Aus einem Campingwochenende wurde plötzlich ein verlängertes Wochenende in Kemer. Wir flogen ab Dresden nach Antalya, wurden mit einem Transferbus ins Amara Prestige gebracht und verbrachten dort drei Tage. Danach ging es nach Antalya, wo wir noch eine Nacht verbrachten und den nächsten Morgen zurück flogen.
Aber wie wird aus einem Campingwochenende ein Türkeiurlaub bei Kemer? Letztes Jahr hatten wir Anfang Mai schon mal mit dem Bus einen Ausflug ins Altmühltal gemacht und es zu der Zeit schon angenehm warm. Dieses Mal sollte es zum Chiemsee gehen. Damit sich die Fahrt dorthin auch lohnt, hatten wir vor, dass wir den Montag noch mit dran hängen. Wie es der Zufall so wollte, konnte meine Frau auch noch den Freitag frei nehmen. Da sie Donnerstag ohnehin frei hat, standen uns plötzlich 5 Tage zur Verfügung. Auf geht’s – der Preis bestimmt das Ziel!
Da wir unseren kleinen Fellfreund unterbringen mussten, waren also fast nur Ziele möglich, die von Dresden aus gingen. Und welche internationalen Ziele werden vom Flughafen Dresden angeboten? Moskau, Türkei und auch Ägypten. Wir waren zwar erst im April in der Türkei, also warum nicht? Kriszta fand ein günstiges Angebot für drei Tage im Amara Prestige. Dazu kam noch eine Übernachtung in einem Hotel in Antalya und der Flug mit Corendon von Dresden nach Antalya und zurück, sowie der Transfer zum Hotel. Im Januar 2011 waren wir schon mal in einem Hotel der Amara-Kette bei Tekirova und waren sehr zufrieden.
Wir beschlossen, dass wir nur mit Handgepäck reisen. Was braucht man schon für 5 Tage? T-Shirts, Jeans, Badehose, Zahnbürste und Sonnencreme – alles was meine Packliste als Minimalkonfiguration zulässt. Demzufolge musste auch meine Kamera daheim bleiben. Aus diesem Grund sind die Bilder diesmal auch nicht so ganz prickelnd, weil nur mit dem Smartphone gemacht.
Also auf nach Dresden! Unser Flug ging angenehmerweise am Donnerstag um 10 Uhr, sodass wir ganz gemütlich kurz nach 8 Uhr auf dem Flughafen ankamen. Leider war ein Online-Checkin in Dresden nicht möglich, sodass wir uns mit unserem Handgepäck anstellen mussten. Ich glaube, wir mussten fast eine Stunde warten, bis wir dran waren. Das Flugzeug war fast voll. Wir hatten aber das Glück, dass wir einen Dreier-Sitz-Block zu zweit hatten. Nach ca. 3 Stunden Flug waren wir in Antalya. Wir gingen raus zu den Transfers und wurden in einen Kleinbus geladen. Nach ca. einer Stunde Fahrt waren wir am Hotel. Der Checkin gestaltete sich etwas schwierig, denn sowohl Deutsch ging gar nicht, Englisch nur sehr holprig. Russisch hingegen wäre fließend möglich gewesen.
Der Hoteljunge brachte uns in den Innenhof, zu den Gebäuden, welche direkt am Pool waren. Wir konnten es nicht glauben, hatten wir ein Zimmer, wo der Balkon direkt über dem Pool hängt? Die Musik von der Bühne im Hintergrund war schon ziemlich laut. Aber wir ließen es auf einen Versuch ankommen. Wir schauten uns um, gingen sofort auf den Balkon raus. Das Zimmer war etwas klein, aber auf den ersten Blick in Ordnung. Ich fing an auszupacken und setze mich hin, um meine Flip-Flops anzuziehen. Das Bett nahm bedrohliche Schräglage an. Kriszta schaute unters Bett und stellte fest, dass ein Fuß vom Bett fehlt.
Offensichtlich haben wir nie Glück mit dem ersten Zimmer! Nach 10 Minuten kam Kriszta zurück mit einer neuen Zimmerkarte. Wir hatten wieder ein größeres Zimmer mit Beistellbett bekommen. Um uns herum waren also jede Menge Familien mit Kindern. Als erstes gingen wir ins Spa. Dort wollten wir die Kosten für Hammam in Erfahrung bringen. Gezahlt wurde in US$, die einfachste Behandlung fing bei $50 an. Schon an den Gesichtszügen konnten der Dame konnten wir erkennen, dass wir mit Deutsch und Englisch fehl am Platz waren. Deutsch kann nur Mustafa.
Nachdem wir fast schon wieder draußen waren, kam Mustafa und erzählte uns in einem Mix aus Deutsch und Englisch, dass wir doch unbedingt noch heute eine Behandlung buchen müssen, sonst sind wir krebsrot und die Behandlung kann nicht durchgeführt werden. Wir bedankten uns und gingen. Das Hotel liegt in zweiter Reihe. Der Weg zum Strand führt über eine Brücke über die Straße. Dort hat das Hotel einen eigenen Strandbereich. Die meisten waren schon zum Hotel zurückgekehrt und hatten kleine Berge von Pappbechern um die Mülleimer herum hinterlassen. Wo waren wir hier nur?
