Ein blödes Gefühl schlich sich an. Nach Puerto Rico näherten wir uns Haiti. Im Norden Haitis hatte sich Royal Caribbean ein Fleckchen Erde gekauft – Labadee. Dort können die Besucher am Strand liegen, Jetski fahren oder eine Art Sommerrodelbahn herunterrollen. Natürlich darf die allseits beliebte Zip-Line nicht fehlen. In dieses Gebiet werden auch eine Hand voll Einheimische eingelassen, die dort den Dreck der Touristen wegräumen dürfen bzw. ihre Kunstwerke an den Mann bringen.
Wir haben in Labadee den halben Tag am Strand gelegen, die Ecke erlaufen und sonst nicht weiter gemacht. Es war schön. Aber mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass wir uns in einem Land befinden, das vor einem Jahr durch ein Erdbeben dem Erdboden gleich gemacht wurde, hatte ich ein mulmiges Gefühl im Bauch. Zumal die Einheimischen zwar hilfsbereit, aber nicht gerade vor Freude gestrahlt haben, reichen Menschen wie uns den Dreck nachzuräumen.
Ich habe die Kosten nicht mehr im Kopf, aber sämtliche Aktivitäten sind auch noch so teuer, dass wir nicht mal ansatzweise auf die Idee kommen, es zu probieren. Hier und da sehen wir ein paar die Zip-Line nutzen, aber ansonsten liegen die meisten am Strand. Andere (wie wir) laufen etwas herum und schauen sich die Kunststände der Einheimischen an. Deshalb sind wir am Nachmittag schon wieder an Bord und machen noch etwas Sport.