Seit langem will ich mich schon mal an einem Pulled Pork versuchen. Es gibt verschiedene Varianten, wie z.B. im Smoker, im Grill, im Backofen. Aber ich habe mich dafür entschieden, Pulled Pork im Slow Cooker auszuprobieren.
Vorbereitung
Da es mein erster Versuch ist, entscheide ich mich erstmal für ein minderwertiges Stück Schweinenacken. Schließlich geht es mir in erster Linie darum, auszuprobieren in welche Richtung der Rub und der Mop gehen sollen und wie lange das Fleisch braucht. Ich entschied mich für ein 1,2kg großes Stück Fleisch mit Knochen. Am Abend kommt erst etwas Senf darauf und anschließend Stebis Gewürzmischung „Griechischer Gott“. Ich wickle das Fleisch in Frischhaltefolie und stelle es über Nacht in den Kühlschrank.
Für den Mop nehme ich 300ml Apfelsaft (Granini oder Hohes C, weil ohne Zuckerzusatz) und ca. 100ml heißes Wasser und einen Esslöffel Honig. Das heiße Wasser nehme ich nur aus dem Grund, damit der Slow Cooker schon etwas Temperatur hat, bevor ich das Fleisch hineinlege. Mein Grillthermometer sagt, dass mein Sud eine Temperatur von 50°C hat, als ich das Fleisch hineinlege.
Slow Cooking
Als ich das Fleisch aus dem Kühlschrank nehme und das Thermometer in den Kern des Fleisches einführe, wird mir eine Temperatur von 10°C angezeigt. Ich platziere das Fleisch im Slow Cooker und lege den Deckel drauf. Ich stelle mir einen Timer, der mich alle 45 Minuten daran erinnert mit einem Löffel das Fleisch zu übergießen. Nach 2 Stunden zeigt mir das Thermometer eine Temperatur von 73°C an. Ich ziehe das Thermometer heraus und stecke es weniger tief hinein, an dieser Stelle sind noch 60°C.
Wie ich gelesen habe, soll das Fleisch eine Temperatur während des Kochvorgangs von ca. 90°C halten. Während das Fleisch 11 Stunden sich hin köchelt, kommt es doch nicht über 78°C hinaus. Deswegen entschließe ich mich einen weiteren Schritt hinzuzufügen.
Finale
Ich heize den Ofen auf knapp über 100°C auf und nehme den Slow Cooker Topf so wie er ist und stelle ihn offen rein. Ich möchte damit den Fleisch noch ein Finish verpassen. Dort verbringt er noch die nächsten 1,5 Stunden. Danach hole ich den Topf raus, mache den Deckel drauf und lasse das Fleisch noch eine Stunde ruhen.
Die Kostprobe
Dreizehn Stunden hat das Fleisch im Topf verbracht. Als ich es aus dem Topf nehme, fallen unten schon die ersten Knochen von selbst ab. Es ist wie es in den Rezepten versprochen wurde. Die Kruste außen ist fest und knusprig, innen ist das Fleisch saftig und butterweich. Ich brauche wirklich nur zwei Gabeln, um das Fleisch zu zupfen. Ich hatte mir ein schönes Brötchen ausgesucht und etwas Coleslaw gekauft. Wie gesagt, es war erstmal nur ein Test. Beim Zerlegen probiere ich schon und muss zugeben, dass es sehr lecker geworden ist. Ich habe als Honig Korsischen Honig genommen, der einen sehr intensiven Eigengeschmack hat. Den schmeckt man auch jetzt noch sehr intensiv heraus. Ansonsten kann ich nichts aussetzen.
Die Reste, die nicht ins Brötchen kommen wandern in eine Frischhaltebox und werden noch mit etwas Bratensaft begossen, damit das Fleisch nicht zu trocken wird.
Ich bin wirklich sehr überrascht, welch gute Ergebnisse man schon mit so einfachen Mitteln erreichen kann. Nicht auszudenken, wenn man qualitativ hochwertiges Fleisch nimmt und Rub und Mop vorher auf einander abstimmt. Ich hatte bei meinem Versuch eher auf vorhandene Ressourcen zurück gegriffen. Auch wenn man immer nur zwischendurch nach dem Fleisch schauen muss, ist es insgesamt doch anstrengend. Zumindest was die Geduld betrifft.