Endlich mal wieder Mittelmeer. Wir haben das Wochenende in Slowenien verbracht und fahren jetzt nach Triest, um unsere mediterrane Kreuzfahrt mit Zielen in Montenegro, Griechenland und Kroatien anzutreten.
Die Villa in Ljubljana bietet leider auch ein sehr leckeres Frühstück an. Wir stehen schon etwas zeitiger auf der Matte, aber wir wollen los. Nach dem Frühstück geht es direkt weiter nach Triest. Die Sonne kommt schon durch, aber es ist stellenweise noch sehr neblig.
Kriszta hat die Adresse von der Parkstelle ins Navi eingegeben. Als wir dort angekommen, sagt uns natürlich keiner, dass wir falsch sind, sondern es beginnt mit einer Diskussion, dass es nichts ausmachen würde. Wir sind aber der Meinung, er soll uns doch lieber sagen, wo wir hinsollen. Daraufhin müssen wir uns anhören, wir würden kein Englisch sprechen. Na klar!
Triest (Italien)
Das System in Triest ist etwas undurchsichtig. Aber alle Kreuzfahrtschiffe fahren mit dem Shuttlebus zur zentralen Einfahrt. Auch wenn unser Parkplatz gleich gegenüber vom Schiff ist, fahren wir erst bis in die Stadt rein, um dann mit dem Shuttlebus die ganze Strecke wieder zurück zu fahren.
Das Einchecken geht richtig schnell und wir laufen erst mal auf dem Schiff rum. Da wir noch mal an Land wollen, fragen wir nach, bis wann wir zurück sein müssen. Manche sagen bis 14.30 Uhr, manche sagen 16 Uhr. Als wir wirklich raus wollen, steht zur Diskussion, ob wir überhaupt schon wieder das Schiff verlassen dürfen. Letztlich dürfen wir raus und fahren zurück in die Stadt.
Das letzte Mal war ich 1997, d.h. vor 25 Jahren, in Triest. Der Hauptplatz, wo das Rathaus steht, sieht fast noch genauso aus. Auch an einzelne Straßen kann ich mich erinnern. Wir laufen ungefähr eine Stunde und setzen uns dann in ein gediegenes Café und trinken einen Cappuchino mit heißer Schokolade. Sehr lecker. Danach laufen wir zum Parkplatz zurück, wo uns der Bus zurück zum Schiff bringt. Inzwischen sind viele Leute gekommen und wir müssen lange warten, bis wir aufs Schiff kommen.
Dann legen wir uns an Deck, genießen die warme Sonne und warten bis das Schiff ablegt um uns dann fürs Abendessen umzuziehen.
Kotor (Montenegro)
Unser erster voller Tag auf dem Schiff. Wir sind sofort wieder im Kreuzfahrtmodus und beginnen den Tag mit Frühsport. Nach dem Sport geht es zurück aufs Zimmer, umziehen und anschließend zum Frühstück. Da wir in Kotor erst mittags ankommen, können wir uns entspannen und schauen am 10 Uhr zu, wie wir in die Bucht einfahren und sich das Schiff zwischen den Bergen seinen Weg nach Kotor sucht.
Da Kotor keinen Hafen für große Schiffe hat, tendern wir an dem Tag. Das bedeutet, wir müssen rechtzeitig bei der Ausgabe der Tickets sein, da wir einiges an Wanderung erledigen wollen. Wir haben Glück und sind schon in der 5. Gruppe. Gemütlich essen wir Mittag und machen uns zum Landgang bereit. 14 Uhr sind wir da und schon eine halbe Stunde später verlassen wir das Schiff.
Wir suchen zielstrebig den Anstieg zur Kirche. Da der nicht einfach zu finden ist fragen wir bei der Touristeninformation nach. Schmale Stufen ziehen sich auf der kleinen Mauer den Berg empor. Die alte Stadtmauer von Kotor erinnert ein bisschen an die Chinesische Mauer wie sich am Berg entlang zieht.
