „House it up, with the House flava“ zwar ein cooles Sample, aber Samples, die über einen Takt hinausgehen und ständig wiederholt werden, nutzen sich schnell ab.
Pump It könnte mein Favorit sein, aber ich bin ein Kind der späten 80er, frühen 90er und die Escapade-Maxi von Janet Jackson mit ihrem Gekicher habe ich bis jetzt noch nicht verdaut. Free kommt richtig gut, bis die Vocals anfangen. Ein bisschen skurril wie die Sandwiches von den Detroit Grand Pubahs. Da bleibt nur der vierte Track Best Not Miss, an dem es wenig auszusetzen gibt. Straight forward mit besten Grüßen an die 1990er.
David Castellani – Immutable
Vor Künstlern, die modulare Synthesizer einsetzen, ziehe ich immer noch den Hut. Es ist ja nicht wie mit Plugins, mit denen man seine DAW füttert. Nein, hier wird gestöpselt und gedreht und dann muss man schauen, was herauskommt. Und dann muss man ADSR, LFOs usw. alles im Kopf zusammensetzen und eine Ahnung davon haben, wer wie was beeinflusst.
So viel zur Einleitung für David Castellani neue Veröffentlichung Immutable. Natürlich mag es auf den ersten Blick wie trockener Techno klingen, aber wenn hier der Prozess des Entstehens eine entscheidende Rolle spielt, dann höre ich da genauer rein. Zum Vergleich gibt es zum Original noch einen Remix von Truncate. Während der Remix ziemlich clean und treibend ist, ist das Original rauh und kratzig. Aber das gefällt mir.
Erscheinen wird die Immutable am 9. August auf David Castellanis eigenem Label Noetic. Neben anderen Künstlern aus L.A. veröffentlicht David auch selbst und legt damit auch fest, wie sich der Sound auf seinem Label entwickelt.
Lawrence Hart – Hear Ur Heartbeat
Das Ende des Augusts nähert sich und damit ziehen alle von den Stränden zurück in die Clubs. Naja, von Ibiza mal abgesehen, wo langsam das Saisonende eingeläutet wird. Wie dem auch sei, am 20. August veröffentlicht Lawrence Hart seine Single Hear Ur Heart auf Domino’s Double Six.
Jetzt bin ich nicht der Freund von einzelnen Titeln. Würde ich anfangen jedem einzelnen Titel ein Review zu schenken, wäre der Beitrag vermutlich enorm lang. Also muss er schon besonders gut sein. Für mich ist er das aus zwei Gründen. Zum einen geht er mit seinem Vocal ans Herz und trotzdem ist er unwahrscheinlich gut für den Dancefloor geeignet.
Lawrence Hart meint zu diesem Song, dass er von jemandem handelt, der in Kontakt mit sich selbst und seinen Emotionen tritt. Somit erreicht er ein tieferes Verständnis für sich selbst. Und wer in sich ruht, strahlt dies auch nach außen. Lawrence hat versucht mit den Strophen und Refrains die Momente der Reise über die Euphorie der Selbstfindung abzubilden, was ihm ziemlich gut gelungen ist.