Unsere Fähre von Nisyros zurück nach Kos geht um 15.30 Uhr, eine Stunde später sind wir da. Wir tanken noch etwas auf und fahren dann Richtung Kefalos, unserem zweiten Ziel auf Kos. Als wir in Kefalos einfahren überkommt mich ein komisches Gefühl. Eine ellenlange Straße – Links (Meerseite) Hotels, rechts kleine Gaststätten – keine Menschen. Das Gefühl bestärkt sich, als wir das Hotel Kordistos (*) betreten. Keiner da. Ich laufe hinten raus zum Pool, nur zwei Gäste, die sich sonnen, an der Bar – niemand. Nach 10 Minuten hat Kriszta jemanden gefunden. Der Kommentar „Sind Sie sicher, dass Sie das Zimmer gebucht haben?“ macht uns stutzig.
Am Griff zur Tür unseres Zimmers ist noch die Schutzfolie dran. Ansonsten scheint alles zu passen. Herrlicher Blick aufs Meer, alles neu gemacht. Dass man den Kühlschrank nicht anschließen kann, weil man einen Schrank an der Wand befestigt hat und somit die Steckdosen verbaut hat, stört uns wenig. Wir laufen etwas am Strand auf und ab und beschließend dann Essen zu gehen. Doch wohin?
In unserem Hotel wird es wohl kaum was geben. Uns lädt ein Schild vom Nachbarhotel ein, dass eine Grillplatte und all you can drink-Wein für 12,95€ verspricht. Da wir am Vorabend üppig geschlemmt haben, denken wir, dass es eine gute Idee ist, eine Grillplatte zu teilen. Wir nehmen eine große Flasche Wasser, einen Salat und die Grillplatte. Bereitwillig bringt man uns auch zwei Weingläser. Toll! Der Weinkrug ist bald alle und sofort kommt ein neuer. Satt, zufrieden und leicht angeheitert gehen wir aufs Zimmer zurück. Nachdem ich den Fernseher mit Strom versorgt habe, muss ich feststellen, dass das Antennenkabel nicht in die Buchse passt. Was solls, also lesen wir… ohne Nachttischlampe, denn da schaut nur ein Kabel aus der Wand.
So wie der Abend endet, beginnt der Morgen. Wir stehen vor dem Frühstücksbüffet: Brötchen, Müsli, Marmelade. Meine Paleo-Frau ist aufgeschmissen und fragt, ob sie ein Omelett bekommen kann. Die alte Frau ist nett und bereitet ein Omelett zu. Als wir fertig mit Essen sind, kommt eine zweite Frau hinzu und stellt Kriszta zur Rede: Omelett kostet extra! Kriszta weist auf eine Glutenunverträglichkeit hin. Egal, dann soll sie halt ein Attest ihres Arztes vorlegen. Bitte? Der Tag kann nur besser werden.
Wir fahren zum Paradise Beach, der seinem Namen alle Ehre macht – herrliches Blau. Wir fühlen uns etwas einsam, weil wir die ersten sind. Doch ab 10 Uhr füllt sich langsam der Strand. Wir gehen noch etwas am Strand entlang und dann wollen wir essen gehen. Warum nicht gleich hier? Gesagt, getan. Wir sind von der Einrichtung überrascht, das sieht ziemlich teuer aus. Zu unserer Überraschung stellt sich heraus, dass der Inhaber ein Deutscher ist, der hier seit 20 Jahren lebt. Ein ehemaliger Metzgermeister, der auch eine Fleischerei in Argentinien hat und nun hier ein Restaurant betreibt. Wir fragen ihn nach der Besucherflaute, die wir festgestellt haben – ja, Anfang Mai war hier die Hölle los und seit einer Woche – nichts. Die Moussaka und die Gyros-Platte sind exzellent.
Den Nachmittag verbringen unter dem Sonnenschirm, denn aus meinem leichten Sonnenbrand ist ein richtig heftiger geworden. Man sollte nicht in der Mittagssonne durchs Wasser waten, meine Knöchel sind knallrot. Wir fahren noch in das eigentliche Kefalos (nicht die Hotelstraße), das höher auf dem Berg liegt. Auf dem Rückweg suchen wir uns noch was zu Essen, fahren aber erstmal zurück ins Hotel.
Der Zwischenfall am Morgen war nur ein Missverständnis, das Omelett geht natürlich und ist gar kein Problem. Auch der Fernseher wird angeschlossen. Dafür ist unser Esserlebnis im St. Barbara nicht so besonders. Wir warten lange und als das Essen kommt, ist es auch schon kalt. Nur mein Moussaka glüht, aber rings herum (Fleisch, Reis, Chips) – alles kalt. Für knapp 19 Euro aber relativ leicht zu verschmerzen. Wir verbringen den Abend lesend auf dem Zimmer. Am nächsten Morgen erwartet Kriszta wieder ein Omelett, diesmal ohne Widerspruch. Unsere Sachen sind gepackt, wir ziehen weiter…
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