Wenn ich von 45 RPM spreche, meine ich nicht unbedingt die Einstellung am Plattenspieler. Viel mehr geht es mir um das Album von Paul van Dyk oder die noch viel bessere Edition mit den Remixen aka 45 Remixes per Minute.
Jeden Beitrag gibt es auch als Podcast, der etwas umfangreicher als der Eintrag auf dem Blog ist. Untermalt wird das natürlich von der Musik, über die ich hier erzähle.
Wenn man mich Mitte der 1990er Jahre fragte, was für mich Techno war, dann schwebte ich in einem Kosmos aus Harthouse, Superstition, Rave und Hardcore. Und plötzlich stand ein Kumpel vor mir, der sonst eher Sachen wir Bon Jovi hörte und fragte mich nach Paul van Dyk. Ob ich schon mal die Green Valley EP gehört habe?
Natürlich kannte ich MFS, aber von Cosmic Baby abgesehen, war das nicht so mein Stil, der dort veröffentlicht wurde. Und jetzt tauchte da ein Musiker auf, der echt guten Trance lieferte. Ich musste meine Begeisterung natürlich in Grenzen halten, sonst hätte ich mir ja die Blöße geben müssen, nicht auf dem Stand der Zeit zu sein.
Natürlich hatte ich dann das Album 45 RPM gekauft. Und das wäre ein Vergleichswerk, von dem ich schon bei der Stellar Surpreme gesprochen habe. Zwei Jahre eher rausgekommen, kann es aber locker mit der 45 RPM aufnehmen. Und einige Zeit später lernte ich dann meinen heutigen Freundeskreis kennen. Und die erzählten mir von der Limited Edition der 45 RPM. Eine Doppel-CD mit Remixen drauf.
Gerüchten zu Folge war diese Edition schwer zu bekommen. Nur leider wusste unser Mediamarkt nichts davon, als er eröffnete und hatte gleich mal mehrere Exemplare davon da zu stehen. Und dann dieser Gänsehautmoment als Punishing The Atoms anläuft. „I am convinced that we can walk through walls. Not only me, but anyone…“ Und seither bin ich der Meinung, dass Paul van Dyk eigentlich ein viel besserer Remixer als Musiker ist. Weil ich ehrlich gesagt seine Remixe um Längen besser finde. Außer Remixe von seinen eigenen Songs, das war nie so mein Ding.
Der Kauf der 45 Remixes per Minute muss 1996/97 gewesen sein. Natürlich kannte ich dann schon den Remix von Joe T. Vanellis „Play with the voice in Germany„. Aber den hatte ich schon lange vorher auf einem Tape.
Und ich kann mich erinnern, wie ich beim Bund war und keine Lust hatte, mich Freitag Nachmittag stundenlang in einen überfüllten Zug von Regensburg nach Dresden zu hocken, um dann Sonntag das gleiche Spiel in die andere Richtung zu vollführen. Also hab ich mich mit einem Kumpel in den Gang des Kasernengebäudes gehockt und wir hörten das Tape, Csillas Stimme seufzte durchs Gebäude. Wir rauchten und quatschten. Das Gebäude war ungefähr 75m lang, wir an einem Ende im 3. Stock, der GvD (Gefreite vom Dienst) im Erdgeschoss am anderen Ende. Und dann der Moment, wo er vor uns stand und meinte, wir sollten doch mal leiser machen.
Nachdem das Nachfolgealbum Seven Ways auch als limitierte Doppel-CD herauskam und ich es sofort hatte, war mir klar, dass „Limited Edition“ auch „limitiert auf 100.000 Stück“ bedeuten kann. Ich verfolgte seine Arbeit noch bis die Maxis zu „Forbidden Fruit“ herauskamen. Und was danach kam, hatte nichts mehr damit zu tun, was ich an seiner Musik so mochte. Um es genau auf einen Punkt zu bringen, war es der Rework von „For an angel“. Wie ich oben schon erwähnte, lag ihm das Remixen eigener Stück nicht so – für meinen Geschmack. Und deshalb war für mich nach der Perspective Schluss.