Wie auch schon letztes Jahr sind wir über Ostern weggefahren. Zum einen wollten wir in der Region Vorarlberg in Österreich wandern gehen, zum anderen mal kurz über die Grenze, um einen Abstecher nach Liechtenstein zu machen.
Die Fahrt ging Donnerstag Nachmittag los. Natürlich hätten wir auch entspannt am Freitag starten können, aber so konnten wir schon schön am Zielort ausschlafen, statt den ersten Tag zu verlieren. Zu unserer Überraschung war die Autobahn frei und so kamen wir locker durch. Erste Station war Feldkirch. Dort hatten wir zwei Übernachtungen im Hotel am Bahnhof. Was ein bisschen shady klingt, war ein komplett neues Hotel mit einem exzellenten Frühstück. Dass nachts immer mal ein Güterzug durchrattert, nahmen wir in Kauf.
So starteten wir gut gestärkt in den Karfreitag. Das einzige was an diesem Wochenende ein Unsicherheitsfaktor war, war das Wetter. Erst war Regen für das ganze Wochenende vorhergesagt. Da sich aber schon die ganze Woche die Niederschlagsmengen in Grenzen hielten, spekulierten wir drauf, dass wir zumindest bei wolkigem Wetter wandern gehen können. Als wir anreisten, machen wir den Plan fest:
- Tag: Wandern in Liechtenstein
- Tag: Umzug ins andere Hotel, Sauna, Spaziergang (je nach Wetter)
- Tag: Wandern im Montafon
- Tag: Heimfahrt, Zwischenstopp bei Bregenz
Liechtenstein
Von Feldkirch ist es nur ein Katzensprung nach Liechtenstein. Wenn die Ampelschaltung in Feldkirch gnädig ist, kommt man gut durch und ist dann gleich an der Grenze. Oberhalb des Schlosses des Fürsten von Liechtenstein ist ein kostenloser Parkplatz. Dort stellten wir das Auto ab und liefen los. Unser erstes Ziel war das Wildschloss. Eine Burgruine, die schon seit dem 13. Jahrhundert verlassen dasteht. Kein Wunder bei dem Anstieg.
Demzufolge änderten wir unsere Wanderroute etwas. Ursprünglich wollten wir noch etwas weiter hoch und dann von oben herum zurück zum Auto. Statt dessen liefen wir ins Tal zurück nach Vaduz, schauten uns dort etwas um und stiegen dann wieder am Schloss vorbei zum Auto hoch. Am Anfang hatten wir immer noch etwas blauen Himmel, aber zum Nachmittag zog es komplett zu.
Ich versorgte mich noch etwas mit Liechtensteiner Bieren, wir aßen einen kleinen Snack und fuhren dann zurück. Die Feiertage erzeugten einen erhöhten Verkehr über die Grenze. Schließlich ist es für die Liechtensteiner günstig, wenn sie zum Tanken nach Österreich fahren. So dauerte die Fahrt durch Feldkirch ungewöhnlich lang.
Was uns in dem kleinen Ort sofort auffiel, war der intakte Ortskern. Kleine Geschäfte und wie von uns gesucht, ein kleines Caféhaus. Selbst in diesem kleinen Ort gab es eine kleine Auswahl an glutenfreien Kuchen, während ich mich mit einem Kaffee begnügte. Zwischendurch regnete es und als der Regen vorbei war, gingen wir wieder zurück ins Hotel.
Montafon in Vorarlberg
Den nächsten Morgen ließen wir uns beim Frühstück viel Zeit. Zum einen, weil es wie angekündigt regnete und zum anderen der Check-In im Hotel erst 14 Uhr möglich war. Das Hotel war ungefähr eine Dreiviertelstunde von Feldkirch entfernt. So surften wir noch etwas im Internet bevor wir starteten. Wir waren um die Mittagszeit da, aber das Zimmer war noch nicht fertig. Also machten wir einen kleinen Spaziergang und deckten uns mit ein paar Kleinigkeiten im nahegelegenen Sutterlüty ein.
