Die letzten Tage unserer Kreuzfahrt sind wir in Dubai. Hier liegen wir zwei Tage im Hafen und können die Stadt ausgiebig besichtigen. Wir haben ein 3-Tages-Ticket für den Big Bus und versuchen so viel wie möglich mitzunehmen.
Die Überfahrt von Abu Dhabi ist kurz und als wir früh aufwachen, liegen wir schon im Hafen. Erstes Ziel für heute wird die Jumeirah Moschee sein. Hier werden Touren angeboten, die einem erklären, worum es beim Islam geht. Dazu nehmen wir ein Taxi und lassen uns bis zur Haltstelle der Moschee fahren. Es ist erstaunlich, dass der Fahrer nicht weiß, wo die Moschee ist.
Vor Tourbeginn werden uns noch jede Menge Köstlichkeiten angeboten, die wir gern probieren. Da ich gerade erst gefrühstückt habe, halte ich mich an einen arabischen Kaffee und Datteln. Kurz nach 10 Uhr geht es los und unser Guide erklärt uns als erstes, wie sich Muslime vor dem Gebet waschen. Die Zuschauer ermutigt er, es auch mit zu probieren. Danach geht es in die Moschee und der Guide erklärt uns den Aufbau der Moschee und Grundlagen des Gebets. D.h. wie oft wird gebetet, zu welcher Uhrzeit usw. Danach spielt er den Ablauf einmal durch, beginnend mit dem Ruf des Muezzins, nach dem die Gläubigen 20 Minuten Zeit haben in die Moschee zu eilen. Danach ging er das Gebet durch, erklärte uns die einzelnen Schritte und was für eine Bedeutung sie haben. Anschließend kam eine große Fragerunde, die über Mekka bis zur Bekleidung der Einheimischen führte.
Interessant bei der Führung waren zwei Fakten. Ruft man sich das traditionelle Gewand der Araber in den Kopf, sieht man vor seinem geistigen Auge das Kopftuch, gehalten von den zwei schwarzen Ringen. Was ich bisher nicht wusste, was für eine ursprüngliche Bedeutung diese Ringe haben. Sie waren zur Zeit der Karawanen dafür gedacht, dass man damit die Beine der Kamele verband, für jedes Bein ein Ring. Und damit sie beide Hände frei hatten bzw. damit sie nicht verloren gingen, trugen sie sie auf dem Kopf.
Ich wusste auch, dass es zwei große islamische Strömungen gibt, die Sunniten und die Schiiten. Jede behauptet natürlich für sich, die einzig wahre Richtung zu sein. So wurde uns erklärt, dass die Sunniten Mohammed Pfad folgen, während sich die Schiiten als Unterstützer Mohammeds bzw. dessen Familie und Nachfolger sehen.
Nach etwas über einer Stunde war die Führung beendet und wir liefen zum nahe gelegenen Burj al Arab. Auf dem Weg dahin sahen wir, dass schon jede Menge Absperrungen aufgebaut waren, die auf einen Marathon hindeuteten. Am Jumeira Beach saßen wir eine Weile, schauten den indischen Familien zu, wie sie von sich ein Bild mit dem Burj machten. Mit dem nächsten Big Bus fuhren wir dann zur Dubai Mall.
In der Dubai Mall gingen wir in den Food Court, holten uns einen kleinen Snack zum Mittag und setzten uns raus. Ja, im Food Court gibt es auch eine kleine Ecke, wo man draußen sitzen kann. Von da aus nahmen wir den nächsten Big Bus zur Wafi Mall. Diese Mall hat Ägypten als Thema. Draußen stehen Statuen, wie in Luxor und die Mall hat die Form einer Pyramide. Wir deckten uns im Carrefour noch mit Mitbringseln für unsere Familien ein und dann begann die Sunset Tour.
Sunset Tour heißt, dass man mit dem Bus ungefähr eine Stunde raus aus Dubai fährt, wo nichts als Wüste ist. Dort schaut man sich den Sonnenuntergang an. Die Herren können ein Falken halten, während sich die Damen Henna-Tattoos auf die Hand zaubern lassen können. Oder man steigt auf ein Kamel, wird eine Runde im Kreis geführt und darf dann wieder absteigen. Wer noch nie in der Wüste war, für den mag das faszinierend sein, aber für uns war es nur eine Tour, die so billig wie möglich gehalten wurde. Auf dem Rückweg gab es mächtigen Stau bei der Dubai Mall, da gerade alle Touristen abgeholt wurden und so erwischten wir gerade noch so den letzten Bus zurück zum Schiff.
