Die Brose Baskets haben sich diese Saison wacker geschlagen. Auch wenn sie kein Wörtchen beim Pokalspiel mitreden durften und auch in der Euroleague nicht erfolgreich waren, konnten sie die Spitzenposition im deutschen Basketball behaupten. Nachdem gestern die letzten Spiele der Beko BBL liefen, stehen jetzt die Partien für das Viertelfinale der Playoffs 2013 fest:
- Brose Baskets (Platz 1) – Phoenix Hagen (Platz 8)
- EWE Baskets Oldenburg (Platz 2) – Telekom Baskets Bonn (Platz 7)
- ratiopharm Ulm (Platz 3) – Artland Dragons Quakenbrück (Platz 6)
- Bayern München (Platz 4) – ALBA Berlin (Platz 5)
[Bild] Beko BBL
Noch ein paar Worte für die Unwissenden des Basketball: Man kann sich im Laufe der Saison zwei Titel in der Basketball-Bundesliga (BBL) holen: den Pokal und den Meistertitel. Beide gibt es nicht geschenkt, sondern die muss man sich hart erkämpfen. Der Pokalsieger wird nach der ersten Hälfte der Saison (der sogenannten Hinrunde) ermittelt. Der Gastgeber ist automatisch qualifiziert. Um den Einzug ins Halbfinale müssen sich dann die besten sechs Mannschaften der Liga im direkten Vergleich behaupten. Die Brose Baskets haben es dieses Jahr gegen Bayern München nicht gepackt, ins Halbfinale zu kommen. Die Halbfinalspiele und das Finale finden an einem Wochenende beim Gastgeber statt.
Nach der Rückrunde geht es um den Meistertitel. Anders als beim Fußball wird nicht einfach der Tabellenerste gekrönt, sondern auch hier muss man sich wieder behaupten. Wer es in die Top 8 der BBL schafft ist automatisch Teilnehmer der Playoffs. In den Playoffs spielt der 1. gegen den 8., der 2. gegen den 7. usw. Heimrecht hat dabei immer die höher platzierte Mannschaft. Hier zählt aber im Gegensatz zum Pokal nicht nur ein Spiel, sondern der Gewinner von fünf Spielen, die abwechselnd daheim bzw. beim Gegner gespielt werden – das sogenannte Best of 5. Danach folgt das Halbfinale nach den selben Regeln und abschließend treten die Gewinner des Halbfinales zum Best of 5 im Finale an. Erst danach darf man sich Deutscher Meister nennen. Die Spiele finden immer dicht hintereinander, d.h. aller 2-3 Tage statt. Es ist also die härteste Zeit für die Spieler und die nervenzerreißendste für die Fans.
Auch wenn ich gerade bzw. weil ich zu diesem Zeitpunkt nicht da bin, erlaube ich mir mal einen Tipp abzugeben: Bamberg wird im Viertelfinale gegen Hagen gewinnen. Hagen war ein Gegner, den Bamberg gern unterschätzt hat, aber nicht in fünf Spielen. Berlin hat sich im Pokalspiel mit 10 Punkten Führung gut gegen München behauptet, dennoch glaube ich, dass durch den Verletzungsausfall von Ali Traoré Alba zu sehr geschwächt ist, um sich gegen den FCB behaupten zu können. Mit ähnlicher Konstanz wie Bamberg haben sich die EWE Baskets den zweiten Platz in der Tabelle gesichert und demzufolge behaupte ich, dass sie das Viertelfinale überstehen werden und dann dort auf ratiopharm Ulm treffen. Die Artland Dragons sind zwar eine gute Mannschaft, aber werden sich nicht gegen Ulm durchsetzen können.