Nachdem wir zurück waren, war das Zimmer fertig und wir zogen ein. Wir hatten schöne große Fenster, aber die Aussicht war wegen dem Wetter gleich Null. Aber das störte uns nicht. Das TUI blue war darauf ausgelegt, dass sich im Winter Skigäste und im Sommer Wanderer einquartieren. Aber bei dem Wetter konnten beide Gruppen nichts anfangen. Deswegen öffnete die Sauna statt 15 Uhr schon um 11 Uhr und wir verbrachten den Nachmittag mit Schwitzen und Lesen. Und wir machten uns schlau – Montafon ist ein knapp 40km langes Tal in Vorarlberg und gleichzeitig Startpunkt für Sommer- und Winteraktivitäten. Dementsprechend läuft uns der Name hier häufig über den Weg.
Natürlich schauten wir ständig gespannt aus dem Fenster, wie sich das Wetter gerade in den Bergen entwickelte. Das Abendessen war interessant. Auf dem Plan stand ein 4-Gänge-Menü. Deswegen musste man seine Essenzeit vorab buchen. Da die aber im Viertelstundentakt war, ging uns nicht so richtig auf, wie das funktionieren sollte. Die Realität war, dass es ein 4-Gänge-Büffet war. Bis auf die Hauptspeise konnte man sich alles selbst nehmen. Es gab zwei Hauptspeisen, die von zwei oder drei Köchen auf dem Teller serviert wurden.
Der nächste Morgen kam und wir blickten aus dem Fenster. Alles noch neblig / wolkig mit Tendenz zum Aufklaren. Laut Wetterbericht hatte es auf den Bergen 6cm Neuschnee gegeben. Wir machten schon zeitig los, machten aber keinen Stress. Wir fuhren mit dem Auto nach Bartholomäberg und stellten es neben der Kirche Sankt Bartholomäus auf dem Parkplatz ab. Von da aus liefen wir an der Straße entlang Richtung Kristberg.
Die Wolken verzogen sich immer mehr und gaben teilweise die Berge frei. Es war natürlich ein schöner Anblick, die frisch beschneiten Spitzen zu sehen. Die ersten 3-4 Kilometer geht es einfach an der Straße entlang und hat mehr Charakter eines Spaziergangs. Danach nimmt die Steigung zu und wir konnten mitverfolgen, wie wir der Schneegrenze immer näher kamen. Immer wieder blieben wir stehen und machten Bilder, denn das Wetter sollte gegen Mittag wieder umschlagen.
Wir machten auf dem Kristberg noch eine kurze Pause, blieben aber nicht lang, da sich die Sonne immer mehr versteckte. Und demzufolge war der Wind frisch und eiskalt. Deswegen ging es gleich auf dem gleichen Weg zurück. Auf dem Rückweg wollten wir noch einen Zwischenstopp im Hotel Fernblick Montafon machen und einen Kaffee trinken. Aber das Hotel mag keine fremden Gäste, weswegen wir zurück zum Parkplatz liefen und zurück ins Hotel fuhren. Den restlichen Nachmittag verbrachten wir wieder in der warmen Sauna.
Bregenz
Am nächsten Morgen war der Himmel wie blankgefegt. Keine Wolke mehr zu sehen. Deswegen starteten wir früh und traten den Rückweg nach Hause an. Wir planten einen Zwischenstopp in Bregenz, um dort mit der Pfänderbahn auf den Pfänder zu fahren und noch eine Runde zu laufen.
Als wir ankamen, war der normale Parkplatz schon voll und wir mussten ins Parkhaus. Dann fuhren wir hoch, schauten uns um und liefen dann eine kleine 6-km-Runde. Natürlich hatten wir einen grandiosen Ausblick auf die Berge, die aber weit entfernt waren. Hätten wir nur das Wetter die Tage zuvor gehabt! Nachdem wir unsere Runde beendet hatten, liefen wir noch ins Stadtzentrum von Bregenz. Wir wollten einen Kaffee trinken. Wir fanden einen schönen Platz in der Sonne und wären gern länger geblieben, aber die Zeit drängte.
Es war eine gute Entscheidung nicht zu lang zu bleiben. Die Autobahn war gesperrt und wir mussten über Ulm fahren, um nach Hause zu kommen. Aber der Umweg kostete uns nicht wesentlich mehr Zeit, sodass wir noch genau Zeit daheim hatten, um uns einen entspannten Abend zu machen.