Den nächsten Morgen das gleiche Spiel, wir stehen auf und nehmen den Big Bus zur Dubai Mall. Dort erkundigen wir uns als erstes, ob es Behinderungen wegen dem Marathon gibt. Ja, die grüne Linie wird umgeleitet, sie fährt direkt zur nächsten Verbindungsstation. Das kam uns sehr recht, denn wir wollten in die Marina fahren. Mit der blauen Linie machen wir dann eine kleine Rundtour in der Marina, bis sie uns zum Atlantis Hotel an der Spitze der Palmeninsel bringt.
Teil des 3-Tage-Tickets vom Big Bus ist auch eine Besichtigung des Aquariums im Atlantis. Unglaublich viele Menschen drängen sich durch die Gänge des Hotels, doch nur wenige begehren Einlass zum Aquarium. Wir kannten ja schon das Atlantis-Hotel auf den Bahamas und deshalb gab es für uns im Aquarium wenige Überraschungen. Auch dieses ist schön gemacht, doch es übertrifft das Original was die Dimensionen betrifft um Längen.
Nach dem Atlantis fahren wir zur Emirates Mall, wo wir Krisztas Bruder treffen. Er hat uns am Abend zum Essen eingeladen. Deswegen wurde wir von ihm gebeten, nicht in „Backpacker-Klamotten“ zu kommen. Nachdem wir ihn in der Mall getroffen hatten, wurden wir belehrt, dass der Dresscode Smart Casual ist, d.h. ich hatte mit Jeans und T-Shirt verloren. Zum Glück sind wir in einer Mall. Auch wenn 50% Preisreduzierung angeschrieben war, richtige Schnäppchen konnten wir nicht finden. Aber genug, um dem Dresscode zu genügen.
Nach dem Shopping geht es in Alex‘ neue Wohnung. In der obersten Etage befindet sich der Swimming Pool und ein Fitnessstudio, die von den Mietern genutzt werden können. Außerdem haben wir eine prima Aussicht auf die Marina. Wir ziehen uns um und Alex teasert uns. Wir würden gleich mit unserem Lieblingsauto fahren. Kriszta und ich schauen uns fragend an. Wir haben ein Lieblingsauto? Ich brauche eine Weile, bis ich eine Idee habe: ein Ford Edge.
Ich lag richtig! Die Fahrt führt uns zum Madinat Jumeirah, einer Anlage aus Bars, Hotels und Restaurants in der Nähe des Burj al Arab. Da wir Budgetreisende sind, hauen uns die Preise von den Socken. Kein Gericht unter 120 Dirham (ca. 27 Euro) und das Bier kostet 50 Dirham (ca. 11 Euro). Im Anschluss an das Essen laufen wir noch etwas an den Hotels vorbei. Alex‘ Freunde sind so lieb und fahren uns dann bis zum Schiff zurück. Naja, bis zur Kontrolle, da private Fahrzeuge nicht passieren dürfen. Wir sollen ab hier ein Taxi nehmen. Zum Glück kommt gerade ein Arbeiter vom Industriehafen, der seine Tour macht und nimmt uns zum Schiff mit.
Letzter Tag in Dubai. Wir können ganz schlecht schlafen, weil die ganze Nacht Koffer geschoben werden bzw. Türen knallen. So stehen wir missmutig kurz nach 6 Uhr auf, packen unsere Koffer und gehen frühstücken. Danach verlassen wir das Schiff und nehmen ein Taxi zur nächsten U-Bahn-Station.
Unser Fahrer ist ein Pakistaner, der versucht, uns abzuzocken. Wollen wir Taxameter oder Festpreis? Wir möchten Taxameter. Er schaltet es trotzdem nicht und erzählt uns, dass wir doch zu einer anderen Station fahren sollen, da wäre weniger Verkehr. Nein, wir möchten zur Station Al Ghubaiba. Als wir ankommen, verlangt er 50 Dirham, obwohl die Fahrt nicht mehr als 35 Dirham kosten kann. Der Taxifahrer fängt eine Diskussion an, die damit endet, dass wir die Polizei rufen, wenn er uns nicht den Taxameterpreis nennt. Er lässt sich nicht darauf ein, was verwunderlich ist, denn Ärger mit öffentlichen Stellen sollte man nicht haben. Anschließlich drückt er ein paar Knöpfe und es erscheint eine 40 im Display. Wir drücken im das Geld in die Hand, steigen aus und laufen zu Metro.
Wir nehmen die Metro zu Alex, laden unsere Koffer ab und laufen durch die Marina. Mittagessen gibt es bei der Cheesecake Factory. Sheldon hat Recht, die Burger sind wirklich gut und die Portionen reichlich. Wir verbringen noch den restlichen Nachmittag und Abend in der Marina. Da an dem Tag das Shopping Festival zu Ende geht, gibt es ein riesiges Feuerwerk. Danach schnappen wir unsere Koffer und fahren mit der Metro zum Flughafen. Auch abends um 22 Uhr ist die Metro noch sehr voll und erst gegen Ende bekommen wir einen Sitzplatz.