Ich habe Pantha du Princes Album „This bliss“ zu schätzen gelernt, weil es so schön entschleunigt. Als ich letztens auf das neue Album von Recondite stieß war ich mir nicht ganz schlüssig. Das klang schon gut, war aber nicht so ganz meine Richtung. Und da stolperte ich auf das 2013 veröffentlichte Album „Hinterland“. Und genau damit war ich zufrieden.
Wenn man das Wort „Hinterland“ zerlegt und analysiert ist das schon ziemlich verwirrend. Die Erde ist nun mal eine Kugel und hinter Land folgt immer wieder Land oder auch Wasser. Von dem Standpunkt aus gesehen ist „Hinterland“ immer eine Betrachtung wo man sich aktuell befindet. „Hinterland“ liegt immer dort, wo man hin möchte, weil man noch nicht dort war, d.h. dem Begriff hängt etwas Unbekanntes, wenn nicht sogar Mysteriöses an.
Aber vielleicht geht es auch nicht in die Richtung, sondern greift „Hinterland“ als Ort auf, der abgeschieden liegt. Weit weg von der Zivilisation, aber nicht im negativen Sinne wie es Worte wie „Hinterwädler“ tun, sondern in Verbindung gebracht mit einem verträumten, fast romantischen Blick auf den Zauber der Natur. Und genau diesen magischen Moment trifft das Album auf den Punkt. Einen Schritt weiter und die Illusion fängt an zu bröckeln, denn vielleicht taucht dann schon die Spitze eines Schornsteins auf. Es ist so perfekt, wie es just in diesem Augenblick ist.