Schauen wir mal auf das Jahr 2021 zurück und versuchen dabei das Thema Corona soweit wie möglich außen vor zu lassen. Wird nicht klappen, gerade wenn es um Reisen geht. Der Jahresrückblick 2021 umfasst natürlich wieder die Sektionen Privat, Reisen und Musik. Wobei es bei der Musik dann noch die Awards und die Best-Of-2021-Mixe gibt.
Allgemein
Im Jahresrückblick 2019 sprach ich das (eigentlich un)strittige Thema Klimawandel an. Und jetzt haben wir Silvester bzw. Neujahr bei Temperaturen von 15°C und mehr erlebt. Natürlich gab es solche Temperaturen schon mal zum Jahreswechsel. Aber mal Hand aufs Herz – wie viele Schneetage gab es damals noch jeden Winter und wie viele haben wir jetzt?
An der Stelle frage ich mich, ob das Verschließen der Augen der richtige Weg ist. Dabei las ich dieses Jahr einen Artikel, dass ohne die FCKW-Reduzierung der Temperaturanstieg jetzt schon bei 3,5°C liegen würde. Das stimmt mich einerseits hoffnungsvoll, weil die Menschheit in der Lage ist, solche Probleme zu lösen. Aber andererseits wurde die Einschränkung nicht der Wirtschaft überlassen, sondern war ein gemeinschaftlicher Beschluss. Da wurde aber nicht viel diskutiert oder Kompromisse eingegangen, sondern einfach gemacht.
Reisen
Das Thema Reisen ist wie auch schon im letzten Jahr schwierig geworden. Wie schon 2020, zog sich auch die Winterwelle 2021 lang hin. Alle warteten, bis sie endlich mit Impfen dran kommen, damit sie endlich wieder Reisen konnten. Kam die versprochene Freiheit durch die Impfung – Nein! Oder anders gesagt, war zu dem Zeitpunkt, wo die Impfung die breite Masse erreichte, schon die nächste Welle da, denn die Delta-Variante kündigte sich an.
Also machten wir das Beste daraus. Wir mussten notgedrungen die Resturlaubstage von 2020 verballern, weil es noch keine Möglichkeiten gab, zu verreisen. Im Sommer starteten wir dann kurz hinter einander zwei Urlaube. Wir fuhren im August nach Ungarn zur Hochzeit vom Cousin meiner Frau und um ein paar Tage in Budapest zu verbringen. Wir nahmen die Fahrräder mit und konnten somit viel herumradeln.
Kurz darauf machten wir drei Wochen Urlaub. Eine verbrachten wir auf Rhodos, zwei weitere in der Bretagne in Frankreich. Auch wenn uns das Wetter nicht immer wohlgesonnen war, hatten wir dort jede Menge schöne Momente. Da Fotografie und Reisen bei mit untrennbar verbunden ist, kommt deshalb mein Lieblingsfoto aus dem Frankreichurlaub.
Privat
Dem Jahr 2021 blicke ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge hinterher. Die Trauer gilt meinem guten Freund und treuen Wegbegleiter, unserem Hund. Anhand seiner vielen OPs hatten wir prognostiziert, dass er vielleicht 14 Jahre alt wird. Aber er blieb wach, tapfer und immer quicklebendig. Das Schicksal von uns dreien passte immer perfekt zusammen.
So traf es sich gut, dass Kriszta sich selbstständig machte, als es nötig wurde, ihn mittags mal kurz rauszulassen. Dann kam 2020 die Pandemie und ich ging ins Homeoffice, während Kriszta wieder anfing zu arbeiten. Deswegen hatte ich immer einen „Kollegen“ im Zimmer. Er fing an langsamer zu werden und viel zu schlafen. Aber der Deal war, dass er uns erst verlassen darf, wenn wir beide geimpft sind. Und so kam es fast auch. Zwei oder drei Tage nachdem er weg war, klingelte mein Telefon und ich hatte meinen ersten Impftermin. Ich bin immer noch dabei, einen Eintrag zu schreiben, wo ich alle Geschichten zusammenfasse, die mir einfallen, kombiniert mit meinen Lieblingsbildern von ihm.
