Mittlerweile bildet sich schon ein richtiger Geschichtenstau. Fangen wir an mit einem Wochenende, für das in Deutschland über 30°C angesagt waren. Wir packten unsere Sachen und fuhren mit dem Auto gen Süden – Ziel: Gardasee.
Die Klimaanlage hatte gut zu tun und wir kamen etwas später als erwartet in Limone an. Man freute sich auf uns und teilte uns mit, dass wir umziehen müssten in ein anderes Hotel – sie wären ausgebucht. Also mussten wir in den sauren Apfel beißen, was sich später als unsere Rettung herausstellte. Unser ursprünglich gebuchtes Hotel lag etwas außerhalb von Limone und jetzt waren wir nahe am Zentrum.
Nachdem wir die Kreuzung zu unserem neuen Hotel verpasst hatten und wenden wollten, mussten wir feststellen, dass es auf den schmalen Küstenstraßen, die mehr aus Tunneln bestehen, kaum möglich ist, zu wenden. Irgendwann nach 7km packen wir es doch und fuhren zurück. Es dämmerte mittlerweile und wir hatten Hunger. Kein Problem, Abendessen begann gerade, wir gingen nur noch schnell aufs Zimmer. Abends wagten wir noch einen kleinen Spaziergang ins Zentrum von Limone und überlegten, ob wir wieder in ursprüngliche Hotel wechseln oder doch im neuen bleiben.
Den nächsten Tag stand der Entschluss fest – so schlecht war das Hotel Belvedere nicht, also blieben wir dort. Über die Hochnäsigkeit des Kellners während er Essen, dass sich auf dem Niveau von Schulspeisung (sowohl geschmacklich, als auch in der Anrichtung) bewegte, konnten wir locker hinwegsehen. Die Nähe zum Ortszentrum erwies sich als viel besser als ursprünglich gedacht. Wir nutzten den ersten Tag, um nach Riva zu fahren. Wir liefen bei strahlendem Sonnenschein auf die Burg hoch. Dort verschafften wir uns einen Überblick über die Stadt und den Gardasee. Den Rest des Tages schlenderten wir durch die Stadt, wo gerade ein Fahrrad-Event statt fand. Alles was danach passiert, spottete dem Wetter, was in Deutschland herrschte. Gegenüber der Heimat kletterte hier das Thermometer nur knapp über 20°C und ab Mittag waren wir an unsere Unterkunft gefesselt, da es meist regnete. Glück für uns, denn wir hatten ausreichend Lesestoff mit.
Zum Glück gönnte uns das Wetter wenigstens vormittags regenfreie Zeit und so konnten wir die Olivenölpresserei in Limone besuchen (wo wir uns auch erstmal verlaufen haben). Trotzdem wird man das Gefühl nicht los, dass hier die Zeit stehengeblieben wurde. Die Hotels sind älteren Datum, auch wenn sie mittlerweile modernisiert sind und wie ich schon in einer Postkarte an einen Freund schrieb: „Hotels, Postkartenmotive und das Publikum stammen aus einer Zeit, wo alle noch jung waren“.