Immer wieder habe ich zwischendrin mal eine Idee, was ich von meiner Plattenverwaltung noch gerne wissen möchte – so eine Art universelle Statistik. Zum Beispiel möchte ich wissen, welche Platten noch kein Cover haben, wo noch kein Erscheinungsjahr hinterlegt ist usw. Unabhängig davon entdeckte ich auf meiner virtuellen Maschine auf Arbeit einen Hinweis auf Microsoft Power BI. Wenn man das auflöst, wird Business Intelligence daraus. In Kombination mit „Power“ klingt das richtig gruselig nach stundenlangen Besprechungen in den Fakten und Zahlen präsentiert werden. Fakt ist – genau dafür ist das Teil gedacht. Power BI verbindet sich mit einer Datenquelle und extrahiert die Daten. Danach gruppiert, summiert der Anwender und macht dann eine schicke Grafik daraus.
Also hab ich mich hingesetzt und der Power BI meine Plattenverwaltung zu futtern gegeben. Prima hat mir gefallen, dass man sofort das komplette Datenmodell sieht und die Beziehungen der Tabellen untereinander. Und genau entlang dieser Beziehungen konnte ich meine Abfragen aufbauen. Meine erste Frage an das System war: Wie oft höre ich Platten in Beziehung zu ihrem Erscheinungsdatum?
Ich schnappte mir die Tabelle „PlayStats“. Dort ist das Datum hinterlegt ist, wann eine Platte abgespielt wurde. Diese Tabelle verweist auf die Platte und diese wiederum auf die Veröffentlichung. Ich reduzierte das Abspieldatum auf Monat und Jahr. Dann entfernte ich Daten, die nicht relevant sind. Anschließend gruppierte ich nach dem Erscheinungsjahr, was eine neue Spalte hervorruft: Die Anzahl pro Monat und Erscheinungsjahr.
Jetzt kommt der optische Teil. Bis jetzt starrt man nur auf langweilige Zahlenkolonnen. Aber nachdem man die Daten fertig hat, kann man ähnlich wie in Excel Diagramme generieren. Dabei kann ich live die Diagrammtypen ändern usw. Fertig war mein erstes Diagramm: Eine Treemap, die zeigt, dass mehr als ein Drittel der Veröffentlichungen aus dem Jahr 2016 stammen. Das kommt daher, dass ich die Abspielfunktion 2016 eingeführt habe. Darunter sieht man die einzelnen Monate. Auf die Schnelle erstellte ich noch ein zweites Diagramm. Anhand der Veröffentlichung wollte ich sehen, wie sich die Verteilung des Mediums geändert hat. Die Grafik stimmt mit meinem Erfahrungswert überein. In den 90er Jahren habe ich viel Vinyls und CDs gekauft und ab 2011 kaufe ich fast ausschließlich online.