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Plattenkiste Juli 2024

Jan 0
geschätzte Lesedauer: 4 Minuten

Jetzt ist es tatsächlich passiert. Bei der Plattenkiste Juli 2024 ist die Sommerpause eingetreten. Das hat seine Gründe, aber auf die gehe ich gleich ein.

Ich hatte in den letzten Wochen mal wieder die Muße etwas zu programmieren. Klingt jetzt witzig, weil ich das schon die ganze Zeit auf Arbeit mache. Aber in gewisser Weise trifft das alte Sprichwort, dass der Schuster die ausgelatschtesten Schuhe hat, irgendwie zu.

Wenn ich Musik aus meiner Sammlung hören will, lasse ich mich gern von drei Faktoren leiten. Einerseits die Stücke, die ich lange nicht gehört habe. Gleichzeitig will ich aber auch meine Lieblingsplatten nicht erst nach 5 Jahren wieder hören. Aber Platten, die ich bisher nur wenig gehört habe, sollen auch mal dran kommen.

Ich musste schon ein bisschen lachen, als ich versuchte, eine schöne Balance für die entstehende Liste zu finden. Initial bin ich von meiner Liste ausgegangen, die mir die Platten anzeigt, die ich lange nicht mehr gehört habe. Die Formel war ja komplett einfach: Die Anzahl der Tage bestimmen, wann eine Platte das letzte Mal gespielt wurde und dann danach absteigend sortieren.


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private int CalculateWeight(BiasedRecordDto item)
{
   var timeSinceLastPlay = DateTime.Now - item.LastPlayed;
   return timeSinceLastPlay.Days;
}

Als nächstes wollte ich meine Lieblingsplatten einfließen lassen. Meine ersten Versuche scheiterten grandios. Ich stellte fest, dass ich hier zwei Faktoren brauche, damit das nicht überhand nimmt. Dazu gehört ein Schwellwert, wann eine Platte zu meinen Favoriten gehört. Ich legte eine Bewertung von 7 von 10 als Basis fest. Das hatte den angenehmen Nebeneffekt, dass Sachen mit einer niedrigen Bewertung einen negativen Wert bekommen und dann so gut wie gar nicht mehr in der Liste auftauchen.

Als zweiter Faktor musste jetzt einfließen, wie oft ich denn meine Lieblingsplatten hören will. Ich nahm 365 Tage an. Jetzt hatte ich aber plötzlich keine ausgewogene Mischung mehr, sondern eigentlich ein Rating meiner Lieblingsplatten. Also musste ich einen Dämpfer einführen. Je mehr Lieblingsplatten ich im Laufe des Jahres gehört habe, desto weniger sollten in der Liste auftauchen.


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private int CalculateWeight(BiasedRecordDto item)
{
   var timeSinceLastPlay = DateTime.Now - item.LastPlayed;
   var ratingValue = (item.Rating - 7) / _highRatedRecordsPlayedThisYear;
   var ratingBias = (365 * ratingValue);
   return (int)(timeSinceLastPlay.Days + ratingBias);
}

Das fühlte sich schon mal gut an. Nächster Schritt war jetzt noch als ausgewogenes Verhältnis die Platten mit einfließen zu lassen, die ich relativ wenig gehört habe. In den letzten 5 Jahren ist meine Sammlung so schnell gewachsen, dass ich ungefähr die Hälfte der Platten nur 2 mal gehört habe. Aus persönlicher Erfahrung weiß ich, dass sich eine Platte in meinen Kopf eingebrannt hat, wenn ich sie ca. 10 mal gehört habe. Also sollte das als mein Schwellwert dienen.


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private int CalculateWeight(BiasedRecordDto item)
{
   var timeSinceLastPlay = DateTime.Now - item.LastPlayed;
   var ratingValue = (item.Rating - 7) / _highRatedRecordsPlayedThisYear;
   var ratingBias = (365 * ratingValue);
   var playValue = (10 - item.TotalPlays) / _oftenPlayedRecordsThisYear;
   var playBias = 10 * playValue;
   return (int)(timeSinceLastPlay.Days + playBias + ratingBias);
}

Es passiert wieder etwas Unerwartetes. Die Platten mit wenig Wiederholungen tauchten kurz nachdem sie gespielt wurden, wieder auf. Unten stehende Formel liefert schon richtig gute Ergebnisse. Aber ich spüre gerade, dass ich jetzt noch das Bedürfnis nach Abwechslung implementieren müsste. Vor einigen Jahren kaufte ich ein größeres Paket mit Drum & Bass CDs. Und die kommen jetzt genau in der Reihenfolge, wie ich sie damals eingetragen habe. Aber das hebe ich mir für später auf…

Seph - Septimo Sentido

Seph – Septimo Sentido

Nach dieser ziemlich langen Vorrede komme ich jetzt endlich zur ersten Platte für diesen Monat. Nach ein paar Releases setzte ich kürzlich Lapsus Records auf meine Beobachtungsliste. Sie hatten einen guten Geschmack bewiesen, indem sie die Abfahrt Hinwil wiederveröffentlichten und auch einer alten Gimmik-Platte neues Leben einhauchten. Außerdem war schon das letzte Album von Earth Trax auf Lapsus erschienen.

Ich finde, man kann global richtige Wellen sehen, wo bestimmte Stile an Popularität gewinnen. Und zu meiner Begeisterung wächst seit einigen Jahren in Spanien das Interesse an IDM oder auch allgemein an elektronischer Musik. Als Beispiele seien da nur das Label Analogical Force oder die Sendung Beats per minut mit Oscar Broc genannt. Oder auch Lapsus Records.

Da erschien jetzt das Album Séptimo Sentido von Seph. Jetzt sind Breakbeats keine neue Erfindung, aber es kommt immer auf die Art und Weise an, wie sie eingesetzt werden. Und Seph nutzt dabei einen Stil, der mich in weiten Teilen an Skee Mask erinnert. Jetzt haben sich in den letzten Jahren schon einige Alben von Skee Mask angesammelt, weswegen ich mich fragte, ob das Album jetzt noch sein muss. Aber irgendwie konnte ich dann doch nicht nein sagen.

Owen Jay & Melchior Sultana - WGD2006D

Owen Jay & Melchior Sultana – WGD2006D

Was ist eigentlich aus We’re Going Deep geworden? Ich hatte das Label letztes Jahr aus den Augen verloren. Grund war die Labelphilosophie ihre Musik auf Vinyl schnell herauszubringen und die Digitalreleases etwas schleifen zu lassen. Außerdem tendierte mir ihre Musik doch zu sehr in Richtung Acid. Aber auch nicht zu sehr, sonst wäre das auch wieder interessant gewesen.

Als ich dann sah, dass es einen neuen Release von Mark Thibideau gab, hörte ich mal die letzten Erscheinungen durch und pickte mir ein paar Sachen raus. Dazu gehört als Auftakt jetzt die WGD2006D von Owen Jay & Melchior Sultana dazu. Hier war wieder der Sound, weswegen ich WGD eigentlich so mochte. Schöner, samtweicher, deeper Techno. Also nicht wundern, We’re Going Deep steht wieder auf dem Menü!

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