Kriszta will ihr Knie nicht überstrapazieren und bleibt bei der kleinen Kirche. Ich steige noch weiter empor, bis ich bei der Flagge und den Überresten der Burg angekommen bin. Der Ausblick ist überwältigend und ich mache viele Fotos bevor ich mich wieder an den Abstieg mache. Ich treffe meine Frau kurz bevor wir beide unten wieder angekommen sind.
Wir belohnen unseren Sportsgeist mit einem Getränk am Wasser. Auf dem Weg dahin läuft Kriszta mit voller Wucht in einer der kniehohen Stahlpfosten, die am Straßenrand stehen. Zum Glück blutet nichts und es schwillt nur leicht an. Als die Sonne hinter den Bergen verschwindet, machen wir uns auf den Weg zurück in den Hafen, wo wir mit dem Tenderboot zurück aufs Schiff gebracht werden.
Korfu (Griechenland)
Auch auf Korfu ist kein Stress angesagt. Kriszta ist noch beim Frühsport vorsichtig, um ihr Knie zu schonen. Da wir auch schon auf Korfu waren, müssen wir kurz überlegen, ob wir denn beim letzten Mal eigentlich die Innenstadt besichtigt haben. Da uns nicht viel bekannt vorkommt, einigen wir uns drauf, dass wir noch nicht da waren.
Es fährt ein Bus vom Anlegeplatz zum Hafenausgang und am Hafenausgang fährt die Linie 16 bis in die Innenstadt. Wir nehmen nur den Bus zum Hafenausgang und laufen von da aus. Die Innenstadt zieht sich zwar etwas, aber wir sind schnell damit fertig. In den engen Gassen wimmelt es von Schmuck- und Lederwarengeschäften. Kriszta entdeckt etliche Taschen, die sie alle nach und nach kauft. Auch ich gönne mir mal ein neues Portemonnaie.
Als wir fertig mit entdecken sind, einen sehr leckeren Kaffee getrunken haben, machen wir uns auf den Rückweg. Wir laufen zu Station, wo die Linie 16 wendet und fahren für 1,70 Euro pro Person zurück zum Hafen. So sind wir halb 2 Uhr zurück auf dem Schiff und verbringen den Nachmittag sonnend auf dem Deck.
Santorini (Griechenland)
Wir spulen unser übliches Programm ab, als wir beim Frühstück feststellen, dass gerade die Ausgabe der Tendertickets begonnen hat. Kriszta geht schnell runter und wir haben diesmal die Gruppe 14. Angesichts der Tatsache, dass wir erst 14 Uhr ankommen, haben wir schlechte Karten.
Da wir aber schon mal auf Santorini waren, haben wir kein schlechtes Gewissen. Eigentlich wollten wir noch zum Strand mit dem schwarzen Sand, aber selbst wenn wir gute Tickets erwischt hätten, wäre das viel zu spät geworden, um dort die Sonne zu genießen. Also bleiben wir lieber noch etwas an Bord und machen uns dann auf den Weg, als Gruppe 20 aufgerufen wird.
Es stehen unglaublich viele Esel bereit. Dementsprechend viel von ihren Exkrementen liegt herum und so riecht es auch. Aber wenn man die ersten Meter hinter sich gebracht hat, wird es erträglich und jetzt zählen nur noch die Stufen. Unter steht angeschrieben, dass es 588 an der Zahl sind, aber schon bei ca. 530 ist man oben und kann sich auf den zahlreichen Wegen einen Überblick machen.
Bei Santorini ist es ziemlich einfach. Je mehr Menschen an einem Fleck stehen, um so sich kann man sein, dass dort guter Punkt zum Fotografieren ist. Wir machen uns keinen Stress und setzen uns erst mal hin und trinken etwas und genießen den schönen Ausblick. Den Weg nach Oia nehmen wir diesmal nicht auf uns. Da heute 5 Schiffe (laut unserer Schätzung also ca. 12.000 Leute) vor Santorini liegen, ist es ohnehin schon voll genug. Wir laufen noch etwas umher, bis sich die Sonne neigt, unterzugehen. Dann laufen wir wieder nach unten zum Tender.