Die freudige Nachricht für dieses Jahr waren meine iPod-Projekte. Anfang des Jahres begann ich das erste Mal einen iPod im Auftrag zu erweitern. Bevor ich anfing, legte ich mir ein groben Ablauf zurecht, den ich auch für weitere Umbauten nutzen wollte. Zugegeben, ich musste an einigen Stellen noch etwas korrigieren, aber grundsätzlich habe ich nicht viel geändert.
Angetrieben von den vielen Fragen, die ich per Mail oder über den Blog bekam, baute ich im Laufe des Jahres ein ziemlich umfangreiches Wissen auf, dass mir Stand heute schon erlaubt, viele der Probleme, die ich auch per Mail löse, zu erkennen und hilfreiche Tipps zu geben. Daraus zog ich auch Nutzen und die beiden Projekte des iPod Gold und des iPod Zero entstanden.
Musik
Nachdem ich letztes Jahr mit meiner Serie über das A bis Z der elektronischen Musik anfing, legte ich 2021 noch mal ein paar Sendungen drauf und schrieb Beiträge und produzierte Podcasts über 30 Jahre Musik. Dafür gab es weniger Mixe, die ich immer noch gerne mache, aber leider fehlt die Zeit dafür.
Denn zusätzlich zur Plattenkiste, welche die Musik beinhaltet, die ich im vergangenen Monat gekauft habe, kam mit Im Orbit noch ein Podcast hinzu, der einen Ausblick auf den nächsten Monat unternimmt. Zwei Podcasts und zwei Beiträge pro Monat mehr.
Trotzdem hatte ich irgendwie immer noch genug Zeit, um mal in alte Serien wie Trancemaster, Trance Nation oder Rave Mission reinzuhören. Gerade die Trancemaster hat mich in der Hinsicht positiv überrascht. Denn auf der Trancemaster 11 fand ich Steracs Klassiker Asphyx, den ich mir kurz zuvor als limitierten Repress von Delsin geholt hatte.
Das ist ein gutes Thema, um zu nächsten Rubrik zu wechseln. Die Abteilung der Awards. Denn da möchte ich mit Delsin Records beginnen. Leider hatte ich schon lange von Vrils Veröffentlichung „Alte Seele“ gelesen. Aber ich ließ den Gedanken links liegen. Doch als ich das moosig grüne Vinyl sah, war ich schon angefixt. Als ich dann noch die Musik dazu hörte, bedauerte ich es, nicht zugeschlagen zu haben. Deshalb unbedingt ganz vorn als Platte des Jahres.
Diesmal habe ich mich sehr schwer mit dem Album des Jahres getan. Auch hier gab es eine wunderschöne limitierte Ausgabe auf Vinyl. Aber die waren weniger der Grund. Ja grundsätzlich muss ich zugeben, dass ich dieses Jahr hinsichtlich der Awards auch optisch vorgegangen bin. Ein schönes, ansprechendes Cover-Artwork ist einfach unbezahlbar.
In Kombination mit Musik, die so zeitlos daherkommt, dass ich nicht sagen könnte, ob sie nicht schon Mitte der 1990er veröffentlicht wurde oder gerade erst dieses Jahr. Steven Rutters „Riddle me sane“ ist für mich jetzt schon ein Klassiker.
Dafür fiel es mir um so leichter, den Künstler des Jahres zu wählen. Er zeichnet sich dadurch aus, dass er auf mich den Eindruck vermittelt, komplett auf dem Teppich geblieben zu sein. Er geht einem Beruf nach, macht in seiner Freizeit halt Musik, ist Familienvater und wenn man nach den Bildern auf Instagram gehen darf, ein ziemlich guter Fotograf. Was den Eindruck noch verstärkt ist, dass ich auch dieses Jahr Künstler und Labels in meinen Beiträgen markiert oder verlinkt hatte. Reaktion – keine, außer bei Yagya.
Natürlich hat das auch musikalische Gründe, Yagya zu wählen. Nach mehreren brillanten Alben, die auch schon wiederveröffentlicht wurden, gab es dieses Jahr Always Maybe Tomorrow. Unglaublich schön und als Sahnehäubchen das großartige Bild von Richard Ortiz als Cover.
