Die Ausgabe von Im Orbit Februar 2022 zeigt, dass die Plattenlabels in Wartestellung sind. Wird es endlich wieder ein Jahr voller Partys und Festivals werden oder werden wir noch einen kurzen, eingeschränkten Sommer erleben?
Mit der Februarausgabe von Im Orbit wird es auch hier keinen Podcast mehr geben. Wie ich schon in der Plattenkiste beschrieben habe, waren vier Podcasts pro Monat in den letzten Jahren einfach zu viel. Deswegen werde ich das Thema jetzt herunterkühlen und neu und fokussierter starten.
Luke Garcia – Ecro EP
Wenn ich schon gerade das Stichwort „Herunterkühlen“ erwähnt habe, ist ein wunderbarer Übergang zum neuen Release von Renaissance Records geschafft. Der wird am 11. Februar erscheinen, kommt von Luke Garcia und heißt Ecro EP.
Nach den ersten beiden Releases im Januar, nimmt Renaissance Records jetzt das Tempo heraus. Luke Garcia präsentiert einen Track mit Broken Beats, der eine schöne, melancholische Stimmung verbreitet. Natürlich mit einem Hauch von Hoffnung, ähnlich wie ich es schon im öffnenden Absatz angekündigt habe.
Luke meint zu diesem Track, dass er zu Beginn der Pandemie mit seiner Familie zuhause war. Er hat sich in sein Studio zurückgezogen und probiert und probiert. Aber irgendwie wollte nichts zusammenkommen. Seiner Frau ist es zu verdanken, dass sie ihn wieder zurück in die Spur gebracht hat. Ich denke man hört gut, dass er eine schwere Phase durchgemacht hat und die Tracks gleichzeitig jede Menge Energie mit sich bringen.
Made By Pete x Savage +SHe – Walls Of Zion
Auf Crosstown Rebels wird auch am 11. Februar die neue Kollaboration von Made By Pete und Savage & SHe erscheinen. Der Titel ist Walls Of Zion und liefert neben dem Titeltrack mit Too Druck To Dream noch einen weiteren Track.
Für den Londoner Made By Pete ist es bereits die dritte Veröffentlichung auf Crosstown Rebels. Er kannte die Musik von Cristiano und Sheena und als sie auf Tour waren, lud er sie zu sich ins Studio ein. Erste Anlaufstation war das Label von Damian Lazarus.
Die Anfrage war erfolgreich und wir können jetzt das vorliegende Ergebnis hören. Walls Of Zion hat eine Stimmung, wie wir sie aus Filmen mit amerikanischen Ureinwohnern kennen. Trommeln, eine Stimmung erhebt sich darüber zu einem hypnotischen Singsang.
Mason Maynard – Somethin‘ For Tha Underground EP
Auch am 11. Februar meldet sich Hot Creations mit einem Release von Mason Maynard zurück. Das Werk umfasst fünf Tracks und heißt Somethin‘ For Tha Underground EP. Jetzt muss ich ehrlicherweise zugeben, dass ich in meiner langen Musikhistorie ein wenig zu viel Titel gelesen habe, die „4 Da Underground“ waren.
Die Ergebnisse ließen meistens sehr zu wünschen übrig und außer einem hochtrabenden Titel, war nur Luft dahinter. Damit möchte ich aber keinesfalls den Release schlecht machen. Ganz im Gegenteil. Denn Mason Maynard hat in dieser EP eins im Programm – Abwechslung.
Der Titeltrack ist eine Zusammenarbeit mit General Levy, der mit „Turn up the bass“ ordentlich anfeuert. Dazu kommen noch zwei Tracks die mit Hadiya George entstanden sind. Das Tempo geht etwas raus. Auch wenn der Titel Ring Of Fire heißt, besteht keine Referenz zum Klassiker. Bei den letzten beiden Tracks ist Mason Maynard letztlich auf sich gestellt. Mit Motherland heizt er noch mal ordentlich ein, während der Disco Punk seinem Namen alle Ehre macht und sehr Daft daherkommt.