Abends schauen wir uns noch die Leute an, die Karaoke singen. Zum unserer Überraschung sind etliche Leute dabei, die wirklich nicht singen können, aber mit voller Begeisterung dabei sind. Ich hätte da auch Spaß dabei, würde total schräg klingen, würde mich aber nicht auf so großer Bühne trauen.
Mykonos (Griechenland)
Mykonos ist auch Tenderhafen. Wir liegen ungefähr 500m vom Hafen entfernt. Da wir schon ab 6 Uhr im Hafen sind, gibt es für diesen Tag keine Tendertickets. Wir machen unseren Frühsport, gehen frühstücken und verlassen dann langsam das Schiff. Es gibt keine Schlange und wir kommen sofort vom Schiff.
Leider haben wir den Wind nicht berechnet. Laut Wetterbericht herrschen draußen Windgeschwindigkeiten von 40 bis 50 km/h. Bei einer morgendlichen Temperatur von 18°C kann das schon ziemlich frisch sein. Wir setzen uns erst mal hin und trinken einen Kaffee. Danach laufen wir durch die engen Gassen, machen Bilder und Sugar kauft sich ein Jäckchen, von dem sie so begeistert ist, dass sie es am Nachmittag noch durch ein zweites ergänzt.
Ich halte noch durch. Zum Mittag sind wir wieder auf dem Schiff, gehen erst mal was essen und legen uns anschließend für eine Stunde an einen windgeschützten Ort. Da sich das Licht inzwischen geändert hat, fahren wir noch mal an Land und machen eine zweite Fotorunde. Diesmal warm genug angezogen. Zum Abendessen sind wir wieder an Bord und schauen dem Schiff beim Auslaufen zu.
Den Abschluss des Tages macht die „Broadway Show“. Angesetzt für eine Stunde, gehen wir bereits nach einer halben Stunde. Es soll wohl um Swing gehen, aber es wirkt alles ziemlich an den Haaren herbeigezogen und als dann noch das Militär glorifiziert wird, verlassen wir das Theater.
Dubrovnik (Kroatien)
Die Zeitumstellung nach Griechenland bricht uns heute Morgen das Genick. Ich werde schon 4:20 Uhr wach und denke, es ist noch eine Stunde (ohne Zeitumstellung) bis zum Aufstehen. Nachdem wir uns angezogen haben und fertig zum Frühstück sind, müssen wir feststellen, dass wir ganz allein sind.
Und statt dass es 6:40 Uhr mit Zeitumstellung ist, ist die tatsächliche Zeit 4:40 Uhr. Wir machen uns einen Tee und hocken uns hin. Ab 5:30 Uhr gibt es Frühstück und wir sind beschäftigt. Das verschafft uns aber den Vorteil, dass wir relativ zeitig an Land gehen und in die Stadt reinlaufen.
Als wir ankommen, ist noch niemand auf den Straßen. Wir machen wunderbare Bilder, laufen durch leere Gassen und staunen. Zwischendurch trinken wir einen Kaffee. Wir sind mit dem Gröbsten gegen 9 Uhr fertig. Danach überlegen wir, ob wir auf die Stadtmauer gehen und dort die Runde laufen. 250 Kuna (1 Euro = 7,50 Kuna) sind schon ein Wort. Aber das Geld lohnt sich.
Als wir mit der Tour fertig sind, kaufen wir uns noch vom restlichen Kroatischen Geld (ab 2023 hat Kroatien auch den Euro) die Bustickets zurück. Wir schauen bei der Ausfahrt zu, sonnen uns noch ein bisschen, machen bei etlichen Quizes mit und dann noch etwas Abendprogramm und Koffer packen.