Als deutsche Touristen sind wir natürlich pünktlich 18.30 Uhr beim Abendessen gewesen. Ein Vorteil, denn die Plätze außen sind schnell belegt. Wir beobachteten, wie die anderen Gäste mit Tellern voller Erdbeeren vom Büffet kamen und die Hälfte liegen ließen. Ich probierte hier und da und war begeistert, wenigstens das Essen war gut. Nach dem Abendessen setzten wir uns noch in die Nähe der Lobby, denn nur dort hatten wir gratis WLAN. Wenn man nicht Premium gebucht hat, muss man mit einer Datenrate von bis 145kBit/s vorlieb nehmen. Das ist ungefähr EDGE-Geschwindigkeit. Danach gingen wir aufs Zimmer. Ich hatte ein paar Folgen Game of Thrones auf dem Tablet mitgenommen.
Gegen 23 Uhr ließ die Lautstärke draußen langsam nach. Das lag weniger an den umliegenden Zimmern, als an der Hotelkonstruktion. Es gab drei Stockwerke, die alle durch einen Lichthof verbunden waren, d.h. wenn unten vorm Restaurant ein Kind hinfiel und weinte, hörten wir das problemlos im zweiten Stock. Dementsprechend war die Nacht auch schon gegen 7 Uhr zu Ende. Kein Problem für uns, wir wollten ohnehin Sport machen. Wir gingen zur Straße und liefen / joggten ein wenig. Frühstück war für mich etwas enttäuschend, da ich nicht so richtig für mich fand. Danach gingen wir an den Strand und blieben bis Mittag liegen, lasen bzw. hörten Musik.
Das Restaurant, das sich im Strandbereich der Hotelanlage befindet, bietet von Salat bis Burger mit Fritten alles, was man sich zum Mittag wünscht. Nach dem Mittag gingen wir zurück zum Hotel, legten uns an den Pool und begannen ab 14 Uhr die Rutschen zu testen. Es gibt zwei Rutschen, die man mit Schwimmreifen hinunter jagt und zwei, die man im liegen rutscht. Daneben gibt es noch drei kleinere Rutschen, die nicht so lang sind. Kurz gesagt, wir hatten genug zu tun. So viel rutschen ist anstrengend, deswegen mussten wir uns danach erstmal ausruhen. Das Abendprogramm war das Gleiche, wie am Vorabend: Surfen, Drink genießen, GoT schauen.
Für Samstag war Regen angesagt. Mein Smartphone versprach in den Nachmittagsstunden etwas Regen. Doch schon am Morgen hüllten sich die Berge hinter uns in Wolken. Wir gingen wieder eine kleine Runde laufen, frühstückten und dann passierte es. Es begann zu schütten wie aus Gießkannen. Plus Donner. Also hockten wir uns in eine ruhige Ecke mit dem Tablet und schauten zwei Folgen GoT. Danach lockerte der Himmel schon wieder auf und als wir draußen lagen, verzog sich auch die letzte Wolke. Diesmal gingen wir Vormittag rutschen, da war der Andrang nicht so groß. Den Nachmittag verbrachten wir wieder am Pool und schwommen einmal hin und zurück. Wir brauchten bei der Größe dafür 15 Minuten!
Sonntag war unser Abreisetag. Früh schwommen wir als Sportprogramm noch einmal im Pool hin und zurück und legten uns dann bis Mittag in die Sonne. Gegen 11 Uhr packten wir unsere Sachen und checkten aus. Unser Hotel lag bei Göynük. Dort fahren die Linien 07 und 08 nach Antalya. Die Linie 08 fährt direkt an der D400 und macht wahrscheinlich nicht so viele Abstecher in die Orte. Wir nahmen die 07, da sie direkt am Hotel entlang fuhr. Natürlich lernten wir jetzt Beldibi und die Vororte von Antalya genau kennen. Wir wurden an der Endhaltestelle am 5M Migros abgeladen, zahlten 2 Euro p.P. und liefen vor zur Küste.
An der Küste entlang liefen wir bis zur Innenstadt. Auf dem Weg zu unserem Hotel kamen wir an einer großen Bühne vorbei, wo geprobt wurde. Wie wir mitbekommen haben, war an dem Tag Gedenktag für Atatürk. So gegen 15 Uhr waren wir im Hotel, ließen unsere Sachen im Zimmer und entdeckten die Innenstadt. Es waren sehr viele Touristen unterwegs. Gegen 16.30 Uhr setzten wir uns oberhalb des Hafens hin und tranken einen Tee. Da wir am nächsten Morgen bereits um 3.40 Uhr vom Hotel abgeholt wurden, zogen wir das Abendessen auf 17 Uhr vor und gingen zum Hotel zurück.
Wir hatten eine Gleichung mit mehreren Unbekannten gemacht. Zum einen wurde es laut aus Richtung der Bühne. Dazu bekamen wir noch das Jubeln des Meisterschaftsspiels von Galatasaray Istanbul (die Fußballmannschaft) mit, zu dem sich noch ein anderes Jubeln mischte. Wie ich später mitbekam, war an diesem Wochenende auch noch Final Four der Euroleague, wo Anadolu Efes Istanbul (Basketball) mitspielte. Dazu kam noch das Spiel diverser Livemusiker. Gegen 1 Uhr kehrte langsam Ruhe ein. Als wir 3.30 Uhr vor dem Hotel standen, machten sich die Besitzer der Musikkneipe gegenüber auf den Heimweg.
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