Tibi Dabo – Isla
Etwas später im Februar, nämlich am 25. Februar, kommt eine weitere Scheibe auf Crosstown Rebels heraus. Dahinter steht dann Tibi Dabo, der bereits seit 2019 auf Crosstown Rebels veröffentlicht. Mit der EP Isla erscheint jetzt ein Werk mit vier Stücken des Barcolenesen.
Als es um sein neues Werk geht sagt Max Guardans, der hinter dem Projekt steht, dass er sich in der letzten Zeit sehr leer gefühlt hat. Also habe er sich eine Insel als konzeptionellen Ort erdacht. Ein Platz, wo er experimentieren und die verschiedenen Einflüsse elektronischer Musik zusammenführen kann. So entstand seine kleine Insel mit einem positiven Blick in die Zukunft.
Ich finde die Isla abwechslungsreich, verspielt, aber mit der sehr viel Liebe zum Detail. Man merkt, dass es sich um einen Künstler mit Erfahrung handelt, denn locker stellt er vier Tracks zusammen, die sehr unterschiedlich sind, aber eine Handschrift erkennen lassen. Max sagt zu seinem Projekt Tibi Dabo, dass es immer noch sehr kindlich ist, aber in seiner Absicht schon sehr erwachsen.
Bruno Furlan – The Speakers Pump Like This
Beim nächsten Release bin ich etwas enttäuscht, dass es nur zwei Tracks sind. Die kommen von Bruno Furlan und werden unter dem Titel The Speakers Pump Like This auf Hot Creations erscheinen. Das geplante Datum dafür ist auch der 25. Februar.
Bruno sagt zu den beiden Songs, dass er sie mit viel Herzblut produziert hat und er zu 100% dahinter steht. Herausgekommen sind zwei Techno-House-Tracks, die – wie der Titel schon erahnen lässt – extrem auf die Tanzfläche orientiert sind. Dazu kommt das dazu passende Vocal. Ich kann nur hoffen, dass Brunos Wunsch in Erfüllung geht und die Massen auf den Tanzflächen springen, singen und tanzen.
Mit den Sounds aus dem vielfältigen Sao Paulo in Brasilien schafft es Bruno Furlan ein bisschen den Winter und den Staub aus den Boxen zu vertreiben. Schließlich ist ja auf der Südhalbkugel jetzt Sommer. Und das spürt man mit jedem Beat.
Merin EP Vol. 4
Renaissance Records legt noch einen drauf mit der Merin EP Vol. 4. Wie immer zur Erinnerung – Merin kommt aus der Sprache der Yoruba und bedeutet vier. Demzufolge sind auch diesmal wieder vier Tracks enthalten. Wenn es nach Labelchef Marcus James geht, müssen es nicht nur einzelne Künstler sein, sondern auch Kollaborationen sind gern gesehen.
Er sieht diese Serie als arbeitsintensiv aber auch sehr lohnenswert an. Es gehen wohl sehr viele Tracks beim Label ein, aber angesichts der Tatsache, wie hörenswert das Material ist, lohnt sich die Arbeit.
Die letzten beiden Merin EPs enthielten schon gutes Material, aber dieses Mal hat Renaissance Records noch mal einen großen Qualitätssprung gemacht. Ruhig, fast hypnotisch kommt der erste Track von Donatello daher, bevor Autodisco von James Harcourt die Triebwerke zündet.
Die B-Seite ist ähnlich aufgebaut. Shutter ist ein Track, der an Bicep erinnert und mit seinen Breakbeats gut groovt. Zum Abschluss kommt Hide mit der Stimme von Isaiah Tilson. Der Track baut sich langsam auf und schafft einen großen Raum mit dem Break. Vielleicht für den späteren Abend geeignet, wenn ein kleine Pause gut tut, bevor es weiter geht.