Ein bisschen Ruhe ist hier eingekehrt, oder nicht? Der Grund dafür ist, dass ich mir etwas Musikhardware zugelegt habe und seit dem mit viel Spaß herumschraube, programmiere oder einfach eine Jam-Session aufnehme. Deswegen ist auch die Plattenkiste April 2024 doch sehr moderat ausgefallen.
Dazu kommt noch, dass wir im Urlaub waren bis Mitte Mai und mich dann erst mal eine schöne Erkältung heimgesucht hat. Murphy’s Law in Reinkultur.
Xenomorph – Netherverse
Suntribe ist ein belgisches Label, was den Spirit des Goa-Trance am Leben erhält. Dabei muss man schon sehr genau hinsehen, denn hier erscheinen auch sehr viele Releases, die Tracks aus der Hochzeit des Goa-Trance Mitte bis Ende der 1990er enthalten.
Und dabei ist Goa so eine zeitlose Form der Musik geworden. Das sagte sich auch Xenomorph und brachte jetzt das Album Netherverse heraus. Xenomorph fährt dabei eine ziemlich dunkle Schiene des Goa-Trance. Aber was mir an der Stelle wirklich gefällt, ist die Konsequenz dieser Musik. Goa-Trance verwendet grundsätzlich Vocals, die entweder einen spirituellen oder kosmischen Hintergrund haben. Und das funktioniert einfach brutal gut.
Die Netherverse kommt zwar nur mit 9 Titeln daher, aber die meisten Titel sind weit über 8 Minuten lang und damit keine Sekunde zu kurz.
Global Goon – Ruff Woodz
Meine letzte Erinnerung an Global Goon war der Release Vatican Nitez auf Rephlex. Und nun verteilte eine Aphex-Twin-Seite, der ich folge Download-Codes für das neue Album Ruff Woodz. Nicht nur, dass das schon eine ziemlich geniale Aktion war, auch das Ergebnis kann sich sehen lassen. Insgesamt 19 Titel umfasst das Album.
Zugegeben war die Vatican Nitez schon schön, sie hatte so einen funky Downtempo-IDM-Charme. Nach 22 Jahren klingt das neue Album dann schon ganz anders. Die Broken Beats mussten einer straighten 4/4 Bassdrum weichen. Und und da pfeift einem eine TB303 um die Ohren. Aber ist es deswegen ein Techno-Album? Nein, überhaupt nicht. Schon IDM, aber auch Techno und Acid. Und alles überlagert sich.
Morphology – Fractures
Schon vor einiger Zeit kündigte De:Tuned das neue Album von Morphology an. Seit dem lag die Scheibe geduldig in der Warteliste. Nachdem die letzten beiden Alben auf FireScope schienen waren haben Morphology mit der Fractures das Label gewechselt.
Natürlich muss man dazu sagen, dass De:Tuned das perfekte Zuhause für den zeitlosen Electro-Sound der Band ist. Acht verträumte Titel, ich möchte einfach meine Augen schließen und etwas träumen, doch leider bleibt keine Zeit dafür. Irgendwie ist Electro ja dann doch so eine Weltraummusik, wo man schon aufpassen muss, sonst landet man blitzschnell in einem Stern oder kollidiert mit einem Planeten.
Orbital – Orbital (The Green Album Expanded)
Orbital sind für mich so ein Phänomen, das ich nicht ganz auf die Reihe bekomme. Ihre frühen Alben gehören zu den Must-Haves, zum Grundwissen, wenn man sich mit Musik aus UK auseinandersetzen will. Um die Fangemeinde richtig verwirren, stand auf den ersten beiden Alben nur Orbital drauf. Weswegen dann immer vom grünen oder braunen Album die Rede ist.
Jetzt habe ich schon mehrfach in das grüne Album reingehört und um ehrlich zu sein, bis auf Belfast und Chime sind die Titel zwar interessant, aber nicht herausragend. Das sollte sich ändern, als Orbital jetzt Orbital (The Green Album Expanded) mit der unglaublichen Anzahl von 54 Titeln veröffentlichten. Und da gibt es dann etliche Versionen von Belfast und Chime. Außerdem das äußerst bemerkenswerte Stück Satan, dass ich bisher nur auf der Live habe. Und dann steuern auch noch Joey Beltram, Moby und Dave Angel Remix bei. Was will man mehr?