Bleibt zum Abschluss der Runde noch das Label des Jahres. Hier mache ich es kurz. Es ist Meta. Nein, nicht der neue Name des Zuckerberg-Imperiums, sondern das Label aus Deutschland. Mit Veröffentlichung Nummer 17 machte ich mich über den gesamten Katalog her und ließ ungefähr 4 oder 5 Stück aus, den Rest habe ich mir geholt. Und dann alles unmittelbar zu einem Mix vereint.
Zum Abschluss kommen natürlich noch die Mixe, die ich aus den Tracks gebaut habe, die mir dieses Jahr am besten gefallen habe. Die Mixe entstehen dabei unter Heimbedingungen, d.h. ich selektiere erst mal grob die Tracks, dann kommt die Reihenfolge. Wenn ich dann die Übergänge probiere, justiere ich ggf. noch mal in der Reihenfolge nach, aber im Großen und Ganzen bleibt das Konstrukt erhalten.
Der Dance & Dream-Mix war eigentlich erst der zweite Mix, der entstanden ist. Nachdem ich ihn aber nebenbei gehört habe, war ich überrascht, wie gut er geworden ist und habe ihn deshalb als erstes hochgeladen.
Der Drum & Bass Mix war der dritte in der Reihe. Von ihm bin ich eher so mittel überzeugt, weil der Anfang doch echt genial geworden ist und das Ende wirkt ein bisschen erzwungen. Gefühlt habe ich letztes Jahr weniger Drum & Bass gekauft. Aber dann waren es meist auch nur Compilations.
Der Mindcrawler ist die Mutter aller Mixe dieses Jahr, weil er der erste seiner Art war. Als ich die Tracks vorsortiert habe, gab es erst mal Projektnamen, damit ich es leichter beim Sortieren habe. Bis auf Drum & Bass hießen die Teile erst mal ganz anders.
Nachdem die ersten drei Mixe fertig waren, begann ich hochzuladen. Als ich sah, dass ich gleich am ersten Abend 6 Wiedergaben hatte, war ich begeistert. Das ist mehr, als die meisten meiner Podcasts je erreichen. Deswegen setzte ich mich selbst etwas zu sehr unter Druck und machte den Rave-Mix fertig. Etwas holprig geworden.
Ich merkte das sofort und legte das Thema Mixen erst mal ein oder zwei Tage komplett beiseite. Dann fing ich wieder an die Reihenfolge für den nächsten Mix vorzubereiten, probierte diesmal die Übergänge genauer und deshalb gehört die Housetür wieder zu den guten Mixen.
Eigentlich wollte ich noch in die Beschreibung reinschreiben, wieso ich auf Housetür gekommen bin. Es sollte logischerweise was mit House sein. Da ich ein paar Tage zuvor mal wieder Mr Fingers Klassiker Can You Feel It gehört hatte, sollte es in diesen Zeiten was sein, was dafür sorgt, dass wir auf einander zugehen. Und so kam die Tür ins Spiel. Denn eine offene Tür ist eine Einladung, einzutreten. Aber eine Tür kann auch eine Verbindung zwischen zwei Räumen sein.
Der letzte Mix scheint so ein bisschen wie ein Überbleibsel zu sein. Wie ich anfangs schon gesagt habe, begann ich damit eine grobe Zuordnung der Songs zu machen, dann kommt die Reihenfolge und als ich den Mix fertig hatte, merkte ich, dass etwas von allem Vorhergehenden in diesem Mix enthalten war. So entstand der Titel – Die Essenz.
Ich las diesen Beitrag und erkannte doch einige Parallelen zu meinem Jahr 2021. Ich erlebte ähnliches und habe es mit diesen Worten zusammengefasst: https://blog-voltaic.ddns.net/until-the-end-of-the-world/
Danke lieber Jan, Dein Blog ist fester Bestandteil unserer Freundschaft geworden und es freut mich, wöchentlich ein paar Zeilen aus Bamberg zu lesen sowie natürlich Deine Mixe anzuhören.
Grüße aus Dresden.