Ich hatte ja vor ca. zwei Monaten schon über Luminar berichtet. Vor ein paar Tagen wurde das Update auf Luminar 1.3.0 angekündigt und ich war neugierig.
Ich öffnete meine veraltete Demo-Version von Luminar. Dort fand ich einen Update-Button und lud das Update mit seinen knapp 250MB herunter. Nachdem Luminar 1.3.0 installiert war, begrüßte mich die Startmaske mit 14 neuen Tagen, in denen ich die Demo-Version testen konnte. Ganz großer Pluspunkt für Skylum.
Skylum wirbt gern mit Nachtbildern, auf denen die Milchstraße imposant funkelt. Also dachte ich an das letztens überarbeitete Foto unseres Namibia-Urlaubs. Diesmal wieder der Test: Lightroom vs. Luminar 1.3.0. Nachdem Skylum angekündigt hatte, dass es gravierende Performance-Verbesserungen bei der RAW-Bearbeitung gibt, wollte ich es wissen. Außerdem versprach ich mir ein wesentlich besseres Bild als Ergebnis. Zum Vergleich sieht man das Titelbild komplett unbearbeitet. Nachfolgend sieht man das Bild, wie ich es aus Lightroom exportiert habe.
Der DAM (Digital Asset Manager oder auch Bildbibliothek) ist noch für dieses Jahr angekündigt, deshalb habe ich das Kriterium mal außen vor gelassen. Als erstes drehe ich das Bild leicht, da der Horizont schief ist. In Lightroom kann ich entweder eine Gradzahl angeben oder per Schieberegler. Bei Luminar habe ich zwei Möglichkeiten. Entweder ich wähle das Crop-Werkzeug und kann dort direkt drehen (mit Gradangabe). Oder ich gehe über die Objektivkorrektur. Dort habe ich einen Bereich von -100 bis +100. Auch diese kann ich entweder per Schieberegler oder Direkteingabe variieren. Nur welchem Wert -100 entspricht, kann ich nur raten.
Kommen wir an dieser Stelle zu dem Punkt, wo mich zwei Sachen furchtbar aufgeregt haben:
- Die Eingabe von Kommazahlen geht nicht! Will ich die Belichtung um 1,5 erhöhen, dann wird der Maximalwert 5 daraus. Auch eine Eingabe als 1.5 ändert daran nichts.
- Jedes Betriebssystem, das ich kenne, benutzt den Tabulator für den Sprung zum nächsten Feld. Luminar blendet damit die Menüs aus.
Nachdem ich das Bild zurecht gerückt habe, wollte ich einen der vielen Presets auf das Bild anwenden. Die Auswahl ist groß, am besten gefiel mir „Subway“. Nachteil bei fast allen Presets, die ich für dieses Bild hätte anwenden können – das Zelt bekommt eine Aura. Einen Effekt, den ich bei fremden Bildern gar nicht ausstehen kann. Künstlerische Freiheit hin oder her. Gebäude leuchten nicht.
Aber so will ich ja nicht ständig arbeiten. Mir ist eine Auswahl meiner eigenen Presets lieber. Also stellte ich alles auf Anfang und begann von vorn. Beim letzten Mal hatte ich schon festgestellt, dass man den „Weißabgleich“ nicht suchen kann. Geht immer noch nicht. Dafür ist das Modul „RAW-Entwicklung“ zu schnell gefunden und bietet alles auf den ersten Blick. Noch etwas Rauschreduzierung hinzu, etwas schärfen und schon ist Bild fertig. Hätte ich nicht ständig TAB gedrückt, wäre ich schnell fertig gewesen.
Jetzt nur noch das Bild für den Blog exportieren. Schön wäre es, wenn es hier auch Presets geben würde. Aber die Einstellungen sind schnell gemacht. Ich möchte, dass die lange Seite 1.500 Pixel hat. Ich gebe 1.500 ein, es steht aber 1.510 da. Wie bitte? Aber egal, die 10 Pixel machen ja nichts. Aber als ich das Bild mit dem Subway-Preset exportierte, tippte ich wieder 1.500 ein und es kam 1.490 raus. Ist das ein Rundungsfehler?
Was mir extrem gut gefallen hat, nachdem ich mit meiner ganzen Spielerei fertig war. Die Speicherauslastung hielt sich in Grenzen, wahrscheinlich kommt es auf die Module an, die man einsetzt. Sehr begeistert war ich vom Drehen des Bildes. Das ging so schnell und flüssig, dass ich schon fast erschrocken war. Einzig die weißen Gitterlinien blendeten zu sehr – zumindest bei meinem Nachtbild.
Fazit zur neuen Version: Skylum ist immer noch auf dem richtigen Weg. Wenn sie die kleinen Unschärfen in der Bedienung hinbekommen und der DAM halbwegs bedienbar ist, dann ist Lightroom für mich endgültig Geschichte. Wobei ich mittlerweile sehr an dem Kartenmodul hänge, wo ich GPS-Tracks mit den Bildern verknüpfen kann. Dafür kann aber Luminar neckische Effekt, wie das Sonnenstrahlen-Modul, was bei der Milchstraße einen Effekt erzeugt, als hätte jemand Löcher in den Nachthimmel geschossen.