Letztens stellte ein Kumpel die Frage in die Runde, ob wir nicht mal ein neues Spiel für die LAN-Party kaufen wollen. Es ging ein kleiner Dialog los, ob man nicht lieber ein Spiel zum Downloaden nehmen sollte, weil es kaum noch PC-Games auf DVD zu kaufen gibt. Der Urheber der Frage mag keine Downloads und lehnte das ab. Ich wollte auch meinen Beitrag leisten und fing an zu schreiben und zu schreiben und irgendwann merkte ich: Jetzt wird es zu viel. Also entstand dieser Blogeintrag…
Heute mal ein kurzer Abriss über den Fortschritt der Spiele in den letzten Jahren. Fangen wir vor 15-20 Jahren an, wo man noch mit einem Modem online gegangen ist. Da war es für Spiele wichtig zu unterscheiden, ob man online ist oder nicht.
Damit nicht jeder mit gecrackten Spielen rumflitzte, erfand man den Kopierschutz. Der war damals noch auf der CD/DVD drauf (Hintergrund: Meistens bestand der Kopierschutz aus Fehlern auf der CD/DVD, die erwartet wurden oder Missachten des Standards). Als Laufwerke auf einmal mit mehreren Standards (CD, DVD, DVD+R, DVD-R usw.) umgehen mussten, wurden sie strikter bei der Einhaltung der Standards, d.h. die Spiele liefen mit bestimmten Laufwerken nicht, weil das Laufwerk der Meinung war, kein Medium zu erkennen. Das führte zu frustrierten Kunden und Herstellern, die den Kram zurücknehmen mussten. Was für ein Glück, dass sich zu der Zeit ein anderer Standard breit machte, der sich DSL nannte. Dieses komische Internet und auch noch zuhause und auch noch viel schneller wie Modem. Toll!
Und irgendwie stellte sich jede Spielfirma einen Server hin, der für Registrierungen verantwortlich war. Das Spiel telefonierte nach Hause und man bekam das Okay, dass man spielen durfte. Die Hersteller entdeckten irgendwann, dass es natürlich auch so seine Vorteile hat, wenn der Kunde online ist. Denn hatte man einen groben Schnitzer im Programm, konnte man Dateien zum Kunden schicken und schon lief das Spiel wieder. Also fingen die Programme an, bei jedem Start nach Haus zu telefonieren und nach Updates zu fragen. Außerdem hatte es natürlich auch Vorteile für die Kunden: Menschen ohne Freunde konnten über dieses Internet Fremde einfach herausfordern und man musste kein schlechtes Gewissen haben, wenn die anderen verlieren. Die können schmollen, ohne dass es einen juckt.
Bis irgendwann den Herstellern die Ideen für Spiele ausgingen. Geballer, Strategie, Logik… alles schien ausgereizt. Also kam ein Spielehersteller auf die clevere Idee und dachte sich: Warum stelle ich nicht den gesamten Prozess (Auslieferung, Registrierung, Updates) nicht jungen Firmen zur Verfügung, damit die neue Ideen bringen und ich trotzdem Geld verdiene. Und so entstanden Portale wie Steam, Origin usw. Und damit sind wir quasi auf dem Stand vor 9 Jahren.
Ich lasse das komplette Konzept von Spielen, die eigene Welten generieren mal außen vor. Ach naja, vielleicht einen Satz: Mittlerweile gibt es Spiele, wo es keine feste Handlung mehr gibt. Der Inhalt wird dynamisch generiert und man kann ein komplett neues Universum entdecken. Hier geht es um entdecken, überleben und Bilden von Allianzen, Handel etc. Je nachdem, worauf man Lust hat.
Wer neugierig ist: No man’s skyAber worauf will der alte Mann mit seinem Geschwafel hin? Stellt euch vor, ihr geht in den Mediamarkt und fragt nach „La-la-Land“ auf VHS.