Anfang April flogen wir eine Woche nach Ägypten ins Makadi Palace. Natürlich aus den bewährten Gründen: Zum einen um der Kälte zu entfliehen und um zu entspannen. Im Gegensatz zu unseren bisherigen Urlauben nahmen wir uns überhaupt nichts vor, sondern wollten einfach nur genießen.
Auf meinem Schreibtisch steht eine kleine Figur, wo man Fotos und Erinnerungszettel einklemmen kann. Neben einem Bild von unserem Hund sind dort die beiden letzten Flugtickets, wo wir 2019 in der Karibik waren. Nach über zwei Jahren sollte es endlich wieder soweit sein, dass wir den Kontinent verlassen.
Unser letzter Besuch am Roten Meer ist bereits über 10 Jahre her. Da waren wir in Dahab, was etwas nördlich von Sharm El-Sheikh liegt. Damals hatten wir die Schönheit der Unterwasserwelt schon mal entdecken dürfen, als wir auf Tauchstation gegangen sind.
Unsere Reise nach Ägypten begann in Erfurt. Dort ist um diese Jahreszeit so wenig auf dem Flughafen los, dass sie extra für diesen einen Flug den Flughafen öffnen. Demzufolge ist das Personal sehr entspannt, der Checkin ging sehr schnell und zügig. Nur unser Abflug verzögerte sich um weit über eine Stunde.
Wie uns der Pilot später erzählte, lag es zum einen daran, dass er wetterbedingt eine Warteschleife fliegen musste und beim zweiten Versuch war der Flughafen nicht auf den Flugzeugtyp vorbereitet. Demzufolge kamen wir auch verspätet an. Zu unserer Überraschung dauert der Flug nach Ägypten tatsächlich 4,5 Stunden, denn in der Sommerzeit gibt es keine Zeitverschiebung.
Von unserem Flug waren es gerade vier Paare, welche in die Makadi Bay fuhren. Mit einem Kleinbus wurden wir zum Hotel gebracht. Die Fahrt dauerte dabei ungefähr 25 Minuten. Genau kann ich das nicht mehr sagen, es war schon extrem spät oder früh – je nachdem, wie man es betrachtet. Der Vorteil der späten Landung war, dass es 22°C draußen waren und wir gleich in unseren dicken Pullis bleiben konnten. Gegen 4 Uhr hatten wir das Makadi Palace erreicht, stiegen aus, checkten ein und wurden aufs Zimmer gebracht. Dort öffneten wir die Balkontür und bestaunten den Ausblick kurz.
Danach fielen wir in einen tiefen Schlaf, der ungefähr bis 8.30 Uhr am nächsten Morgen dauerte. Unser Zimmer lag in der hintersten Ecke der Anlage, sodass es angenehm ruhig am Morgen war. Wir erkundeten den besten Weg zum Frühstück und fanden schnell einen Weg, der uns die Treppe hinab direkt zum Restaurant Melange führte.
Dort gibt es ab 7 Uhr Frühstück. Kaffee, Tee, Säfte, Brot, Brötchen, süße Teilchen, Salat, Obst, Rührei, Spiegelei, Omelett, alles was das Herz begehrt. So stärkten wir uns und machten uns dann startklar für den Strand. Auf dem Zimmer gibt es automatisch zwei Badehandtücher, die jeden Abend auf dem Zimmer gegen 17.30 Uhr gewechselt werden.
Das Personal im Makadi Palace ist superfreundlich (mit Ausnahme der Rezeption, die chronisch schlecht gelaunt sind). Da wir schon seit dem arabischen Frühling 2011 erfahren haben, wie sehr die Menschen auf den Tourismus angewiesen sind, haben wir nicht mit Trinkgeld gegeizt.
Es ist ein gegenseitiges Geben und Nehmen. Die Kellner haben sich im Gegenzug damit revanchiert, dass sie schnell erkannten, um welche Zeit wir kamen und wo wir uns hinsetzten. Deshalb waren die Plätze dann schon „belegt“, sodass wir uns immer wieder an unseren Tisch setzen konnten.
