Wir fahren entlang des Caprivistreifens nach Botswana. Schon im Vorfeld haben wir sichergestellt, dass unser Auto die Genehmigung hat, die Grenze zu überqueren und das unsere Versicherung sowohl in Namibia, als auch in Botswana gilt.
Im Gegensatz zu den letzten Tagen ist es bereits am Morgen mit 16°C im Zelt vergleichsweise angenehm. Als wir aufstehen, werden wir von Mücken umtänzelt, sie sind aber unwillig uns zu stechen. Wir fahren zur Botswanischen Grenze, die ganz anders ist, wie wir uns das vorgestellt haben. In unserer Phantasie lungern hier haufenweise Leute herum. Tatsache ist, dass außer einem anderen Touristenauto niemand hier ist.
Es gestaltet sich sehr einfach. Namibische Seite: Stempel in den Pass, weiterfahren, Auto in eine Liste eintragen, fertig! Auf der Botswanischen Seite werden wir mit einer Kontrolle empfangen. Die Einfuhr von Obst, Fleisch und anderen verderblichen Lebensmitteln ist nicht erlaubt. Wir hatten vorsorglich schon alles verbraucht, nur fiel die Inspektion unseres Auto so oberflächlich aus, dass die Äpfel nicht entdeckt wurden. Interessanterweise stellten wir bei den ganzen Kontrollen auf unserer Reise fest, dass immer nur in den Kofferraum bzw. in den dort befindlichen Kühlschrank geschaut wird. Legt man temporär seine Lebensmittel auf den Rücksitz bleiben sie komplett unbehelligt.
Es folgt auf der Botswanischen Seite das gleiche Spiel wie in Namibia. Auto in eine Liste eintragen, Genehmigung von der Autovermietung vorweisen, dass wir in Botswana fahren dürfen, Stempel in den Pass und schon kann es weiter gehen. Aber zuvor werfen wir von der Anhöhe, auf der die Botswanische Grenzstelle liegt, einen Blick ins Tal. Dort beobachten wir jede Menge Antilopen und Zebras. Anständig fragen wir, ob wir auch Fotos machen dürfen.
Und weiter geht es nach Kasane, wo sich in der Nähe unser Camp befindet. Als wir ankommen, sagen wir, dass wir 4 Nächte bleiben. Zwei Nächte Camping und zwei in Hütten. Etwas in Gedanken verloren sucht die Dame an der Rezeption in den Büchern. Die nette Dame findet uns in den letzten beiden Nächten, die ersten beiden Nächte scheinen nicht gebucht zu sein. Da der Platz so gut wie immer ausgebucht ist, wird es nicht einfach für uns. Wir bekommen den Notfallplatz neben der Bar, die sich direkt gegenüber vom Wasserloch befindet. Zu Beginn sind wir etwas empört – direkt neben der Bar? Wir mögen es ruhig! Doch als 16 Uhr die erste Elefantenherde lautlos angerauscht kommt, sind wir begeistert.
Wer näher am Spektakel dran sein will, muss in die Bar gehen. Klasse Aussicht. Als wir gemütlich unsere Nudeln essen, kommt eine Horde von Büffeln zum Trinken. Und obwohl die Bar gut besetzt ist, herrscht andächtiges Schweigen, keiner möchte die Tiere erschrecken. In der Nacht hören wir immer wieder Tiere kommen und gehen.
Der Weg zum Camp ist ziemlich sandig und wir machen erste Geländeerfahrungen mit unserem Auto. Das kommt uns zugute, als wir den nächsten Tag in den Chobe Nationalpark fahren. Dort ist der Sand noch tiefer. Wir sehen jede Menge Elefanten, Impalas und natürlich Giraffen. Die Wege im Chobe Nationalpark sind unglaublich schlecht ausgeschildert und wir irren mehr umher, ohne wirklich einen Plan zu haben, wo es lang geht.
Nachmittags unternehmen wir eine Bootstour, die uns über das Camp vermittelt wurde. Einfach hinter den Spar gehen und nach „weiß nicht mehr wie der hieß“ fragen. Klingt nach einem finsteren Deal, aber das war es nicht und wir erlebten noch mehr Tiere in ihrer natürlichen Umgebung. Da wir auch einem kleinen Boot für 6 Personen waren, sind wir auch wesentlich beweglicher gewesen, wie die großen Schiffe der Lodges und konnten so mal eben schnell zu einer Stelle, wo Elefanten das Wasser kreuzten.
Kleiner Hinweis: Wer am gleichen Tag schon mal im Nationalpark war, muss unbedingt den Zettel mit der Genehmigung mitbringen, dann spart man sich die erneute Nationalparkgebühr. Den folgenden Morgen springen wir nochmal ganz früh raus, um möglichst viele Tiere am Wasser zu erleben, was aber eine Pleite wird.
Es folgt das was folgen musste, wir kehren nach unserem Ausflug mit anschließendem Einkauf im Spar und einer Stippvisite bei KFC(?!) zurück und hätten gern unsere Chalets bezogen. Ein erneutes Suchen in den Büchern beginnt. Es tut der Dame unendlich leid, aber sie stellt fest, dass wir jetzt zwei Nächte Campingplatz gehabt hätten und findet plötzlich unsere ersten beiden Nächte in den Chalets wieder. Sie fühlt sich total schuldig und wir zum Teil auch, weil wir hätten einfach mal in unsere Mails schauen können (es gab Satellitenschüssel-Internet-WLAN), denn dort stand es auch drin. Unser Kompromiss war, dass wir eine Nacht noch auf dem Campingplatz schlafen und sie uns dann zu Bekannten in einer Lodge unterbringen.