Im Halbfinale wird sich Bamberg an München die Zähne ausbeißen. Headcoach Fleming hat es zwar geschafft, rechtzeitig zu den Playoffs die Mannschaft zusammenzurücken, aber das Verletzungspech hält immer wieder Einzug und (ich gebe es nur ungern zu) unter dem Korb hapert es noch und wenn es um Wechsel in den Positionen 1-3 geht, wechseln Spieler Anfang 30 mit Spielern Anfang 20. Dazwischen fehlt es einfach und deswegen wird es den Bambergern meiner Meinung nach nicht vergönnt sein, ins Finale zu kommen. Außerdem hat es Bayern mit dem Trainerwechsel zu Pesic geschafft, das Maximum aus der Mannschaft zu holen. Der „Best Offensive Player“ der Saison kommt aus Ulm. Wenn der nicht auf dem Platz ist, stehen mit Günther, Ray, Watts, Nankivil und Esterkamp noch jede Menge guter Spieler auf dem Feld, um Oldenburg aus dem Halbfinale zu drängen. Und genau aus dem gleichen Grund wird meiner Meinung nach Ulm am Ende das Finale für sich entscheiden…
N´Abend,
gewagte Prognose – aber mit reichlich Fachwissen untermauert! Schau´n wir mal…
Bei all dem Basketball aber nicht vergessen, die ein oder andere Runde bei ManiaPlanet zu drehen!
Gruß Thomas
Servus Thomas,
ich würde es ja den Brösels wünschen, aber dadurch, dass auch noch in der laufenden Saison die Hälfte der Mannschaft zusammengekauft wurde, ist das für mich kein Faktor für Stabilität.
Und? Und? Welchen Rang in der europäischen Fahrerliste hast du denn? 😉
Gruß Jan
9311!!! Und Du?
Erster Halbfinalist ist Ulm. Sie siegen mit 83:68, 90:85 und 94:74 gegen die Artland Dragons.
Und nun steht mit München der zweite Halbfinalist fest. Sie fegen mit drei Siegen (88:67, 79:73, 89:83) Alba Berlin aus den Playoffs.
Servus,
mein lieber Scholli! Da kennst sich aber jemand aus! Kannst Du mir bitte die Lottozahlen der nächsten Ziehung mitteilen!? Bekommst auch die Hälfte. 😆 Müssen ja keine 460 Mio sein…
Glückwunsch an Bamberg – vielleicht liegst Du ja doch falsch, und sie schaffen es ins Finale. Die Daumen drück ich auf jeden Fall. Euch noch einen schönen Urlaub!
Gruß Thomas
Bevor ich zur Antwort auf deinen Kommentar komme, noch die letzten Ergebnisse. Die Bamberger machen es ein bisschen spannend und verlieren ihr Auswärtsspiel, um dann mit einem 3:1 (99:74, 89:95, 104:94, 92:75) sich ihren Halbfinalplatz zu sichern. Oldenburg macht es bis zum letzten Viertel des 5. Spieles spannend und gewinnt mit 3:2 gegen die Bonner.
Naja, ich beobachte die Tabelle schon die gesamte Saison. Das ein oder andere Spiel hab ich im TV oder Web gesehen und letztendlich hat mir die Share-Dauerkarte einen guten Live-Überblick verschafft. Doof ist nur, dass ich grad nicht die Playoffs live verfolgen kann. Aber ich hab ja ’ne gute Ausrede 😉
Eher ein Kommentar persönlicher Natur. Dass ich Ulm als Meister getippt habe war eher eine Herzensentscheidung, weil ich nicht will, dass die Bayern sich gleich den Meistertitel holen. Aber der gesunde Menschenverstand sagt mir was anderes…
Was für eine spannende Halbfinalserie! Und alles kam anders als erwartet. Im letzten Moment entscheidet sich die Partie zwischen Oldenburg und Ulm für die Baskets aus Oldenburg mit 3:2. Die Bamberger nutzen ihren Heimvorteil und zeigen den Bayern, wer in der Frankenhölle das Sagen hat. Mit einem deutlichen Sieg verweisen sie Bayern auf die Plätze und beenden die Serie ebenfalls mit 3:2. Jetzt muss ich meinen Favoriten für den Meistertitel korrigieren: Brose Baskets! Um so widerlicher finde ich diese Nachricht hier, dass Bayern sich John Bryant und Anton Gavel zueigen machen will.