Die Deutsche Sprache hat viele schöne Redewendungen: Das Pendel schwingt immer in zwei Richtungen. Wie man in den Wald ruft, so schallt es heraus. Wer austeilt, muss auch einstecken können. Ab worauf will ich hinaus?
Das Unwort 2015 wurde gekürt: Gutmensch. Der Duden definiert ihn wie folgt:
[naiver] Mensch, der sich in einer als unkritisch, übertrieben, nervtötend o.ä. empfundenen Weise im Sinne der Political Correctness verhält, sich für die Political Correctness einsetzt
Was mich jetzt dazu anregt, diesen Beitrag zu schreiben ist folgender. In meinem Bekanntenkreis gibt es Leute, denen es überaus wichtig war/ist, die letzten Monate ihre Facebook-Historie damit zu füllen, dass so ziemlich jeglicher Beitrag geliked wurde, der sich damit beschäftigt welche Bereicherung die Flüchtlinge für unsere Gesellschaft darstellen. Jeder kritische Kommentar endete früher oder später mit Nazivergleichen. Selbstregend wurde auch jeder zu findende Beitrag geliked, der jeglichen Kritiker an der Zuwanderung als Vollpfosten, Nazis oder ähnliches bezeichnete.
Und plötzlich fühlen sich diese Leute angesprochen, wenn es darum geht, dass „Gutmensch“ das Unwort des Jahres ist. Natürlich scheinen sie nicht zu begreifen, dass es bei dem Unwort nicht darum geht, Menschen zu diffamieren, sondern die Gesellschaft für Deutsche Sprache wählt damit ein Wort aus, welches eigentlich nicht zum Deutschen Sprachgebrauch passt, weil es genau das macht – Menschen zu diskriminieren, zu verletzen oder zu beleidigen.
Und nun ist der „Gutmensch“ auch keine neue Erfindung, das Wort wurde 2000 in den Duden aufgenommen. Trotz alledem möchte ich eins sagten: Egal wer wen beschimpft, der muss auch einstecken können. Egal wie sehr sich der „Gutmensch“ über das für ihn gebildete Wort aufregt, denke ich, dass auch hier wieder ein Sprichwort zutrifft: Getroffene Hunde bellen…