Wir sind entlang des Gambia-Flusses gefahren, haben das Delta mit der Fähre in Banjul überquert und haben jetzt die letzten Tage unserer Senegal-Gambia-Rundreise vor uns.
Die Grenzüberquerung von Gambia nach Senegal geht ziemlich reibungslos von statten. Vielleicht wäre es im Nachhinein effektiver gewesen, wenn wir wieder einzeln kontrolliert worden wären. So stehen wir ziemlich lange herum, keiner steht am Schalter und wir müssen auf Zoumana warten.
Am Sine Saloum Delta
Am frühen Nachmittag kommen wir in Toubacouta an. Unsere Unterkunft ist Keur Saloum. Es ist ein traumhafter Ort. Wir haben eine schöne Hütte und verbringen aber viel Zeit auf der überdachten Aussichtsplattform. Keur Saloum liegt auf einem Hügel und man hat einen wundervollen Ausblick ins Sine Saloum Delta. Schon allein in den ersten Minuten entdecken wir mehr Vögel als bei unserer Bootsfahrt durch die Mangroven.
So haben wir einen schönen Nachmittag und Abend. Am nächsten Morgen sind wir schon vor Sonnenaufgang aufgestanden, denn wir wollen eine Bootsfahrt nach Sipo machen, wo wir eventuell den König kennenlernen. Ganze Bienenschwärme sammeln sich um den Lampen, sodass wir die Tische verrücken müssen, damit sie uns nicht auf den Teller fallen. Doch der Bootsfahrer verspätet sich. Wir warten eine ganze Weile und tuckern dann gemütlich durch das Delta. Wir sehen hier und da einen Vogel, aber nichts Spektakuläres.
Das Dorf Sipo hat keinen Steg. Also muss ich die Schuhe ausziehen und durchs Wasser waten. Manche versuchen den Sprung ans Land, und einer schafft es mich von oben bis unten vollzuspritzen. Danke! Hauptsache deine Füße sind trocken und sauber. Der Besuch des Dorfes ist ein Witz. Früher hat eine Königin gewohnt, die mir ihrem Wirken Gutes für das Dorf und die Umgebung getan hat, sodass sie sogar über die Landesgrenzen des Senegal hinaus bekannt war. Der König, der vor uns steht, ist in Lumpen gehüllt und scheint auch unter dem Einfluss irgendwelcher Drogen zu stehen. Etwas missmutig folgen alle der Runde, in der Hoffnung, dass es schnell zu Ende ist.
Danach beeilen wir uns mit dem Boot zurück ins Hotel zu kommen, schnell noch mal zu duschen und dann loszufahren. Wir fahren an die Küste etwas südlich von Dakar, wo wir die letzten Nächte verbringen. Wir machen noch einen Zwischenstopp bei einem riesigen Baobab. Dann gibt es noch die Muschelinsel. Uns wird erklärt wie schön es hier ist, weil Muslime und Christen friedlich nebeneinander leben. Aber irgendwie scheint es mehr Aussage als Tatsache zu sein. Die Kirche besuchen wir, die Moschee nicht. Auch der Friedhof, der gemischt sein soll, ist ausschließlich mit Kreuzen bestückt.
Tage der Entspannung
Die Besichtigung dauert lang und deshalb kommen wir erst mit der Dämmerung an. Wir haben ein Zimmer direkt in der Nähe der Küche. Es riecht nach Essen, die Tür schließt nicht und wir hören die Geräusche vom Restaurant. Und dass, wo wir hier eine Nacht mehr als die anderen verbringen.
Zoumana organisiert uns am nächsten Tag ein anderes Zimmer. Die meisten haben heute einen freien Vormittag. Wir fünf, die zu spät dazugestoßen sind, fahren noch mal zur Ile de Goree. Es ist wunderschön hier und eigentlich möchten wir viel mehr Zeit hier verbringen. Aber schon zum Mittag müssen wir zurück. Etwas neidisch schauen wir uns die Unterkunft an, an der wir Weihnachten verbracht hätten. Nicht auszudenken, wie es hier ist, wenn die Tagestouristen die Straßen freigegeben haben.
Wir kommen wieder im Hotel an, haben eine kurze Pause und dann geht es schon weiter zur Safari. Am Anfang denken wir, dass wir nur ein paar Tiere sehen werden, aber letztlich sehen wir Unmengen an Giraffen, Gazellen und sogar Nashörner.
Der nächste Tag ist für alle außer uns Abreisetag. Nach unserer letzten Afrikareise, war uns der Trubel zu viel und wir hätten uns einen Tag zum Entspannen gewünscht. Diesmal haben wir ihn und hätten ihn aber nicht gebraucht. Während die anderen packen und auf die Abfahrt am Nachmittag warten, liegen wir entspannt in der Sonne. Zuvor klären wir noch mit Zoumana, dass es sich nur um einen Fehler handeln kann, dass wir auch nur Frühstück haben. Alles geht in Ordnung. Wir entscheiden uns aber, dass wir daraus ein spätes Mittagessen machen, denn so spät abends noch schwer zu essen, bekommt uns nicht.
Wir verabschieden uns von den anderen und nutzen den letzten Abend / Tag im Senegal, um noch Sonne und Wärme zu tanken. Als wir viel zu früh am Flughafen ankommen, stellen wir fest, dass jeder von uns beiden 9kg an Heften, Stiften, alten Sachen, Süßigkeiten und Medikamenten hier gelassen hat. Wir reisen quasi nur noch mit Sturmgepäck heim.