Nach der kleinen Überschwemmung, die im Zimmer von Franzi und André ausgebrochen war, schafften wir es trotzdem pünktlich zum Bus von Cuzco nach Puno. Wir hatten eine Fahrt mit mehreren Stops an „interessanten“ Orten gebucht. Tatsache war, dass es wieder Orte waren, die wie alle bisher gesehenen aussahen. Einzig interessant war noch die Inkastätte Raqchi, wo unser Guide aus dem Bus uns mit interessanten Fakten zum Thema Erdbebensicherheit und Wasserfestigkeit der Inkagebäude informierte. Nach Einbruch der Dunkelheit erreichten wir Puno, welches sich schon auf den ersten Blick als hässliche Stadt entpuppte.
Wir hatten zwei Zimmer in San Antionio Suite gebucht und hatten auch noch das Glück, dass wir vom Busbahnhof abgeholt und zum Hotel gefahren wurden. Wir liefen am Abend noch etwas durch die Stadt, es war ein großer Umzug zum Jahrestag der Universität im Gange. Aber es war kalt und wir hielten es nicht lange aus. Wir buchten noch eine Inseltour für den nächsten Morgen und gingen dann schlafen.
Seit wir auf über 3.500 Metern übernachten, haben wir Probleme mit dem Durchschlafen. Mitten in der Nacht wachen wir auf und sind putzmunter. Es fällt unwahrscheinlich schwer, wieder einzuschlafen und wenn, dann ist man am nächsten Morgen gerädert. Zu alledem kommt noch, dass ich mir beim Machu Picchu eine kleine Erkältung zugezogen habe, die mich zusätzlich schwächt.
Am nächsten Morgen beginnt unsere Tour auf dem Titikakasee. Wir fahren ca. eine halbe Stunde, bis wir Uro – die schwimmenden Inseln – erreichen. Wir werden mit einem freundlichen „Kamisaraki“ begrüßt, was auf Aymara „Wie geht’s“ bedeutet. Die passende Antwort bekommen wir schon im Vorfeld gelehrt – „Hualiki!“ Mit gemischten Gefühlen hören wir uns an, wie die Inseln aufgebaut sind, welche Bedeutung die Kleidung hat und wie gejagt wird. Wohl wissend, dass dieser Ort ausschließlich so existiert, weil Touristen ihn besuchen und nur deshalb die Tradition erhalten bleibt.
Nach einer weiteren Fahrt von 2,5 Stunden erreichen wir Taquile. Wir quälen uns den Berg hinauf, um bei einem spektakulären Blick auf den Titikakasee unser Mittagessen einzunehmen und anschließenden auf der anderen Seite der Insel wieder hinabzusteigen und eine 3-stündige Rückfahrt anzutreten.