In unserem letzten Urlaub habe ich das erste Mal versucht, mit Hilfe eines GPS-Loggers meine Fotos in Lightroom zu taggen. Die notwendige Vorbereitung hatte ich getroffen: Uhr des GPS-Loggers und Uhr der Kamera waren synchronisiert. Also zeichnete ich eine ganze Woche lang Tracks auf. Als wir zurück kehrten, importierte ich die RAW-Bilder von meiner EOS 7D und lud die Daten von meinem Holux M-241 herunter. Hätte ich ein Jahr gewartet, dann hätte ich mir die 6D gekauft, die integriertes GPS hat. Das von Holux mitgelieferte Tool ermöglicht auch das Umwandeln des internen Formats in das vom Lightroom akzeptierte GPX-Format. Und schon hatte ich zwei Probleme am Hals.
1. Lightroom importierte die GPX-Daten nicht.
Ich erhielt immer wieder die Meldung „Fehler beim Laden des Tracklog“. Ich probierte mehrere Webseiten, die GPX-Tracks darstellen konnten und keine hatte ein Problem damit. Also machte ich mich schlau… Lightroom 5 unterstützt offensichtlich vom dem GPX-Standard V1.1 nur die Tracks, nicht die Routen. Und genau die Routen liefert das Konvertierungstool von Holux. Zu Beginn kommen die ganze Wegpunkte und dann folgt die Route. Das sieht ungefähr so aus:
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 | <rte> <name>Route</name> <rtept lat="35.679241" lon="51.412277"> <time>2014-08-10T05:16:12Z</time> <ele>724.81</ele> <speed>8.38</speed> <name>Point 0</name> </rtept> ... (weitere Routenpunkte) </rte> |
Ich versuchte es per GPS-Babel zu konvertieren, aber das Tool blieb mir jegliche Antwort schuldig, sondern gab nur Fehler aus. Bevor ich also weitere Software installierte, die keine Ergebnisse liefert, suchte ich nach einer Webseite, die GPX-Daten konvertiert. Dabei stieß ich auf den GPS-Visualizer. Dort konnte man GPX- oder KML-Daten hochladen und erhielt wiederum GPX-Daten. Die dadurch erzeugte Datei konnte ich problemlos im Lightroom importieren. Jetzt wurde mich auch klar, dass es an dem Unterschied zwischen Tracks und Routen liegt, denn Tracks sind im GPX-XML folgendermaßen aufgebaut:
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 | <trk> <name>Route</name> <trkseg> <trkpt lat="35.679241" lon="51.412277"> <ele>724.81</ele> <time>2014-08-10T05:16:12Z</time> <speed>8.38</speed> </trkpt> ... weitere Trackpoints </trkseq> </trk> |
Nachdem ich auch die Ursache kannte, warum der Import schief läuft, hätte ich auch sofort den Eintrag im Forum bei Adobe gefunden. Die dort als korrekt angegebene Antwort funktioniert zwar, aber ist nicht richtig. Erst wenn man etwas weiter runterliest, sieht man dass beim GPX zwischen Tracks und Routes unterschieden wird und Lightroom nur Tracks unterstützt. Hätte ich das im Vorfeld gewusst, hätte ich die Anpassung auch per Suchen & Ersetzen vorgenommen. Aber damit hörte der Spaß nicht auf.
2. Die Zeitzone passt nicht
Ab dieser Stelle weiß ich nicht, wem ich die Schuld geben soll: Lightroom, Canon oder Holux, denn die Zuordnung zwischen den GPS-Daten und der Kamera passte nicht zusammen, obwohl ich beide Uhren auf die gleiche Zeit eingestellt hatte. GPS verwendet als Zeit die UTC (koordinierte Weltzeit). Meine Kamera hatte ich auf Standort „London“ und Sommerzeit auf „Aus“ gestellt, denn die Greenwich Meantime (GMT) ohne Sommerzeit entspricht bis auf eine kleine Differenz von 0,9 Sekunden der UTC. Das Ergebnis nach dem Import war, dass die Zeit der Aufnahmen in den Metadaten der Bilder exakt zwei Stunden zu spät war.
Lightroom unterstützt auf einfache Weise das Verschieben in eine andere Zeitzone, also konnte ich das schnell beheben. Das klingt jetzt alles sehr einfach, aber nach ca. 10 Importversuchen ist man es schon fast leid, die GPS-Daten zuordnen zu wollen, denn ich stoße immer wieder auf einen Bug, der mit immer wieder über den Weg läuft: Ich markiere eine bestimmte Anzahl von Bildern, z.B. 100 Stück, führe eine Operation darauf aus, wie z.B. die Zeitverschiebung, aber nur bei den ersten Bildern wird diese Aktion ausgeführt. Also fängt man wieder von vorn an… und das nervt gewaltig.