Also damit hätte ich im Traum nicht gerechnet! Ich sitze nichts ahnend am Sonntag Abend vor meinem Rechner, als mich eine Mail von Material Music erreicht, die mich in ihr Promo-Programm aufgenommen haben. Und zum Test erhalte ich gleich mal zwei Scheiben, die jetzt die Basis für Im Orbit Januar 2023 bilden.
Zu Material Music gehören die die Labels Stress Records, Needwant, Future Disco und FRDM. Material Music selbst hat in den letzten Jahren mit Back To Mine eine kleine Serie von Mixen veröffentlicht, wo Fatboy Slim, Tycho und Nightmares On Wax Tracks zusammenstellen durften. Die Serie geht auf eine gleichnamige Serie zurück, die 1999 mit einem Mix von Nick Warren begonnen wurde. Hintergrund der Musik, die man dort hört, sind Tracks, die bei den Künstlern daheim laufen.
Kid Simius & Ede – Baby No
Wie gesagt, das ist ein kleiner Anfang. Also fangen wir mit einem Release auf Future Disco an, der am 13. Januar erscheint. Hinter Kid Simius & Ede stehen zwei Berliner, die schon einiges an Erfahrung mitbringen. Dazu gehören Festivals, wie Melt!, SXSW, Eurosonic, Sziget oder Fusion.
Das ist ihre erste Veröffentlichung als Kollaboration, die Baby No heißt. Der Titel bezieht sich natürlich auf ein gleichnamiges Sample, was die Tendenz zum Ohrwurm hat. Und dazu kommt, dass das Teil so schön oldschoolig daherkommt, dass der 90er Eurodance fürchtet, Konkurrenz zu bekommen. Dazu kommen in erster Linie der Basslauf und die Piano Hookline. Schade ist nur, dass es ein Track ist. Von dieser Energie hätte ich gern noch mehr mitgenommen.
Nate08 – Want You (Charles Webster Remix) /
Trigger Fool (Jesse Bru Remix)
Eigentlich ist es nicht richtig diesen Release in die Januarausgabe mit aufzunehmen. Denn Want You (Charles Webster Remix) / Trigger Fool (Jesse Bru Remix) hatte sein Debüt schon am 30. Dezember letzten Jahres. Obwohl nur zwei Remixe genannt sind, umfasst die EP ganze fünf Tracks. Die Original Tracks stammen von dem Album Furaha, das auch letztes Jahr auf Needwant erschienen ist. Ein wundervolles House-Album, dass vom DJ Mag 11 von 10 Sternen bekam.
Ich, der schon viel Musik aus vielen Teilen der Welt gehört hat, bin richtig überrascht, als ich in das Album reingehört habe und habe so meine Schwierigkeiten das Album nach Indien zu lokalisieren. Ich höre immer wieder davon, dass sich indische Filmliebhaber darüber amüsieren, wenn Hollywood ihren Filmen einen Hauch von Bollywood verpassen will. Aber ich muss neidlos eingestehen, dass diese Musik wie von einer anderen Welt ist. Hinter der großartigen Musik und natürlich den Originalen zu den hier besprochenen Remixen steht Nate08. Und auch der Name ist gelungen. Was für eine Referenz!
Kommen wir aber mal zu den Remixen. Bei den Remixen von Charles Webster muss ich ein bisschen an das Debütalbum von Little Dragon denken. Aber nur ein bisschen, weil mich vermutlich die Stimme von Megan Murray etwas daran erinnert. Ansonsten gibt es die Nummer einmal mit Gesang und einmal ohne und das als feine Tech-House Nummer.
Von der Westküste der USA kommen die Remixe von Jesse Bru. Der liefert drei Stück ab, einmal as regulären Remix, eine Extended Version des Remix und dann noch eine Dub Version. Und genau hier finden wir sie wieder – die „Dub“-Versionen der späten 80er, frühen 90er, die eigentlich doch nur Instrumentaltracks sind. Aber trotzdem ist es eine mitreißende Housenummer.
Was mich aber am meisten begeistert – eigentlich sollte das schon erschienen sein, ist aber in dieser Form nirgendwo zu haben!