Am Strand gibt es mit Stroh bedeckte Sonnenschirme, wo die Sonne durchscheinen kann. Obwohl ich eigentlich die ganze Zeit so im Schatten lag, bin ich trotzdem ordentlich braun geworden. Am ersten Tag sprach uns einer vom Spa-Bereich an und wir handelten drei Massagen von jeweils 60 Minuten aus. So haben wir die Tage abwechselnd mit Schnorcheln und Massagen verbracht.
Frühstück und Mittag gab es immer Essen im Melange. Abends hingegen hat man die Auswahl. Entweder man geht ins Büffett-Restaurant (The Dome) oder besucht eins der Restaurant, die gratis sind, wo man aber vorher reservieren muss. Dort zahlt man nur die Getränke. So probierten wir durch: Tam Tam (arabische Küche), Thai (selbstredend), Mumbai (indisch), Golden Dragon (chinesisch) und Botanical Garden (mediterran). Einige der Restaurants befinden sich in der Mall, einem kleinen Einkaufszentrum zwischen den Hotelanlagen.
Mein Favorit war das Tam Tam. Der Vorspeisenteller mit dem Fladenbrot, dass so frisch aus dem Ofen kommt, dass man es nicht mal anfassen kann und die orientalisch gewürzten Speisen haben mir sehr gut geschmeckt. Danach würde ich dann auch schon gleich das Botanical Garden einordnen, weil die Produktpräsentation auf dem Teller schon richtig Klasse ist. Das indische Essen war noch überraschend gut, aber die restlichen asiatischen Restaurants waren enttäuschend. Dort hätte ich viel mehr Gemüse erwartet.
Das Makadi Palace befindet sich zusammen mit anderen Hotels in der Makadi Bay. Die vier Hotels, die direkt nebeneinander liegen gehören zusammen, unterscheiden sich aber nach Service und Klientel. So ist das Grand Makadi eher das preiswerte Hotel, gefolgt vom Makadi Palace. Etwas darüber liegt das Makadi Spa. Danach kommt das SunWing Waterworld Makadi, was sich mit seinen vielen Wasserrutschen an Eltern richtet.
Die ersten drei Hotels sind durch eine gemeinsame Promenade verbunden, die ungefähr einen Kilometer lang ist. Ideal auch am Morgen als Laufstrecke, um die Pfunde loszuwerden, die man am Abend zugelegt hat. An einem Morgen liefen wir die gesamte Bucht entlang bis zum Stella Di Mare, was hin und zurück ungefähr 7 Kilometer waren.
Das Wetter hat es in der Zeit, wo wir da waren, sehr gut gemeint. Bevor wir ankamen, waren die Tage zuvor gerade mal ca. 25°C. In den folgenden Tagen dreht der Wind etwas auf, aber auch die Temperatur schnellte nach oben, sodass wir die ersten vier Tage knapp über 30°C hatten. Perfekt, um am Strand zu liegen. Danach ging das Thermometer weiter nach oben und der Wind ließ nach. So hatten wir am vorletzten Tag 42°C und kein Lüftchen regte sich. Das war gerade um die Mittagszeit schon fast unerträglich.
Im Laufe des Urlaubs wanderte die Ebbe von mittags nach abends und so konnten wir jeweils die Unterwasserwelt vor unserem Hotel, als auch am Steg beim Grand Makadi bewundert. Natürlich gibt es immer Idioten die laut schreiend ihre Erkenntnisse kund tun müssen und dabei auf den Korallen stehen. Aber zum Glück gibt es Absperrungen und engagierte Touristen, die seit vielen Jahren kommen und diese Rowdys in ihre Grenzen weisen.
Natürlich sieht man bei einem Schnorchelgang nicht so viel wie beim Tauchen, aber die Vielfalt und Farbenpracht der Fische ist schon beeindruckend. Schönster Anblick war ein blau gepunkteter Rochen, der direkt neben unserem Sonnenschirm im Meer vorbei schwamm.
Im Großen und Ganzen hat der Urlaub genau das gebracht, was er sollte – Erholung und Entspannung. Die Anlage ist sehr schön angelegt. Leider ist das Resort etwas in die Jahre gekommen, was man vielleicht außen nicht so bemerkt, aber in den Zimmern deutlich spürt, weil selbst die Massivholzmöbel nachgeben. So schließt vielleicht nicht mehr jede Schranktür 100%ig, aber wir waren nicht da, um unsere Zeit auf dem Zimmer zu verbringen.