Skoda ist ja glücklicherweise eine der Marken, wo man relativ problemlos sämtliche Lampen selbst wechseln kann. Und damit ihr problemlos da durch kommt, hier eine Anleitung, wie ich bei meinem Octavia mein Abblendlicht gewechselt habe.
Ich schicke gleich mal den obligatorischen Disclaimer vorn weg. Ich bin nicht verantwortlich, wenn ihr irgendwas an eurem Auto kaputt macht. Das ist nur ein Ratgeber, wie ihr euch einen teuren Werkstattbesuch ersparen könnt. Gleichzeitig könnt ihr eurer Frau / eurem Mann zeigen: Da schau, ich kann Auto basteln!
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Zuerst möchte ich eine kleine Einweisung geben, wo sich was befindet. Es gibt keinen direkten Weg zur Lampe. Dafür ist der gesamte Teil mit der Beleuchtung ein Block, den man ausbauen kann. D.h. wenn ihr Blinker, Fern-/Abblendlicht oder Standlicht wechseln wollt, der Ausbau ist dazu immer gleich. Noch vor dem Kühlergrill ist ein Haken, der als Verankerung dient (siehe Pfeil unten). Im Motorraum befindet sich eine weiße Plastikmutter (siehe oberer Pfeil), die für einen festen Sitz der Lichtanlage sorgt.
Je nachdem, ob ihr links oder rechts wechseln müsst, wird es sehr einfach oder ziemlich knifflig. Die weiße Plastikmutter könnt ihr entweder mit einem 13mm-Steckschlüssel lösen (rechts) oder eine Kombizange (links). Gerüchten zufolge kann man diese Mutter auch von Hand lösen. Manchmal sitzt sie so fest, dass ich die Hilfe eines Steckschlüssels benötige. Lasst euch nicht beirren, wenn sich der hintere Teil mitdreht. Je nachdem, wie alt euer Octavia ist, geht nur die Plastikmutter ab oder der gesamte Stift samt Mutter löst sich. Beides führt zum Erfolg.
Wie man auf den Bildern sieht ist der Platz für die linke Seite ziemlich knapp. Wer hier nicht genügend Platz für die Hand hat und dessen Schraube sehr fest sitzt, dem sei eine Kombizange empfohlen. Das setzt der Mutter etwas zu, aber hey – wie oft wechselt man im Leben seines Autos die Lampe?
Wenn ihr den Kampf gegen die Mutter gewonnen habt, dann könnt ihr jetzt mit dem Ausbau der Lampe beginnen. Nachdem ihr jetzt hinter der Lampe gekämpft habt, bewegen wir uns nach vorn, vor den Kühlergrill. Am linken, unteren Ende findet ihr einen Hebel und einen Haken. Den Hebel kann man leicht nach oben bewegen, aber der Haken klemmt und das gewaltig. Da man initial nicht weiß, was man damit machen soll, hab ich mal ein Bild gemacht – Haken gezogen und Haken drin. Da wo der Haken rein geht, sammelt sich allerlei Dreck an, den euch euer Vordermann bei Regenwetter entgegen wirft. Hier braucht man Kraft, aber keine Gewalt – am besten ihr zieht Handschuhe an. Dass ihr erfolgreich wart, sehr ihr, wenn am Haken eine seitliche Verbreiterung seht.
Als ich mal meine rechte Lampe gewechselt habe, stand ich vor einem Rätsel. Ich hatte den Hebel gelöst und trotzdem ließ sich meine Lampe nicht dazu bewegen, sich aus der Halterung zu löschen. Grund auch hierfür ist der Dreck, der sich im Laufe der Zeit in den Ritzen festgesetzt hat. Also ruhig mal an der Lampe rütteln, irgendwann bewegt sich die gesamte Lampenhalterung nach vorn und man hat Zugriff auf das Innenleben. Um die Halterung komplett auszubauen, kann man den Kontaktstecker (ganz rechts im Bild) ziehen, muss man aber nicht – so kompliziert ist der Lampenwechsel nicht.
Ziemlich offen liegt das Standlicht da, das Abblendlicht ist in der Mitte hinter der riesigen Gummikappe und der Blinker hinter der großen Plastikschraube. Für das Fernlicht muss man den Kontakt abziehen und die Metallhaken lösen. Das Abblendlicht dreht ihr aus der Halterung und dann kommt eine kleine Stolperfalle. Was mir jedes Mal passiert, wenn ich das Abblendlicht wechseln will: Es scheint, als ob die Lampe an zwei Plastikhaken eingerastet ist, aber genau das ist falsch. Die Lampe ist einfach nur aufgesteckt und muss abgezogen werden. Mit einem kleinen Schraubendreher könnt ihr die Lampe einfach aus der Verankerung hebeln.
Wie man an meinen Fingern sieht, macht man sich nicht mal richtig die Hände schmutzig und hat sich trotzdem die Werkstattkosten erspart. Am Beispiel des Ablendlichts bekommt man schon einfache H7-Lampen zum Preis von 2,50 Euro. Ich entschied mich für eine hellere Variante – die Bosch Xenon Blue. Das ist nicht wirklich Xenon-Licht aber das Licht ist spürbar heller und hat einen leichten Blauschimmer, wie man ihn von Xenon-Scheinwerfern kennt. Eine halbe Stunde Arbeit dazu (an der frischen Luft) und schon seit ihr fertig. Viel Erfolg!