Eigentlich war die Idee ja eine ganz andere, aber letztlich war es dann doch schön. Wir packten unsere Fahrräder auf den Fahrradträger, packten alles Notwendige in den Bus und fuhren zum Wandern und Radeln an den Chiemsee.
Die ursprünglich Idee war ja, dass wir das verlängerte Pfingstwochenende in Italien verbringen. Die Flüge nach Bologna und die Hotels in der Region waren gebucht und dann kam das Unwetter. Wir lasen, dass sämtliche Bus- und Bahnstrecken gesperrt sind und das Auswärtige Amt von Reisen in die Region abrät. Also ließen wir die Idee fallen und planten spontan um. Und nachdem uns der Ausflug nach Vorarlberg so viel Spaß gemacht hat, wollten wir wieder in die Berge.
Das Wetter versprach erstklassig zu werden. Da wir nur eine Nacht weg wollten, nahmen wir nur ein paar Wechselsachen mit und schon konnte es losgehen. Kurz nach 6 Uhr saßen wir im Auto und fuhren Richtung München. Es war mittelmäßig viel los, aber wir kamen sehr gut durch. Wir kauften noch unterwegs schnell war was für einen Brunch ein und setzten uns beim Kloster Seeon auf eine Bank und ruhten uns erst mal aus.
Radeln am Chiemsee
Danach folgte noch der letzte Sprung zu einem Parkplatz außerhalb von Seebruck, der gerade noch kostenfrei ist, aber wo schon die Schilder darauf hindeuten, dass auch hier bald gezahlt werden darf. Da luden wir die Räder ab. Es war ziemlich windig und deshalb wussten wir nicht, ob wir den Chiemsee komplett umrunden wollen oder nur teilweise. Kurz gesagt, wir wollten das spontan entscheiden.
Der Radweg um den Chiemsee ist gut ausgebaut, teilweise Kiesweg, teilweise asphaltiert, aber selbst mit einem Citybike bequem zu fahren. Immer wieder machten wir Stopps, wie z.B. bei Vogelbeobachtungsstellen oder um uns einfach auf eine Bank zu setzen und uns die Sonne ins Gesicht scheinen zu lassen. Da wir schon kurz zuvor gegessen hatten, machten wir mittags nur eine kurze Pause in Gstadt, um etwas zu trinken.
Danach rollten wir weiter. So ging es Stück für Stück bis nach Prien, was etwas mehr als ein Drittel der Strecke um den Chiemsee ist. Uns war asiatisch zumute und wir wurden schnell fündig. Mit dem EM 1991 Bowls & Noodles Bar fanden wir ein Vietnamesisches Restaurant, was sehr leckere Bowls und Gerichte machte. Leider ging bei der Bestellung etwas schief, aber wurde schnell korrigiert.
Wir schauten uns noch etwas um und traten dann den Rückweg an, da es schon auf 15 Uhr zuging. Wieder machten wir einige kleine Pausen, kühlten unsere Füße im See ab und genossen die Sonne. Das letzte Stück, was wir am Anfang schnell hinter uns gebracht haben, zog sich jetzt hin. Kurz nach 18 Uhr waren wir wieder in Seebruck, schauten uns noch im Ort um und fuhren dann zum Parkplatz zurück.
Nachdem wir die Räder wieder verstaut hatten, setzten wir uns noch hin, lasen und ruhten uns aus. Als es anfing dunkel zu werden, legten wir uns hin, denn wir wollten gut ausgeruht in den neuen Tag starten.
Wandern zur Kampenwand
Den nächsten Morgen wurden wir von der Sonne geweckt. Es war fast 7 Uhr und damit Zeit aufzubrechen. Wir machten uns startklar und standen pünktlich 7.30 Uhr beim Bäcker für Kaffee und Teilchen. Die Fahrt nach Baumbach dauerte ungefähr eine Stunde. Als Startpunkt nahmen wir den Parkplatz für die Seilbahn, der 5 Euro pro Tag kostet.
Wir packten alles zusammen, was für die Wanderung nötig war und schon konnte es losgehen. Den Weg, den Kriszta herausgesucht hatte, führte an vielen Almhütten vorbei hoch bis zur Bahnstation auf dem Berg. Der Anstieg war schon spürbar, aber mit ein paar kleinen Pausen waren wir wesentlich schneller oben, als die angeschriebenen 3,5 Stunden.
Die Morgenstunden waren noch angenehm, sodass wir noch eine ganze Zeit unsere Jacken anbehielten, bis wir im T-Shirt laufen konnten. Unterwegs genossen wir die grandiose Aussicht auf den Chiemsee. Jeder zusätzliche Höhenmeter brachte noch mal Ausblick und Detail. Der Aufstieg war für uns günstig und ungünstig gleichermaßen. Zum einen waren wir genau zur Mittagszeit angekommen, aber all die anderen Gäste, die mit der Seilbahn fuhren, auch.
Also liefen wir zügig zur Steinlingalm, wo wir schon im Vorfeld unser Mittagessen herausgesucht hatten – Leberkäs mit Kartoffelsalat und Spiegelei. Die zwei Portionen waren reichlich und das kühle Bier erfrischte. Leider bildeten sich über der Gaststätte immer wieder Wolken, was dafür sorgte, dass es in der Höhe von 1437 Metern reichlich frisch wurde.
Nach dem Essen schauten wir noch ins Tal und setzten unseren Rundweg fort. Leider war der Weg über das grobe Geröll sehr zeitaufwändig und wir verloren etwas Zeit auf dem Weg nach unten. Wir folgten den Schildern nach Aschau über die Maisalm. Im Nachhinein waren wir froh, dass wir den Weg so gewählt hatten, denn hier gab es nichts mehr zu sehen, sondern es ging nur noch darum, ins Tal zu kommen.
In Aschau angekommen, machten wir eine Kaffee- / Eispause und ließen die Wanderung Revue passieren: 18,5km mit knapp 1.000 Höhenmetern. Grund genug, noch etwas durch ein Kneippbecken zu waten und dann in den Bus zu steigen und die Heimfahrt anzutreten.