Früher fand ich ja mal Erich von Däniken interessant. Was der alles so erzählte und welche Bilder er zeigte. Das war schon beeindruckend. Und nun sollte der Augenblick kommen, wo ich die Figuren der Osterinsel mit eigenen Augen sehe. Bevor wir auf Weltreise gingen, hatten wir drei Flüge gebucht. Den Rückflug aus New York und die zwei Flüge zur Osterinsel und zurück, da diese immer sehr voll und sehr teuer sind.
Also mussten wir wieder mal früh aufstehen (2:40 Uhr) und ins Flugzeug steigen. Dann landeten wir an einem Ort, von dem ich mir viel versprochen habe. Die warme Luft schlägt uns entgegen, es sind hier ca. 20°C. Im Gegensatz zu den letzten Tagen war das richtig angenehm. Es war Abend und bezogen schnell unser Zelt und schliefen wie die Murmeltiere.
Schon am Vorabend haben wir gehört, dass die Sonne erst halb 9 Uhr aufgeht und so richtig wollten wir das nicht glauben. Als wir um 8 Uhr munter wurden, stellten wir fest – stimmt, es dämmert erst. Wir gingen im Morgengrauen erstmal ins Dorfzentrum, um uns mit Lebensmitteln zu versorgen. Dadurch fiel unser Frühstück relativ spät aus. Wir hatten auch schon nach unserer Ankunft ein deutsches Pärchen kennengelernt und auf dem Zeltplan war noch ein Schweizer Pärchen. Wir hatten uns vorgenommen, für einen Tag ein Auto auszuleihen und die große Runde um die Osterinsel zu fahren und für einen anderen Tag mit dem Fahrrad eine kleine Runde zu drehen. Durch unser spätes Frühstück war der halbe Tag eigentlich schon um und die Schweizer wollten zum Norden der Insel an den Strand. Wir überredeten sie, ein Auto zu leihen und zusammen zu fahren.
An der Stelle begegneten wir auch den ersten Figuren. Der Zauber war hinweg, es sind einfach nur Köpfe, die in den Himmel schauen und restauriert wurden, weil die Stämme der Rapa Nui bzw. Tsunamis und Erdbeben immer wieder die Figuren umgeworfen haben. Das Wetter war wolkig und somit fiel Baden aus und wir schafften an dem Nachmittag die große und die kleine Runde. Enttäuschung machte sich breit. War es das schon? Und was machen wir mit der restlichen Zeit auf der Insel?
Der nächste Tag fiel buchstäblich ins Wasser. Es war sehr wolkig und von Zeit zu Zeit regnete es. Wir unterhielten uns mit den anderen und bekamen noch einige Ideen, was man machen könnte. Außerdem verbrachten wir den Nachmittag beim Tätowierer, der preiswert (30.000 Pesos = 50 Euro) einheimische Kunst unter die Haut bringt. Kriszta probierte es aus und war mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Ich war es natürlich auch, ich hab ja beim Suchen mit geholfen.
Ruck zuck war der letzte Tag auf der Osterinsel gekommen und wir hatten das Gefühl, dass wir doch hätten viel mehr sehen können. Wir schafften zwar einen Sonnenaufgang zu erwischen, die restlichen Figuren und auch die Lavagänge zu sehen. Aber trotzdem blieben der Vulkan, aus dem die Köpfe geschaffen wurden und die Orongostelle außen vor. Nicht zuletzt, weil er Eintrittspreis mit 50 USD pro Person ziemlich heftig ist. Aber ich bereute es nicht, diesen Abstecher gemacht zu haben, auch wenn ich es unheimlich schade finde, das 2/3 der Köpfe mit dem Gesicht nach unten liegen und zerbrochen sind. Genugtuung war auf jeden Fall das gigantische Bild der Milchstraße, dass ich am zweiten Abend schießen konnte.
Nicht zuletzt war es interessant zu sehen, wie sich ein Stamm komplett selbst ausgelöscht hat. Und das, weil es die Zeichen der zunehmenden Umweltzerstörung nicht erkannte und so lange Bäume fällte, bis es keine mehr gab und damit das ökologische Gleichgewicht kippte.