Die Plattenkiste Juli 2020 demonstriert erstaunlich wie sehr die Pandemie aufs Musikbusiness drückt. Ankündigungen zu neuen Platten gibt es kaum noch. Die Ursachen mögen vielfältig sein. Haben die Redaktionen nicht mehr genügend Mitarbeiter oder die Künstler sind in Wartehaltung?
Die Plattenkiste gibt es auch als Podcast bei Mixcloud. Dort gibt es ausführlichere Informationen zum Release, Ausschnitte aus den Tracks. Außerdem gibt es beim Podcast auch den Klassiker des Monats und – insofern geschehen – Beispiele aus alten, nachgekauften Platten.
Wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass es in dieser Phase keine Zeit oder keine Ideen zum Musik machen gibt. Gerade Bjarki beweist eindrucksvoll, dass man jeden Monat eine kleine Sammlung in Albumlänge veröffentlichen kann.
Bjarki – Pandemixes 3
Und weil ich ihn gerade erwähnt habe, beginnen wir mit der dritten Ausgabe von Bjarkis Pandemixen. Diesmal ist eine große Anzahl von selbst produzierten Stücken dabei, was den Namen doch ein bisschen ad absurdum führt. Damit konzentrieren sich ziemlich viel Stücke auf einen technoiden Kern. Aus diesem Grund gefällt mir die Pandemixes 3 diesmal weniger als die Vorgänger, da war mehr Abwechslung drin.
In dem Zusammenhang sei durchaus erwähnt, dass Bandcamp letztens verkündet hat, den Bandcamp-Friday bis Ende des Jahres fortzuführen. Beim Bandcamp-Friday verzichtet die Firma auf ihre Einnahmen und leitet die Zahlungen direkt an die Künstler und Labels weiter.
Re:Axis – Empty Sky EP
Der Erste von den beiden Planet Rhythm-Veröffentlichungen diesen Monat. Re:Axis war ja schon früher in meiner Plattenkiste vertreten, auch mit Veröffentlichungen auf Planet Rhythm. Die Releases von Re:Axis mag ich, weil sie modernen Techno bieten mit Elementen, die mich an früher erinnern.
Rorsch – Pillars EP
Gleiches wie bei Re:Axis kann ich auch bei Rorsch bestätigen. Die beiden Tracks Window of soul und Fifth Path sind an die Tracks von oben angelehnt. Dazu gesellt sich ein Ambient-Track, der an eine unheimliche Maschinenhalle erinnert, wo seit Jahrtausenden die Geister zerlegter Maschinen umherspuken.
John Beltran – The Season Series
Zum Abschluss das neue Album von John Beltran The Season Series. Wie der Name schon verrät, ist dieses Album eine Zusammenstellung der vorher erschienenen Einzelteile. Herausgekommen ist ein schönes Ambient-Album in John-Beltran-Manier. Dahinter steht schon wie gewohnt das Label Delsin. Und ich finde, die beiden harmonieren sehr gut zusammen.