Ich fiel aus allen Wolken, wo ich letztens meine Newsletter las und darüber stolperte, dass über eine Rückkehr von KLF spekuliert wird. Grund dafür war ein 40-minütiges Video mit Zusammenschnitten von ihrem alten Material. Wenig später tauchte ein Plakat auf, dass auf eine Aktion am 23.08.2017 hinwies. Werfen wir einen Blick auf die Geschichte der Band, die später als KLF europaweite Erfolge feierte.
1987 wurden die Justified Ancients of Mu Mu gründet. Schon mit ihrer Debut-LP „1987“ eckten sie gewaltig an, denn es tummelten sich haufenweise Samples darauf, bei denen keiner um Erlaubnis gefragt hatte. Nachdem der Verkauf eingestellt werden musste, wurden alle verbleibenden Exemplare verbrannt. Ein Jahr später betraten sie das erste Mal als The KLF den Musikmarkt und forderten ihn immer wieder mit ihren extravaganten Aktionen (so z.B. ihr Auftritt bei den Top of the Pops, wo sie mit Extreme Noise Terror auftraten und mit Gummigeschossen ins Publikum schossen) heraus.
Zu dem Zeitpunkt dachte ich noch, ihnen würde der Kommerz widerstreben. Aber die Justified Ancients of Mu Mu bzw. The KLF als Kunstprojekt zu betrachten, kam mir erst in den Sinn, lang nachdem es KLF nicht mehr gab. 1992 war dann Schluss mit KLF. Es endete damit, dass der gesamte Katalog ihrer Werke eingestampft wurde. Höhepunkt ihres (künstlerischen) Schaffen stellte das Verbrennen von 1 Million Pfund dar. Die Aschereste pressten sie in einen Ziegel. Die Kunstwelt reagierte interessiert und wollte den Ziegel für Ausstellungen erwerben – aber die beiden wollten 1 Million Pfund dafür… Dieser Aktion folgte die Ankündigung eines 23-jährigen Schweigens.
Nachdem am 1.1.2017 ihr 30-jähriges Jubiläum als The Justified Ancients of Mu Mu war, nähert sich mit 23.8.2017 auch der Ablauf ihres Schweigens. Natürlich waren die beiden in der Zeit nicht untätig. Nur gemeinsam haben sie in der Zeit musikalisch nichts mehr auf die Beine gestellt. Um ehrlich zu sein, rechne ich auch nicht damit. Aber ich mag diesen Kult um eine Band, die gerade mal 4 Jahre aktiv war und sich dann 23 Jahre in Schweigen hüllt. Mittlerweile hat es sich jedes Musikblatt, was einigermaßen was auf sich hält (ja, bis hin zum Rolling Stone) darüber berichtet.