Als ich gerade unterwegs war und die Arcanum gekauft habe, bin ich wieder über die verflixte „Andere Kunden kauften auch:“-Funktion gestolpert. Mich leuchtete eine grüne Scheibe an, auf der eine große schwarze Drei prangte. Interessiert hörte ich rein – das war genial, genau das was ich mochte. Ich muss zugeben, ich bin den letzten Wochen der Elektronica von boomkat.com überdrüssig geworden. Was elektronische Musik, speziell was IDM, Grime, Drum’n’Bass u.ä. angeht, haben die Briten ja immer noch die Nase vorn – logisch, kommt ja auch von dort. Aber was House und Techno betrifft, liegen mir kontinentale Produktionen näher am Herzen, wie z.B. das niederländische Label Delsin. Die haben ein Sublabel Ann Aimee, wo auch die Inertia-Serie veröffentlicht wurde, die sich aus 4 Releases bestand. Zwar bereits schon 2011 erschienen, aber der Großteil gefiel mir. Leider gab es auch Teile, wo mir nur ein oder zwei Tracks gefielen. Konnte es nicht eine Zwischenlösung geben? Und da fiel mir die Inertia-Compilation auf, die 2012 erschienen ist. Auf CD gibt es alle Stücke nur gemixt, was mir auch nicht gefällt. Aber für Freunde des digitalen Downloads hatte wieder mal iTunes ein Schnäppchen vorbereitet. Der komplette Mix und dann noch alle 16 Tracks einzeln – zum halben Preis, was mich die CD gekostet hätte.
Die Tracks bewegen sich zwischen Dub-Techno, stampfenden Technomonstern und bis auf das blanke Rhythmusskelett reduzierten Tracks. Mal sehen, wann ich mich wieder von dieser Phase erhole, denn eigentlich ist das genau der Techno, gegen den ich immer gewettert habe. Aber vielleicht ist es eine mentale Haltung meinerseits, denn als ich Mitte der 90er Trance höre, wo mir heute die Haare zu Berge stehen, wurde genau dieser Sound als primitiv und geistlos eingestuft. Merkwürdigerweise schwappt jetzt mit David Guetta und Konsorten genau dieser Sound zu uns herüber und erlebt eine Renaissance. Aber da bin ich jetzt schon 20 Jahre drüber hinaus…