Wenn man schon mal vier Tage frei hat, sollte man diese auch angemessen nutzen. Wir dachten, dass April schon wieder warm genug ist, um den Bus mit Schlafsäcken und allem wohnlichen zu bestücken und Ostern in Luxembourg und Trier zu verbringen.
Am Donnerstag Abend bereiteten wir alles vor, legten die Kisten mit unseren Sachen ins Auto und alles, was wir zum Schlafen brauchen. Den nächsten Morgen ging es gegen 7 Uhr los. Mit einer kleinen Pause kommen wir gegen 11.30 Uhr in Trier an. Wir parken etwas außerhalb der Innenstadt, können aber bequem reinlaufen.
Unser Stadtrundgang beginnt an der Porta Nigra mit der Suche nach einem Restaurant. Wir werden in einer kleinen Nebengasse fündig. Das Pellolitto bietet handgemachte Pizzen an, auch glutenfrei. Ich entscheide mich für eine Pizza, die mit Hackfleisch, Bacon, roten Zwiebeln und einem Klecks Knoblauchcreme garniert ist. Unsere Tour geht weiter, vorbei an alten römischen Thermen und Bädern. Leider haben wir das Pech, dass genau am Karfreitag alle Kirchen wegen Gottesdiensten gesperrt sind. Zumindest erhaschen wir einen Blick in die Konstantinbasilika, die komplett ohne Säulen auskommt und schon allein deswegen riesig wirkt. Natürlich darf ein Blick auf das Geburtshaus von Karl Marx nicht fehlen.
Der Besuch in der ältesten Stadt Deutschlands endet wieder an der Porta Nigra. Danach fahren wir über die Grenze zum Campingplatz Kockelscheuer, der im Grünen liegt, aber trotzdem sehr nah am Zentrum. Wir sind froh, dass wir reserviert haben, denn Gäste hinter uns werden abgewiesen, weil der Campingplatz voll ist. Nachdem wir unseren Platz eingenommen haben, setzen wir uns noch etwas hin und trinken noch was. Doch mit der untergehenden Sonne kommt auch nach dem reichlichen Mittagessen der Hunger durch und wir fahren noch mal zu einem nahegelegenen Sushi-Laden und essen einen Kleinigkeit. Bei der Gelegenheit tanken wir auch den Bus gleich voll.
Die Nacht ist relativ frisch, aber wir schlafen bis 7 Uhr. Wir haben unsere kleine Kaffeemaschine mitgenommen, die uns blubbernd und fauchend frischen heißen Kaffee rauslässt. Mit unseren Thermosbechern und ein paar Cookies bestückt, machen wir einen kleinen Spaziergang im Waldstück hinter dem Campingplatz und frühstücken. Anschließend laufen wir vorbei an der Driving Range zur Bushaltestelle. In Luxembourg sind Bus / Bahn / Zug seit 2020 gratis. Also gibt es für uns kein großes Nachdenken, welche Zone oder welche Dauer wir wählen müssen. Einfach einsteigen und losfahren.
Auf dem Campingplatz hat man uns gesagt, wir sollten mit Linie 18 bis Hamilius fahren. Aber ich halte F.D. Roosevelt für die bessere Station. Am Morgen hat man noch eine schöne Sicht über das Tal, wo die Pétruss fließt. Danach kann man sich dem Stadtzentrum widmen, welches hinter einem liegt. Wir waren schon sehr früh da und hatten so ungehinderten Blick auf die Alzette. Schneller als gedacht, ist es Mittag und wir müssen uns was zu Essen suchen. Da wir unten im Alzette-Tal sind, vergleichen wir die Preise mit der Oberstadt, die wesentlich höher sind.
Wir lassen uns im Bosso nieder und ich probiere die Lützeburger Kniddelen. Das ist ähnlich wie gigantische Gnocchi, die mit einer Käse-Sahne-Sauce und Bacon-Stückchen kommt. Ich war vorsichtig und habe das Sauerkraut weggelassen. Nach dem ersten Bissen habe ich das bereut, denn es hätte geschmacklich gut gepasst. Wir erkunden noch weiter die Stadt und ihre Schönheit, bis wir gegen 16 Uhr erschöpft sind und zurück zum Campingplatz fahren. Dort sonnen und entspannen wir uns.
Für unseren letzten Tag haben wir uns eine Wanderung in der Luxemburger Schweiz vorgenommen. Als Ausgangsort dient hier Echternach, das unmittelbar an der deutschen Grenze liegt. Vom Campingplatz sind es ungefähr 50 Minuten Fahrt. Wir wollen die E1 Runde (13,5km) laufen, die auf dem Marktplatz in Echternach startet. Die erste Hälfte ist etwas anstrengender, weil es immer wieder hoch und runter geht, während die zweite Hälfte fast durchweg auf einer Höhenlinie läuft. So bekommen wir es hin, dass wir in vier Stunden die Runde beendet haben. Wir starteten ungefähr 8.30 Uhr und ich war etwas besorgt, als wir kurz nach 11 Uhr die Hälfte geschafft hatten. Aber durch den leichten Rückweg sind wir 12.30 Uhr wieder in Echternach zurück.
Dort sind wir total erstaunt. Als wir starteten, war das Städtchen noch komplett leer. Jetzt steht hier alles mit Oldtimern voll und die Gassen sind überlaufen. Alle freien Plätze in den Restaurants sind belegt. Wir fragen im Irish Pub nach und werden gefragt, ob wir innen sitzen wollen, im Obergeschoss. Kein Problem, dort ist es noch komplett leer und sehr ruhig. Wir essen in Ruhe, gehen dann zum Auto zurück und treten unsere Rückfahrt in die Heimat an. Den verbleibenden Montag nutzen wir, um alles wieder auszuräumen, zu joggen und uns auszuruhen.