Im ersten Moment mag es absurd klingen – abnehmen, indem man mehr Fett isst. Aber hinterher sollte man gleich sagen: Verzicht auf Kohlehydrate! So wie damals die Steinzeitmenschen. Und aus diesem Grund nennt sich die Ernährung auch Paleo. Bei genauerer Betrachtung verbirgt sich dahinter weniger sich wie Steinzeitmenschen zu ernähren, als den Kohlehydraten den Kampf anzusagen. Mit der Umstellung tue ich mich sehr schwer, ich mag nicht auf mein Frühstücksbrötchen verzichten. Aber ein Blick auf die Erkrankungen der Neuzeit (an erster Stelle Diabetes) gibt einer Ernährungsumstellung schon Recht.
Kriszta ernährt sich schon seit einigen Wochen auf diese Weise und wenn wir kochen, achten wir drauf, dass keine der „bösen“ Lebensmittel mit ins Essen kommt. Also hier mal eine grobe Liste, was geht und was nicht. Es ist ziemlich schwer, aber die Paleo-Ernährung ist kein Dogma, dass einen zwingt, sich 100%-ig so ernähren. Eher ist als Hinweis zu verstehen, was dem Körper gut tut und was dem Körper schadet.
- Geht
- Fleisch, Wurst, Fisch
- Eier
- Gemüse, Nüsse
- laktosefreier Käse
- Butter, Fett, Kokosöl
- Grenzwertig
- Süßkartoffeln
- weißer Reis
- Obst (Prinzipiell gesund, aber hier ist der Fructosegehalt im Auge zu behalten)
- Geht gar nicht
- Brot, Brötchen, Kuchen und alle weitere, was aus Mehl gemacht wurde (hier der Feind: Stärke)
- Hülsenfrüchte (Bohnen)
- Kartoffeln, Naturreis (auch hier: Stärke)
- alles was Zucker enthält (Cola, Süßigkeiten) (jede Menge Kohlehydrate)
- Fertigessen (Zusatzstoffe bis zum Abwinken)
- Milch und Milchprodukte (Laktose)
- Alkohol
Schon erschreckend, oder? Alles was Spaß macht, ist verboten. Aber letztendlich ist das die Philosophie dahinter – wir haben uns mittlerweile zu sehr daran gewöhnt, dass Essen schnell verfügbar ist. Aber nur wenige hinterfragen, was im Körper mit dem Zeug passiert. Im Prinzip ist an Zucker nichts verwerfliches. Es führt dem Körper schnell Energie zu. Kurz gesagt geht es so ab: Die Zunge sendet „Süß!“ ans Gehirn, welches Insulin ausstößt. Insulin sorgt dafür, dass die Energie des Blutzuckers gespeichert wird. Gleichzeitig wird der Abbau von Fettzellen gestoppt. Was passiert, wenn diese Energie nicht verbraucht wird? Der Körper speichert die Energie in Form von Fettzellen. Dass diese Umwandlung auch noch ordentlich über die Leber geht, verrate ich mal lieber nicht.
Aber wenn es denn so gesund ist, warum wird es dann nicht anerkannt? Meiner Meinung nach möchte da die Nahrungsmittelindustrie noch ein Wörtchen mitreden. Es ist einfacher und billiger, chemisch etwas herzustellen, Zucker reinzukippen und es dann als gesund zu verkaufen. Ich habe mir mal den Spaß gegönnt nachzusehen, wie es sich denn mit fettarmer Milch verhält. Genau wie ich erwartet habe: je geringer der Fettgehalt, desto mehr Kohlehydrate.
Kriszta achtet schon sehr bewusst auf ihren Kohlehydratekonsum, während ich mich bewege auf dem Niveau „Schau dir die Zutaten an und iss nicht, was deine Oma nicht kennen würde!“ bewege. Trotzdem heißt eine Paleo-Diät nicht, dass Essen nicht lecker sein kann. Auf den Bildern sieht man ja, wie gut das aussieht. Einmal gibt es Putenröllchen mit Käse und Kräutern, dazu Süßkartoffel-Pommes (gebacken, nicht frittiert) und Zucchini-Brätlinge. Und zum Nachtisch kann man sich einen Muffin aus Mohn, Kokosraspel und Mandelmehl machen und dazu leckere Birnen mit einer Soße aus Haselnussöl und Kakao essen.
Mehr Paleo-Rezepte und Ideen findest du hier: http://www.paleo-paradies.de/blog